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Woher kommt der Gegenspieler?

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•Ist er uns angeboren? Sicher, denn er ist, wie gesagt, in jedem Menschen, ob es ihm bewusst ist oder nicht.

•Ist er eine missglückte Figur der Evolution? Das könnte sein.

•Müssen wir die Metaphysik befragen? Der Gedanke liegt nahe. Doch dann läge es auch nahe, die Theologie zurate zu ziehen. Und was würde sie uns raten? Die Geschichte von Adam und Eva dreimal zu lesen und sich darüber nicht zu amüsieren. Jedenfalls würde uns diese uralte Geschichte bestätigen, dass der Gegenspieler schon immer gegenwärtig war.

•Noch einmal: Woher kommt der Gegenspieler? Gewiss auch von Eindrücken aus alter Zeit: Da waren Menschen, die unser Wesen verkannten, die uns führten, wohin wir nicht wollten, die nicht uns sahen, sondern sich, die allzu oft das Wort nicht sagten: »Ich hab’ dich lieb«, und auch zu wenig selber liebten. Denn jeder braucht das – vor allem als Kind: das An-Wärmen, das An-Muten, das An-Erkennen, das An-Lieben. Und wer es zu wenig empfängt, hat es schwer – zunächst einmal – mit der Freiheit und der Liebe, mit der Liebe zu sich selbst und zum Leben.

•Doch hat es auch mit uns selbst zu tun, wenn wir uns bis jetzt nicht angenommen haben. Denn festgelegt ist niemand durch das, was er erlebte, weil Menschsein heißt, auch anders sein und werden zu können.

Nein, es gibt – aus meiner Sicht – keine befriedigende Antwort auf die Frage nach der Herkunft des Gegenspielers. Er ist eine Gegebenheit des Lebens. Und das bedeutet? Dass wir uns weitere Recherchen ersparen können und begreifen sollten, dass nur zweierlei wichtig ist: ihn so gut wie möglich kennenzulernen und nach Möglichkeiten zu fahnden, wie wir seine Macht in Schranken halten können.

Können wir den Gegenspieler irgendwann »loswerden«? Nein! Er bleibt uns »treu« ein Leben lang, solange es Tag und Nacht gibt, Sommer und Winter, Mann und Frau, Geist und Natur. Er gehört zu unserem Leben.

Der innere Gegenspieler

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