Читать книгу Science Fiction Dreierband 3005 - Drei Romane in einem Band! - W. W. Shols - Страница 29
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Angelas Bewußtsein kehrte aus einer schrecklichen Vision zurück. Sie lag in ihrem Bett. Alles war ruhig. Ein böser Traum?
Da erschien ein Gesicht am Fußende. Ein Mann! Sie fuhr hoch und versuchte ihre Gedanken zu sammeln.
»Ausgeschlafen?« fragte Brian mit ernstem Gesicht. »Es ist Terra 6. Die vergnügungssüchtigen Kusinen sind noch nicht zurück.«
Sie blickte zum Fenster. Es war gesplittert. Mit Hammerschlägen kam die Erinnerung. »Wo sind die Siccuten?«
»Sie trugen keine Registriernummer. Blinde Passagiere in Natorbis. - Ja, jetzt habe ich dich kompromittiert! Du liegst im Bett. Ich befinde mich in deinem Schlafzimmer. Hui, was werden die beiden Mädchen denken!«
Miß Angela zog die Decke bis ans Kinn. Da vernahm sie ein schlagendes Geräusch. Ein Sportgleiter. »Sie kommen!«
Er nickte. »Was sollen wir tun?«
»Du darfst nicht bleiben!«
Er lachte leise. »Etikette über alles!« Er strich ihr einen Augenblick über das zerzauste Haar. »Verlaß dich auf mich!« Zwei Sekunden später verschwand er durchs Fenster.
Angela hörte, daß der Gleiter auf der Stelle schwebte. Sie sprang aus dem Bett und zum Fenster. Onkel John und seine Töchter kamen durch den Vorgarten. Onkel John war käsebleich. Die Mädchen kicherten. Der Onkel ging zögernd.
Marl und Clotis wohnten unten. Ihre hellen Stimmen waren gut zu hören. Dann sagte Onkel John etwas.
»Natürlich geht es unserem Aschenbrödel gut«, lachte Clotis. »Es wird noch schlafen.« Angela zog sich eilends an.
Schwere Schritte kamen die Treppe herauf. Es klopfte. Sie öffnete mit einem Ruck.
Onkel John starrte sie an wie einen Geist. »Du - wie geht’s?« preßte er mühsam hervor.
»Danke, gut. Was hast du?«
Seine Hände zitterten. Er schwankte wie betrunken. »Hat niemand - ist ja alles in Ordnung - meine Nerven ...« Er stolperte die Stufen hinunter und verschwand.
Angela war noch mehr verwundert, als sie beim Frühstück erfuhr, daß Cogi achtundvierzig Stunden frei bekommen hatte. Das war nie der Fall gewesen. »Man muß menschlich und sozial denken«, sagte der Onkel. Er sah bleich aus. Er war nervös. Aber er riß sich zusammen. »Angela, deine Hochzeit ist das Nächstliegende. Dieser Leclochet scheint doch vermögend zu sein. Ich bin froh, daß ich ihm nicht die Tür gewiesen habe.«
»Ich werde am Freitag heiraten.«
Der Onkel sprang überrascht auf. »Freitag? Unmöglich! Die Vorbereitungen - schließlich gebe ich dich weg! Ich bestimme die Art und Weise des Fests.«
Miß Angela guckte ihren Onkel mit dunklen Augen an. »Das Aschenbrödel ist volljährig!«
Der Mann wurde grün vor Ärger. »Diese Jugend! Anstand und Sitte - ach!« Theatralisch hob er die Hände.
Die Augen Angelas wurden noch dunkler. »Onkel John, was hast du? Du bist so verändert! Du hast mich gelehrt, in allen Situationen Haltung zu bewahren. Was brachte dich aus der Fassung?«
»Du überlegst nicht, Angela! Du stürzt dich in ein Abenteuer. Du hast mir gegenüber schließlich Verpflichtungen, die - äh ...«
John Wellesley war einem . Schlaganfall nahe. Er bezwang sich. Er bat in weinerlichem Ton: »Bitte, Angela! Ich habe meine Gründe! Die Hochzeit muß verschoben werden!«
Es gongte. Cogi erschien auf dem Videofon. »Wer stört?« fragte John Wellesley ärgerlich.
»Ich bin vor zehn Minuten zurückgekommen. - Mr. Leclochet will Sie sprechen!«
»Mich?«
»Er fragte nach Mr. John Wellesley.«
»Führe ihn ins Herrenzimmer!« Wellesley schnaufte wie ein Sportler nach fünf Kilometer Langlauf. Er ballte die Fäuste. Hm, dachte er, die Schläge kommen knüppeldick!