Читать книгу Einmal Malle und zurück - Uwe Beckmann - Страница 8

Mein Tisch, dein Tisch

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Mein Magen knurrte und ich freute mich auf das Abendessen. Carsten hatte bereits angedeutet, dass er wahrscheinlich nicht kommen würde, schließlich musste er sich um seine neue Eroberung kümmern. Das Ambiente eines Hotelspeisesaals eignete sich natürlich nicht, um eine Frau am ersten Abend auszuführen, somit suchte ich die Räumlichkeiten alleine auf. Unten angekommen, betrat ich den Raum, der bereits gut besucht war. Zielstrebig steuerte ich auf das Büffet zu und ließ meinen Blick über die dargebotenen Speisen gleiten. Meinem ersten Eindruck zufolge, sah das Ganze ziemlich lecker aus und ich gönnte mir als Vorspeise eine Suppe, die dampfend in einer großen Terrine am Anfang des Buffets stand. Mit dieser ging ich dann zu einem freien Tisch und war im Begriff mich hinzusetzen.

„Des is fei unsa Disch“, vernahm ich eine weibliche Stimme im tiefsten Hardcore-Fränkisch, und ich drehte mich um.

Dort stand eine Frau, mit entschlossenem Gesichtsausdruck und ein ängstlich wirkender Mann, der wie ein Erdmännchen hinter der Frau positioniert war und schräg an ihr vorbei lurrte.

„Wir sinn jetz fast scho a Woch da und wir sitzen jeden Daaach hier an dem Disch“, klärte mich die Dame über die Besitzverhältnisse von Tisch achtundzwanzig auf.

Das Erdmännchen nickte zur Bestätigung, blickte aber immer noch skeptisch. Ich sah mich kurz um und stellte fest, dass es noch einige freie Tische gab. Umso merkwürdiger fand ich es, dass die beiden nun ausgerechnet diesen Tisch beanspruchten, den ich spontan ansteuerte. Es waren keine Schildchen auf den Tischen zu sehen, die auf eine Reservierung hindeuteten, somit musste es sich um ein ungeschriebenes Gesetz handeln, welches ich dann auch respektierte. „Okay, ich bin der Neue, ich habe mich hier unterzuordnen“, willigte ich ein.

Ich schnappte mir die Suppe und nistete mich an Tisch dreißig ein, kurz abwartend, ob nicht noch jemand kam, der mir auch diesen Platz streitig machen wollte. Das fränkische Ehepaar ließ sich an Tisch achtundzwanzig nieder und die Welt war in Ordnung.

Die Qualität der Verpflegung hielt sich in Grenzen, war aber genießbar und nach dem spartanischen Frühstück durchaus als positive Überraschung zu werten.

Einmal Malle und zurück

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