Читать книгу Praxishandbuch Aquarium - Ulrich Schliewen - Страница 25
Artenvielfalt
ОглавлениеJe nach Waldtyp und Gelände leben Fische, Garnelen und Krebse entweder in schnell fließenden, steinigen und kiesigen Bächen oder in langsam fließenden mit sandigem und schlammigem Untergrund. Die kleinsten Regenwaldbäche weisen manchmal einen Wasserstand von nur wenigen Zentimetern auf, größere Bäche können in tiefen Mulden (Gumpen) über zwei Meter tief werden. Die flachen Gewässerbereiche dieser schattigen und kühlen Biotope sind fast nur kleinen bis sehr kleinen Fischarten vorbehalten. Diese besiedeln nicht nur Stillwasserbereiche, sondern auch die schneller strömenden Freiwasserzonen, weil hier kaum Gefahr von großen Raubfischen droht. Die wenigen Räuber halten sich in den tieferen Gumpen auf.
In solchen Lebensräumen flitzen direkt unter der Wasseroberfläche kleine Schwarmfische wie Zebrabärblinge und Leuchtaugenfische umher, um in der Strömung vom Uferbewuchs heruntergefallene Insekten zu erbeuten. Andere Fischarten wiederum, z. B. viele der sehr bunten Killifische (>), stehen ruhig in direkter Ufernähe unter der Wasseroberfläche und lauern dort Insekten auf.
Nachtaktive Arten finden im Schutz langer, wogender Wasserpflanzenblätter auch in stark strömenden Bächen Stillwasserzonen, die ihnen tagsüber als Schlafplatz dienen. Echte Wasserpflanzen gibt es allerdings nur dort, wo eine Lücke im Kronendach des Urwaldes genügend Licht durchlässt. Sonst wachsen hier vor allem halbaquatische Pflanzen wie Farne und Speerblätter (>).
Der Bodengrund kleiner Bäche ist – je nach Fließgeschwindigkeit des Wassers – mit Sand, Kies oder Kieselsteinen bedeckt. Im Sand gründeln Welse und Barben nach Nahrung, während die Wildform der beliebten Platys auf den Kieselsteinen nach Algen zupft. Flossensauger nutzen ihre zu einer Art Saugglocke umgeformten Flossen, um sich auch in einer starken Strömung auf glatten Kieselsteinen vorzutasten und aus dem Algenbewuchs mit dem Maul kleine Nahrungstiere herauszufiltern.