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Biologisch gärtnern, was sonst?

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Für viele HausgärtnerInnen ist es selbstverständlich, dass sie ihren Garten biologisch bewirtschaften, auch wenn sie dies nicht extra betonen. Erfahrene Bio-Gärtnerinnen und Bio-Gärtner wissen, dass biologisches Gemüse frisch aus dem Garten unvergleichlich gut schmeckt. Viele Studien, die konventionelles und biologisches Obst und Gemüse verglichen haben, bestätigen diese Erfahrungen: Biologisch kultiviertes Gemüse hat deutlich mehr Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Da Bio-Gemüse nicht mit chemisch-synthetischen Düngemitteln getrieben wird, schmeckt es intensiver und ist haltbarer (z.B. Rote Rüben und Erdäpfel um bis zu 50 %). Bio-Gemüse speichert deutlich weniger Nitrat, enthält weniger Schwermetalle und hat keine Rückstände von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln. In der Schweiz gibt es seit beinahe 30 Jahren einen Langzeitversuch, der die biologische und die biologischdynamische Wirtschaftsweise mit der konventionellen vergleicht (den so genannten DOKVersuch). Ein klares Ergebnis dieses Versuchs ist auch, dass der biologisch-dynamische Landbau die größte Bodenfruchtbarkeit hervorbringt. Ein Vergleich der Erträge ergab 20 % geringere Erträge bei ökologischen Anbausystemen gegenüber konventionellen, obgleich der Einsatz von Düngemitteln und Energie um 34–53 % und der von Pestiziden um 97 % geringer war. Man rechnet im Bio-Landbau durchschnittlich mit 20 % weniger Ertrag verglichen mit dem konventionellen Landbau. Doch neben den vielen genannten Geschmacks- und Inhaltsstoff-Aspekten muss man sagen, dass im Bio-Landbau rund 50 % weniger Dünger und fossile Energie eingesetzt werden. Bio-Landbau ist daher auch aus der Perspektive des Energie-Einsatzes die effizienteste Methode, Land zu bebauen. Biologisch kultivierte Pflanzen können das Bodenleben gut als Ressource nutzen, sie gehen Symbiosen mit Rhizobien-Bakterien und Mykorriza-Pilzen ein, die gezielt Nährstoffe für sie erschließen können. So kann Stickstoff in einem Bio-Garten auf dreierlei Art und Weise für die Pflanze verfügbar werden: Durch Einträge aus der Atmosphäre, durch die Stickstoff-Fixierung durch Leguminosen und durch die laufende Mineralisation der organischen Substanz – so wird aus jeder abgestorbenen Pflanze wiederum die Nahrungsgrundlage für die Pflanzen, die gerade im Garten wachsen. Die Arbeit der Regenwürmer, Bodenpilze, Bakterien und übrigen Mikroorganismen geht Hand in Hand. Da diese Organismen in Bio-Böden aktiver sind, werden zugeführte Nährstoffe (z.B. in Form von Kompost oder Ernterückständen) rascher wieder abgebaut und pflanzenverfügbar und es wird gleichzeitig Humus aufgebaut. In Bio-Böden leben um 50–80 % mehr Regenwürmer als in konventionell bewirtschafteten Böden. Das ist nur eine Zahl aus einer Fülle von Untersuchungen, die belegen, dass Bio-Landbau die Artenvielfalt und Bodenfruchtbarkeit fördert.


Kräuter, Blumen und Gemüse ergänzen einander.

Der Kulturpflanzenforscher Peer Schilperoord postuliert, dass Pflanzen ein Recht darauf hätten, biologisch kultiviert zu werden. Er konnte in einigen Arbeiten zeigen, dass der Einsatz von stickstoffhaltigem Kunstdünger dazu führt, dass die Differenzierungs- und die Reifeprozesse der Kulturpflanzen sich nicht voll entfalten können.

Handbuch Bio-Gemüse

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