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Wenden oder nicht wenden – eine Grundsatzfrage der Bodenbearbeitung im Bio-Garten

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Zur Frage, wie Gartenbeete idealerweise bearbeitet werden sollen, gibt es verschiedene Betrachtungsweisen. Während beim Umstechen des Gartens mit dem Spaten der Boden gewendet wird, bleibt die Bodenschichtung beim Lockern mit dem Sauzahn oder mit der Grabgabel erhalten. Dadurch wird auch das Bodenleben nicht durcheinander gebracht und so der Boden möglichst wenig in seinen Auf- und Abbauprozessen gestört. Kompost, Gründüngung und Ernterückstände werden maximal oberflächlich eingearbeitet, damit sie nicht unter Luftabschluss geraten und zu faulen beginnen, sondern durch Verrottungsprozesse in der obersten Bodenschicht (den obersten 5 cm, der sogenannten Rotteschicht) abgebaut und in der Folge in der Humusschicht wieder in den Boden eingebracht werden. Gleichzeitig dienen sie als Futter für die Regenwürmer. Seit ca. 20 Jahren gibt es immer mehr Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern, die ihre Äcker ohne Pflug bearbeiten. Diese Anbaumethode heißt auch „Minimale Bodenbearbeitung“. Wer allerdings einen schweren Boden hat und/ oder einen hohen Unkrautdruck, stößt mit einer nicht-wendenden Bodenbearbeitung an Grenzen. Schwere Böden sollten ab und zu umgegraben und mit kompostiertem Mist oder Kompost versorgt werden. Bei der nicht-wendenden Bodenbearbeitung im Garten wird der Boden mit der Grabgabel gelockert und danach mit einer Mulchschicht in den Winter geschickt. Im Frühling kommt dann unter der Mulchschicht ein feinkrümeliger Boden hervor, der sehr leicht zu bearbeiten ist.


Das Lockern mit der Grabegabel braucht weniger Kraft, der Boden wird nicht gewendet und das Bodenleben nur geringfügig gestört.


Der Sauzahn lockert bis in ca. 20 cm Tiefe.


Zuerst ein Beet längs, in einem zweiten Arbeitsgang quer lockern


Die Pendelhacke lockert den Boden und arbeitet Unkraut flach in den Boden ein.

Wer die Beete umgräbt, sollte dies erst spät im Jahr tun, wenn sich bei den dann niedrigen Temperaturen die Regenwürmer bereits in tiefere Bodenschichten zurückgezogen haben. Ist der Boden dabei sehr nass, wird gewartet, bis er leicht gefroren ist. Auch wenn viele Schnecken im Garten vorkommen, wird erst nach den ersten Frösten umgegraben (durch das Umstechen entstehen tiefe Spalten, die den Schnecken als Rückzugsort dienen können).

Handbuch Bio-Gemüse

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