Читать книгу Weinen in der Dunkelheit - Ursula Burkowski - Страница 29

Schulalltag

Оглавление

Ich ging nicht gern zur Schule. Ich fühlte mich dort irgendwie eingesperrt. Meine Leistungen waren weder gut noch schlecht. Wie es mir gerade Spaß machte, lernte ich mal mehr oder mal weniger. Während des Unterrichts schaute ich lieber aus dem Fenster als auf die Tafel. Draußen sah ich die Kiefern mit ihren grünen Zweigen. Es gab Tage, an denen leuchtete der Himmel besonders blau. Das waren die Momente, in denen ich froh war zu leben und mir wünschte, es möge jeden Tag so einen blauen Himmel geben. Ich saß da, schaute aus dem Fenster und träumte von meiner Mutter. In solchen Augenblicken verzieh ich ihr, dass sie uns verlassen hatte.

Meistens wurde meine Träumerei durch das Klingeln der Pausenglocke oder durch die Stimme des Lehrers unterbrochen. Entweder bekam ich eine Fünf – dann stand ich da, alle Schüler sahen mich an, und mit rotem Kopf lief ich aus der Klasse –, oder ich verblüffte den Lehrer doch mit einer passenden Antwort.

Ich wurde schnell rot, und die anderen hatten immer etwas zu lachen. Dann verließ ich einfach die Schule, holte meine Rollschuhe, die ich schon vorher in der Nähe versteckt hatte, und lief damit vor der Schule herum. Das ging so lange gut, bis ich eines Tages zum Direktor gerufen wurde. Er hielt mir hinsichtlich meiner Zukunft eine Standpauke und betonte, wie wichtig der Schulabschluss sei. Zur Strafe musste ich Mathe-Aufgaben erledigen, die ich sehr hasste. Nur deswegen verließ ich nie wieder vorzeitig die Schule – nicht etwa, weil ich eingesehen hatte, dass ein guter Abschluss wichtig ist!

Weinen in der Dunkelheit

Подняться наверх