Читать книгу Lotte in London - Victoria Benner - Страница 10

7.

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Charlotte wendete bereits den fünften Pancake, als Thomas die Treppe herunter kam.

„Entschuldige. Alles wieder in Ordnung?“, fragte er und gab ihr einen Kuss auf den Nacken.

Charlotte antwortete nicht. Sie schob den fertigen Pancake aus der Pfanne auf den neben dem Herd stehenden Teller.

„Darling?“

Charlotte kippte eine neue Ladung Teig in die Pfanne.

„Lotte? Alles in Ordnung?“

„Ja, alles in Ordnung.“

„Schön“ Sie hörte das Lächeln in seinem Kommentar. „Wenn jetzt wieder alles in im Lot ist ...“

Das Klingeln des Festnetz unterbrach ihn.

„Ich geh.“

Charlotte hob kaum den Kopf, als Thomas in den Flur ging und den Anruf annahm.

„Das ist James.“

Charlotte zog die Augenbrauen hoch und rührte im Teig.

„James, was gibt es?“

Für einige Minuten herrschte Stille, dann ließ ein Jubelschrei Charlotte zusammenzucken.

„Nein! Wirklich? Wow!“ Thomas war mit einem Mal so laut, dass Charlotte glaubte die Nachbarn noch zwei Häuser weiter müssten ihn hören können. Neugierig guckte sie um die Ecke.

„Wow!“ Thomas machte einen Luftsprung. „Das ist der Hammer! Danke! Danke!“, rief er in das Telefon und lachte lauthals.

„Tom?“

Thomas legte eine Hand über das Telefon. „Gleich“, flüsterte er und wandte sich wieder James zu. „James, einen Moment, ich stell dich mal auf laut.“

„Ja mach nur“, tönte plötzlich James Stimme, Thomas Manager und Agent durch den Flur.

„Schatz, das wirst du nicht glauben!“ Thomas tänzelte mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf Charlotte zu. „James hat das Ding für uns!“ Seine Augen leuchteten.

„Das Ding?“

„Sag es ihr James!“

„Tja, also, ich habe Tickets für euch.“

„Tickets? Für was? Für´s Kino?“, fragte Charlotte. Als Thomas neben ihr zu kichern begann, beschlich sie der Verdacht, dass sie irgendwie meilenweit neben der Wahrheit lag. „Das ist nett von dir. Aber ich glaube nicht, dass ich heute ins Kino will“, Charlottes Blicke huschten über Thomas Gesicht, in dem sich Belustigung spiegelte. „Ich glaube, wir möchten heute einen ruhigen Abend verbringen.“

„Und das sollt ihr auch. Es geht nicht um ein Engagement für heute, sondern für morgen Abend.“

„Engagement?“ Charlotte stutzte. „Moment, wenn du Engagement sagst, meinst du dann...“

„Dass James Karten für das McQueen Rennen ergattern konnte!“, posaunte Thomas die gute Nachricht hinaus. „Ist das nicht sensationell?“

„McQUeenn Rennen? Was ist denn ein McQueen Rennen?“

„Das ist ein Charityrennen, bei dem sich die Großen der Film- und Werbebranche die Klinke in die Hand geben. Alles, was Rang und Namen hat, wird dort sein“, sagte James.

„Wenn ich es wirklich zu etwas bringen will im Filmbusiness, dann muss ich dahin. Allein dass James Karten bekommen konnte, gleicht einem Ritterschlag!“

„Moment“, sagte Charlotte, „verstehe ich das richtig? Ihr wollt, dass Tom morgen Abend zu einer Charityveranstaltung geht?“

„Nicht nur Tom. Ihr beide“, tönte James Stimme durch den Hörer. „Das McQueen Rennen wäre die perfekte Bühne, um dir einen guten Einstand zu geben und euch das erste Mal gemeinsam in der Öffentlichkeit zu zeigen.“

„Ich glaube nicht, dass ich zu dieser Veranstaltung gehen möchte. Und ich glaube nicht, dass Regan auf so eine Veranstaltung mitkommen sollte.“

„Regan wird auch nicht mitkommen, du Dummerchen!“ Thomas lächelte und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Regan wird hierbleiben.“

„Allein?“

„Nein, die Agentur wird jemanden finden, der bei ihr bleibt.“

„Die werden jemanden finden? Was für einen Jemand? Und überhaupt, wie stellst du dir das vor? Die Koffer sind noch nicht angekommen, ich habe nichts zum Anziehen.“

„Das ist kein Problem. Heute Nachmittag kommt die Stylistin vorbei, um die Lage zu sondieren. Sie wird dir dann Kleidung besorgen“, sagte James.

„Stylistin?“ Charlotte wurde flau im Magen.

„Schatz, hast du gedacht, wir lassen dich da ohne Make-up auflaufen? Nein, ein Team wird dir an die Seite gestellt und die werden dich dann schon schick machen.“

Charlotte schüttelte den Kopf. „Ich glaube, ich will das nicht.“

„Was?“, fragte Thomas.

„Ich glaube, ich will das nicht“, wiederholte Charlotte. „Und ich glaube auch nicht, dass wir zu diesem Event gehen sollten. Regan und ich sind gerade erst angekommen, es gibt im Haus noch so viel zu machen. Ich mein hast du mal einen Blick in den Kühlschrank geworfen?“

„Warum? Was ist mit dem?“

„Er ist fast leer, Tom! Wir müssen einkaufen gehen, wenn wir irgendwas essen wollen.“

„Wir können doch einfach bestellen.“

„Wir müssen einkaufen gehen und ich dachte, wir machen das heute Nachmittag in aller Ruhe und dabei könntest du mir ein wenig die Gegend zeigen. Ich dachte, so könnten wir uns hier einleben. Aber stattdessen willst du mich gleich in die Arbeit werfen. Nein, das halte ich für falsch!“

„Aber Lotte?“

„Charlotte, tut mir leid dich da korrigieren zu müssen, aber Zeit ist Geld in unserem Geschäft. Und gerade weil du gestern angekommen bist, ist die Story noch frisch und alle daran interessiert. Was bedeutet, ihr solltet in Toms Interesse arbeiten, indem ihr der Presse neues Futter gebt. Nutzt das Fenster, das euch zu Verfügung steht. Lasst euch blicken. Nichts wäre dümmer, als diese Chance zu vergeuden“, mischte sich James ein.

„Aber, das Haus und der Garten?“

„Lotte, du hast hinterher noch jede Menge Zeit den Garten zu machen.“

„Die Stylistin kommt nicht vor heute Nachmittag, wenn es dir darum geht, Tom für dich allein zu haben“, meinte James. Er klang verärgert. „Ach und eh ich es vergesse“, fügte er hinzu. „Tom denk dran, dass du heute Abend noch das Treffen mit dem Regisseur hast. Und Gwen wird vorher vorbeikommen.“

„Oh, gut das du mich erinnerst. Das hätte ich fast vergessen“, sagte Thomas und stellte das Telefon wieder leise. „James, wenn es weiter nichts mehr gibt, würd ich jetzt Schluss machen“, sagte er. „Danke. Keine Sorge, das wird schon alles. Ach, ich rede mit ihr, kein Problem.“ Er legte auf, stellte das Telefon zurück in die Station und blieb stehen.

„Tom?“ Charlotte schwirrte der Kopf. „Wer ist Gwen? Und was soll das alles? Treffen hier, Treffen da. Ich dachte, wir machen uns eine nette Zeit miteinander, nur wir drei und nun das?“

Thomas drehte sich herum, stützte sich am Schränkchen ab. „Lotte, hör mal“, sagte er. „Du weißt genau, dass ich arbeiten muss. Mein Zeitplan richtet sich nun mal nicht nach einer Stechuhr, sondern nach den Anforderungen der Branche. Wenn du mit mir zusammenleben willst, dann wirst du dich dem anpassen müssen. Das willst du doch? Mit mir zusammenleben?“

„Ja, natürlich, aber ...“

„Es ist auch nur, weil du gerade angekommen bist. Da hat Jamie recht, das ist eine Chance, die wir nutzen müssen. Und was Gwen betrifft, Gwen ist eine Mitarbeiterin von Jamie. Sie bringt mir immer die Post und Manuskripte vorbei und brieft mich vor wichtigen Events, wenn niemand von der Agentur mitkommt.“

„Das heißt also, anstatt Zeit mit deiner Familie zu verbringen, wirst du dich in die Arbeit vergraben, als sei nichts passiert?“ Charlotte stemmte die Hände in die Hüften.

„Es ist doch nicht für den ganzen Tag.“

„Und das Treffen heute Abend?“

„Das wird ein kurzes Treffen sein, bei dem mich der Regisseur für den neuen Lawrence of Arabia Film unter die Lupe nehmen will. Reine Formalität. Ein oder zwei Stunden. Spätestens, wenn du Regan ins Bett bringst, bin ich wieder zurück.“

Charlotte schürzte die Lippen und tappte mit einem Fuß auf den Boden. „Ach so. Und was ist mit dem Essen?“

„Wie gesagt, fühl dich wie zu Hause, bestell was. Ich glaub, da hängen jede Menge Angebote am Kühlschrank. Der Thailänder ist nicht schlecht. Die machen ein wirklich gutes Phoe“

„Sicher“, meinte Charlotte nur.

Lotte in London

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