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Tips für das Gespräch
ОглавлениеEine Sprechweise mochte der Ordensgeneral nicht: wenn jemand behauptend oder dekretierend, als hätte er Gesetze zu erlassen, sagte: "Es ist notwendig, dass diese oder jene Sache gemacht wird ... ", "dafür gibt es kein anderes Heilmittel als dieses ... ", "die Wahrheit ist das ..." Solche Leute nannte er „Dekretisten". Einem Gesandten, der so sprach: "Der Papst müsse dies oder jenes tun", antwortete er auf dieselbe Weise, indem er ihm Dinge seines Amtes anriet. Nachher sagte er: "Da er selbst Dekretist ist, soll er es ertragen, dass man ihm auch einige Dekrete gibt."
Er selbst beherrschte eine Weise zu sprechen, die von seiner Umgebung bewundert wurde: etwas mit wenigen Worten und ohne jede Reflexion zu erzählen. Auf diese Weise überließ er denen, die zuhörten, die Reflexion und die notwendigen Folgerungen aus den Prämissen. So überzeugte er, ohne irgendeine Neigung zur einen oder anderen Seite zu zeigen, sondern indem er einfach erzählte. Was er an Kunstfertigkeit anwendete, war: Die wesentlichen Punkte, die überzeugen konnten, berührte er, und andere, die nichts beitrugen, liess er weg.
Den Theologen, die für das Konzil von Trient angefordert worden waren, gab er folgende Instruktionen für ihr Verhalten mit: "Ich wäre liebevoll im Sprechen. Ich würde beim Zuhören zu lernen suchen. Mag man gleiche oder entgegengesetzte Ansichten vertreten, gebe man die Gründe dafür oder dagegen an. Ich würde mich nie auf irgendwelehe Personen berufen, am allerwenigsten auf solche von hohem Rang. Man schließe mit der Wendung, dass man sich dem Urteil besser Unterrichteter unterwerfen will."
Ignatianische Regeln für das Gespräch:
Rede nicht zur Befriedigung der eigenen Laune oder zum Zeitvertreib.
Rede nicht ohne Nutzen, sondern nur zu eigenem oder des Nächsten Nutz.
Lege es niemals darauf an, für einen geistreichen Plauderer gehalten zu werden.
Lass dich mit niemandem hartköpfig in einen Wortstreit ein, sondern lege stets deine Gründe mit Geduld und Ruhe vor.
"Sein Nein durch süße Worte versüßen" –
Der Ordensgeneral gab den Mitgliedern des Ordens den Rat: Sie sollten einen Oberen, mit dem sie nicht zufrieden sind, nicht kritisieren, sondern dessen Vorgänger loben. – Bei dieser Gegenüberstellung muss sich ein Vorgesetzter fragen, warum er dieselobenswerte Eigenschaft seines Vorgängers nicht übernommen hat.