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Der Absolutismus

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Zum Beispiel in Frankreich: Der französische Philosoph und Staatsrechtler Jean Bodin gilt als der theoretische Begründer des staatlichen Absolutismus. Geprägt durch die Religions – kriege im Frankreich des 16. Jahrhunderts, versuchte er den zerrütteten Staat theoretisch auf die Grundlage eines absoluten Souveränitätskonzeptes zu stellen.

Die Herrschaftsausübung der Fürsten und Könige war nach Bodins Vorstellung von allen Beschränkungen und auch von allen Zustimmungserfordernissen abgekoppelt. Die Souveränität von Herrschaft und die Absolutheit der Gewalt bestanden geradezu darin, Gesetze ohne die Zustimmung der Untertanen zu erlassen: Das war sozusagen das blanke Gegenteil jeder Demokratie.

Höhepunkt und glänzendster Repräsentant dieser Epoche war wohl Ludwig XIV., der so genannte „Sonnenkönig“, dessen Prinzip „Der Staat bin ich – L' Etat c’est moi“ – kennzeichnend für ganze Generationen von Herrschern zu dieser Zeit war.

Die Reformation und die anschließenden Religions- und Bürgerkriege hatten Begriffe wie Religionsfreiheit und Toleranz wieder auf die Tagesordnung gebracht. Damit wurde ein Grundstock der persönlichen Freiheit des Individuums gelegt und die absolute Macht des weltlichen Staates in Frage gestellt. Zur selben Zeit rüttelten die philosophischen Ideen der Aufklärung die Menschen aus ihrer „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ auf, wie es Immanuel Kant formulierte. Außerdem forderte zu dieser Zeit der aufsteigende bürgerliche Stand die Beendigung der privilegierten, nur auf Geburt begründeten Vorherrschaft des Adels.

Daraus folgte die Notwendigkeit einer anderen Rechtfertigung politischer Machtausübung. Denn die herkömmliche, auf dem Gottesgnadentum des Herrschers basierende Ordnung, war auf der Müllhalde der Geschichte gelandet. Spätestens seit Charles I., ein Stuart, 1649 auf dem Schafott landete.

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