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GLÜCKSKIND

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Ich habe eine Ahnung, wie es sich anfühlt, hier zu liegen. Um mich die weiße Bettwäsche, eingepackt in die flauschige Kuscheldecke, geschützt von dem kleinen Raum des Stubenwagens, in den ich, frisch gewaschen, gecremt, gepudert, soeben gelegt worden bin.

Mein Platz ist mir nicht langweilig, dafür sorgen die vielen Menschen, die sich außerhalb meines kleinen, geschützten Bereichs befinden. Ich höre ihre Stimmen, wie sie reden, wie sie mit einer großen Selbstverständlichkeit ihren Alltagsbeschäftigungen nachgehen, und ich bin ein Teil davon. Manchmal schauen sie zu mir herein, schneiden Grimassen, und sicher versuchen sie, Kontakt mit mir aufzunehmen: »Jö, schau, jetzt lacht’s!« oder »Ma, liab!«. Ich verstehe kein Wort, aber ich mag ihre Gesichter, ihre Gerüche, ihre Geräusche und lache begeistert zurück.

Ich, Ursula Strauss, geboren am 25. April 1974 im Landesklinikum Melk, aufgewachsen in der Nibelungenstadt Pöchlarn in der Siedlung, wo die Erlauf in die Donau fließt. Ich bin auf diesem Bild vier Wochen alt und, wie mir scheint, ein glückliches Kind.

Warum ich nicht mehr fliegen kann und wie ich gegen Zwerge kämpfte

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