Читать книгу Lotte in London - Victoria Benner - Страница 9
6.
Оглавление„Guten Morgen“, säuselte Charlotte.
Thomas reckte sich und gähnte. „Guten Morgen.“
„Und?“, fragte Charlotte und stemmte sich auf die Ellenbogen hoch, um besser in sein Gesicht sehen zu können. „Wie hast du geschlafen?“
„Sehr gut!“ Er zog sie an sich heran und gab ihr einen sanften Kuss auf den Mund. „Und du?“
„Wie ein Baby!“
Thomas sah sich suchend um. „Wie spät ist es?“
„Keine Ahnung. Vermutlich nicht mal sieben. Regan ist noch nicht wach, also kann es noch nicht so spät sein.“
Thomas machte ein verdrießliches Gesicht. „Noch nicht mal sieben? Und warum weckst du mich?“
Anstelle einer Antwort ließ Charlotte eine ihrer Hände unter das Leinentuch gleiten, welches ihnen als Decke diente. „Vielleicht, weil du mir gestern noch was versprochen hattest?“, neckte sie und beobachtete, wie er nach Luft schnappte.
„Ich hab was versprochen? Ich kann mich an nichts erinnern.“
„Nicht?“, fragte Charlotte. „Macht nichts. Ich glaube, mit ein oder zwei Handgriffen kann ich deinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen.“
„Uhh“, Thomas ließ ihre Hände, die sich unter dem Laken hin und herbewegten nicht aus den Augen. „Daran habe ich keinen Zweifel.“
„Selbst wenn du einen hättest“, Charlotte lächelte, „wüsste ich, wie ich ihn zu hundert Prozent zerstreuen könnte.“ Sie packte etwas fester zu.
„Und du hältst das für eine gute Idee?“ Er klang ein wenig außer Atem.
„Warum nicht?“
„Was ist mit“, er schluckte, „mit dem Kind? Was ist wenn ...“
„Regan wach wird? Die schläft noch. Und wenn ich du wäre, würde ich die Zeit nutzen, wenn du verstehst, was ich meine“, murmelte Charlotte, nahm die Hände unter dem Laken hervor und setzte sich auf ihn. „Und? Wie entscheidest du dich?“
„Musst du das wirklich fragen?“
Charlotte richtete sich auf, schob die Haare über ihre Schulter und lächelte ihn an. „Na dann, mach mal!“, forderte sie ihn auf.
„Immer gern“, hörte sie ihn murmeln und biss sich auf die Unterlippe, als sie seine Hände auf ihrer Taille spürte.
„Du hast keine Ahnung, wie lange ich auf das hier gewartet habe“, seine Stimme klang noch genauso sehnsüchtig wie am vorigen Abend.
„Dabei musstest du nicht mal sieben Stunden warten“, flüsterte sie und seufzte wohlig.
„Sieben Stunden, sieben Jahre, wo ist da der Unterschied?“
„Ich habe keine Ahnung“, wollte Charlotte antworten, doch sein Kuss schnitt ihren Satz ab. Langsam strich ihre Zunge über seine Unterlippe, als irgendwas auf dem Flur vor der Schlafzimmertür polterte. Irritiert hielt Charlotte inne. „Was war das?“
„Ist doch egal, mach weiter!“ Thomas zog sie wieder zu sich hinunter und Charlotte stöhnte auf, als er sein Becken hob.
„Du hast keine Ahnung, wie sexy du bist“, sagte er und seine Hände glitten an ihrem Rücken hinauf, um nach ihren Haaren zu greifen. „Wie kann jemand ...“
Noch, bevor Thomas den Satz beenden konnte, flog die Zimmertür mit einem lauten Knall gegen die Wand.
„Morgen Mum!“ Regans schwungvoller Gruß verstummte. Schockiert starrte sie auf das Bett.
„Regan!“ Mit einem Aufschrei warf Charlotte sich auf ihre Seite des Bettes, riss das Betttuch an sich.
„Charlotte!“ Es gab ein reißendes Geräusch, als Thomas am anderen Ende zog. Charlotte wandte den Kopf und sah, wie Thomas versuchte, sich, mit dem Stofffetzen, den er in der Hand hielt, zu bedecken.
„Raus!“, brüllte er und gestikulierte wild in Richtung Regan und der Tür.
Regan sah sie mit großen Kinderaugen an.
„Raus! Raus!“
Regans Gesicht verzog sich, bevor sie sich herumwarf und aus dem Schlafzimmer stürmte. Es knallte, als die Tür zufiel und draußen auf dem Flur war ein sich schnell entfernendes Kindergeheul zu hören.
„Regan!“ Wütend fuhr Charlotte zu Thomas herum. „War das jetzt wirklich nötig gewesen?“
Er ließ die Hand langsam sinken, die immer noch in der Luft gehangen hatte. „Sie ist hier einfach reingeplatzt!“
„Und?“
„Und?“ Seine Blicke huschten über ihr Gesicht. „Und?“, wiederholte er. „Wir waren gerade mitten drin gewesen ... “ er brach ab.
„Sex zu haben?“, fauchte Charlotte und ignorierte, dass er rot wurde. „Na und! Das ist doch kein Grund sie so anzufahren!“, sagte sie zornig und beugte sich über ihre Seite des Bettes, sie griff sich ihr Unterhöschen, ihren BH und das Shirt, das halb unter dem Bett lag.
„Entschuldige bitte, wenn ich das etwas anders sehe, aber ich glaube, dass Regan alt genug ist, zu begreifen, dass sie nicht einfach so in unser Schlafzimmer platzen kann, wenn es ihr passt!“
Charlotte hantierte mit dem Verschluss ihres BHs und gab nur ein Knurren von sich.
„Ich weiß nicht, warum du ein Fass aufmachst. Das hat was mit Privatsphäre zu tun und Kinder sollten das respektieren! Mag sein, dass es noch anders war, als du mit ihr allein gelebt hast, aber jetzt sind wir zusammen. Das ist mein Schlafzimmer und was wir darin machen, das geht niemanden etwas an und ich möchte dabei nicht von ihr gestört werden.“
„Ach, und wie hast du dir vorgestellt, wie das ablaufen soll, wenn ich im Schlafzimmer bin und Regan etwas braucht? Verdammter Verschluss!“ Charlotte schleuderte den BH über das Bett in Richtung Badezimmer.
Thomas guckte ihm hinterher. „Wenn die Tür zu ist, soll sie eben klopfen und auf eine Antwort warten“, schlug er vor.
Charlotte schnaubte nur und zog sich das Shirt über. „Ganz schön prüde, findest du nicht!“
„Nein“, Thomas schüttelte den Kopf. „Nein, ich finde, das ist eine gesunde Einstellung, dass Kinder nicht jederzeit ins Schlafzimmer platzen dürfen. Manche Dinge gehen sie einfach nichts an.“
Charlotte setzte die Füße auf den Boden und stand auf. „Diese gesunde Einstellung ist aber noch lange kein Grund meine Tochter so zur Sau zu machen!“, rief sie über die Schulter und warf die Schlafzimmertür hinter sich zu.