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VORWORT

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Ein ums andere Jahr habe ich Bücher geschrieben, und in der Rückschau stehe ich zu jedem einzelnen. Trotzdem ließ mich seit Längerem der Gedanke nicht los, ich hätte noch nicht meinBuch geschrieben.

Mein letztes erschien Ende 2018, in dem ich die »hellen Farben der Seele« mir selbst und meiner Leserschaft nahezubringen versuchte. Es ging um eine ausführliche Zusammenfassung meines »Lebenswerkes«, wie einige meiner Schüler es nannten. Ich danke auf diesem Wege den vielen Leserinnen und Lesern, die freundlich auf das Buch reagierten.

2019 wollte ich ein weiteres Buch schreiben. Dabei geschah etwas Seltsames, was ich bis dahin nicht erlebt hatte: Ich machte mehrere Anläufe, mich für ein bestimmtes Thema zu entscheiden. Doch sobald ich für einen Titel zu brennen begann, folgte stets rasch die Ernüchterung. Dann, an einem Sonntagmorgen, fiel mir wie Schuppen von den Augen, was mich ein ganzes Lebens lang beschäftigt, was ich mit fast ungläubigem Staunen an mir und später an meinen Klienten und Patienten beobachtet hatte: dass wir Menschen oft, sehr oft das, was wir wollen, nicht tun, dass wir dagegen das, was wir nicht wollen, tun. Ob arm oder reich, ob jung oder alt, ob intelligent oder stumpf, ob gebildet oder ungebildet, ob Mann oder Frau, ob Afrikaner, Chinese, Russe oder Westeuropäer. Wir Menschen haben diese Neigung! Oder diesen Trieb?

Das war schon immer so, unabhängig von der Zeit und ihrem Geist, unabhängig von den jeweiligen Umständen. Mir scheint jedoch, dass eine Generation nach der anderen sich daran gewöhnt hat, dass das Leben nun mal so ist: unvollkommen, doppeldeutig, zwiespältig, so und nicht anders. Dass die Ambivalenz des Lebens unser Schicksal ist.

Ich schreibe dieses Buch zur Zeit des Coronavirus. Wir erfahren aus den Medien, dass es Zeitgenossen gibt, die sich verantwortlich fühlen und sich an die vorgegebenen Hinweise zur Vermeidung der Ausweitung der Pandemie halten. Und dass es andere gibt – und diese stehen meiner Überzeugung nach unter dem Diktat des »Gegenspielers« –, die nur an sich und ihre Wünsche denken und sich nicht vergegenwärtigen, dass sie mitverantwortlich sind für die Ausweitung der Epidemie – und damit für weitere Todesfälle.

In diesem Buch möchte ich zeigen, dass wir Menschen keineswegs dem Diktat innerer Zerrissenheit ausgeliefert sind, dass wir vielmehr die Möglichkeit haben, unser Dasein in weiten Bereichen selbst mitverantworten und mitgestalten zu können und viel mehr Freude am Leben haben könnten als bisher.

Noch etwas: Alle Namen in den Fallgeschichten aus meiner Berufspraxis im Buch sind frei erfunden. Und: Auf vielen Seiten ist von »er« und »ihm« die Rede. Selbstverständlich meine ich damit den Menschen, die Frau und den Mann.

Der innere Gegenspieler

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