Читать книгу Praxishandbuch Aquarium - Ulrich Schliewen - Страница 22

Merkmale natürlicher Gewässer

Оглавление

Bäche, Flüsse, Seen, Tümpel und Sümpfe oder Mangrovengewässer sind Lebensräume, aus denen unsere Aquarientiere und Wasserpflanzen stammen. Doch was macht eigentlich die Gewässer so unterschiedlich, dass viele Fische zwar in dem einen, nicht aber im danebenliegenden vorkommen?

Die chemischen Wasserwerte, vor allem Säuregehalt, Wasserhärte und organische Belastung, sind je nach Gewässer unterschiedlich und beeinflussen das körperliche Wohlbefinden der Tiere maßgeblich. Dass Gewässer unterschiedliche Wasserwerte aufweisen, liegt meist am Mineralgehalt der Böden, mit denen das Wasser in Berührung kommt.

In Urgesteinsgegenden (z. B. Granit) oder in Regionen mit verwitterten ausgewaschenen Böden (z. B. Quarzsande) ist das Wasser oft extrem mineralarm und sauer, weil auch kleine Säuremengen, z. B. von verrottendem Pflanzenmaterial, das Wasser ansäuern können. Gewässer, die durch kalkhaltige Böden fließen, sind dagegen meist hart und alkalisch, weil ihr Wasser die noch im Boden enthaltenen Mineralstoffe auswäscht (Wasser und Technik, ab >).

Die Transparenz des Wassers bestimmt das Leben der Fische ebenfalls. Trübe Gewässer bieten vielen Fischen, die auf Sicht jagen, keine Ernährungsmöglichkeiten. Hier kommen Arten mit Barteln, besonders ausgeprägtem FERNTASTSINN (>) oder ELEKTRISCHEN ORGANEN (>) zum Zug.

Die Nahrungsverfügbarkeit sorgt dafür, ob ein Lebensraum viele oder wenige Fische versorgen kann. Nährstoffarme Seen, z. B. Schwarzwasserseen, weisen zwar meist hohe Artenzahlen, aber wenig »Masse« an Fischen auf. Deshalb finden sich hier auch besonders viele Zwergarten. Schnellwüchsige Arten mit hohem Nahrungsbedarf haben in der Regel keine Chance. Jahreszeitliche Schwankungen durch den Wechsel von Regenzeit und Trockenzeit in den Tropen beeinflussen Wasserwerte, Temperatur und Nahrungsverfügbarkeit sowie viele andere Parameter. Deshalb ist es leicht zu verstehen, dass sich viele Fische auch unter den scheinbar immer gleichen Tropenbedingungen immer nur zu bestimmten Jahreszeiten fortpflanzen. Sie tun es nämlich dann, wenn die Bedingungen für die Brut auch optimal sind.

Praxishandbuch Aquarium

Подняться наверх