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Eine folgenreiche Überraschung

Im Frühjahr 1977 überraschte mich Margret mit der Nachricht: »Werner, ich bin schwanger.«

Darauf war ich nicht vorbereitet. Die Pille hatte sie bereits seit einiger Zeit abgesetzt. Ihre Erklärung dazu war, dass sie sie nicht gut vertrug. Der wahre Grund lag wohl tiefer: Sie war jetzt 34 Jahre alt und wollte nicht länger nur eine Freundschaft, sie wollte eine Familie. Aus ihrer Sicht war das durchaus verständlich. Gleichwohl fühlte ich mich überrumpelt.

Unvorbereitet, wie ich war, hatte ich plötzlich Zweifel, ob Margret wirklich die Frau ist, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen möchte. Auf langen, einsamen Spaziergängen versuchte ich, die richtigen Schlüsse zu ziehen und die richtige Entscheidung zu treffen. Ich vertraute mich keinem an, nicht einmal Hermann Rühle, dem Diplom-Psychologen, der mir vielleicht einen guten Rat hätte geben können.

Auf die Idee, ohne Trauschein zusammen zu leben, wie es heutzutage fast normal ist, um auszuprobieren, ob es mit uns auf längere Sicht klappen könnte, kam ich überhaupt nicht. Es steckte wohl unterschwellig noch in mir das pietistische Gedankengut: ein uneheliches Kind! Das gehört sich nicht, was sollen Familie, Verwandtschaft und die Nachbarn denken! Nur so viel war klar: Meiner Verantwortung als Vater wollte ich mich stellen. Das Kind sollte es guthaben.

Am 12. August 1977 heirateten wir im kleinstmöglichen Rahmen. Als wir uns auf dem Standesamt Leonberg das Jawort gaben, waren nur meine Eltern und Margrets Familie dabei. Anschließend gab es ein festliches Mittagessen im Hotel Hirsch. Eine zünftige Hochzeitsparty für unseren Freundeskreis folgte eine Woche später. Zwischendrin waren wir zur »Hochzeitsreise« für drei Tage in Bad Wimpfen. Ironie des Schicksals: Bei Margret Eins (die vom Tanzkurs) machte ich den dummen Scherz: »Wir müssen nicht heiraten.« Und jetzt, bei Margret Zwei, passiert es tatsächlich.

Unser Sohn Oliver Bernd kam am 18. September 1977 im Kreiskrankenhaus Kirchheim/Teck zur Welt. Wir hatten uns für diese Entbindungsklinik entschieden, weil in Kirchheim Margrets Mutter und Geschwister wohnten und ich zur Zeit der erwarteten Geburt Geschäftskunden aus Thailand auf einer Incentive-Reise begleiten musste. Die frohe Kunde erreichte mich im Gasthof Adler in Nagold im Schwarzwald beim Abendessen. Als sie von meinem Vaterglück erfuhren, war der Jubel unter den thailändischen Kunden groß, vor allem weil das Erstgeborene ein Junge war. Ich kam nicht umhin, die Gläser extra voll zu füllen und die Zigarrenkiste des Hotels kreisen zu lassen, nach guter thailändischer Sitte. (Die Abrechnungsstelle für die Firmenspesen zeigte sich später großzügig ob dieser ungewöhnlichen Kosten.) Meine Kunden schenkten Oliver danach einen riesigen Hund als Plüschtier. Zwei Tage später konnte ich mein kleines Söhnchen in die Arme nehmen. Ich war erstaunt, wie klein und zerbrechlich die Babys am Anfang doch sind.



»Dann ruft jeder freudiglich: Gott sei Dank, sie haben sich!«

Nach einer Wohnung hatten wir schon zuvor Ausschau gehalten. Unser erstes gemeinsames Zuhause bezogen wir in Leonberg, nur eine Autoviertelstunde von meiner Firma entfernt. Es war eine Dreizimmerwohnung im ersten Stock eines Vierfamilienhauses, in der wir uns mit neuen Möbeln und fehlendem Hausrat einrichteten. Hinter dem Haus gab es eine Rasenfläche, groß genug für Sandkasten und Schaukel.

Bald nach uns zogen Kurt und Ruth Epple in die Wohnung über uns ein. Kurt, wie ich ein »Boschler«, war kurz zuvor mit seiner Familie von einem Auslandseinsatz in Ägypten zurückgekehrt. Ihre beiden Mädchen, Manuela und Alexandra, kümmerten sich liebevoll um unser Baby. Mit den Epples pflegten wir eine gute nachbarliche Freundschaft.

Obwohl wir darüber nie ernsthaft debattiert haben, stand außer Frage, dass Margret ihren Beruf als Kinderkrankenschwester im Olga-Krankenhaus aufgeben wird. Sie wollte eine gute Mutter und Hausfrau sein. Das war für mich absolut in Ordnung. Um den Lebensunterhalt der jungen Familie bestreiten zu können, verdiente ich genug. 15 Monate nach Oliver kam sein Bruder Tobias zur Welt. Das Familienglück war damit komplett.

Kurz vor Tobias’ Geburt gaben sich auch Hermann und Claudia in Augsburg das Ja-Wort. Ich durfte Trauzeuge sein. Hermann war damals nach Beendigung seines Psychologiestudiums an der Uni Augsburg angestellt. Georg hatte seine Hannelore zwei Jahre früher geheiratet. Somit waren wir drei in kurzen Abständen »unter der Haube« gelandet.

Tischtennis und Weinwanderung

Obwohl keiner von uns Kumpels besondere Begabung dazu hatte, spielten wir gerne Tischtennis. 1977 erwuchs daraus eine langjährige Tradition. Wir hoben das »Leonberger Tischtennis-Turnier« aus der Taufe. Einmal im Jahr trafen sich von nun an die Stuttgarter Freunde Hans, Georg, Carlos, Werner L. bei uns im Garten, um den Wanderpokal »Der Goldene Schläger« auszuspielen. Den Pokal, bestehend aus einem schönen Holzstück, in dem ein mit goldenem Kupfer überzogener Holzschläger steckte, ließ Hans in einer Lehrwerkstatt bei Daimler anfertigen; er war für die Ausbildung gewerblicher Lehrlinge mit zuständig. Der jeweilige Sieger wurde mit einer kleinen Plakette, die am Pokal angebracht wurde, verewigt. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass während der vielen Jahre eine Plakette mit meinem Namen noch nie darauf angebracht werden musste! Es waren jedes Jahr heiß umkämpfte Spiele, bei denen wir alles gaben. Werner L. war trotz seiner Leibesfülle ein heißer Favorit; später kam Hartmut dazu, ein besonders sportlicher Typ. Er und Werner L. spielten meistens um den Turniersieg. Das änderte sich erst, als unsere Jungs mitspielten. Wir Männer waren schließlich in die Jahre gekommen und mussten letztendlich der Jugend den Vortritt lassen. Jetzt lautet das Endspiel meistens Oliver gegen Tobias, wobei Tobi häufiger als Sieger von der Platte geht.

Das Turnier wurde jeweils umrahmt von einer Grillparty mit Bier aus dem Party-Fass. Danach gab es Kuchen, den die mitgekommenen Frauen gebacken hatten. Als Siegerpreise hatte ich für jeden diverse sinnvolle oder sinnlose Werbe- und Juxgeschenke parat, dazu bekam jeder seine Urkunde. Diese Tradition hält bis heute an. Georg kann »wegen Rücken« nicht mehr aktiv teilnehmen, ich beschränke mich jetzt auch nur noch auf die Gastgeber- und Zuschauerrolle.

Zwei Jahre später brachen wir dann erstmals zu einer Weinwanderung auf. Georg, Hans, Jörg und ich waren seit jeher Freunde eines guten Tropfens. Im Spätsommer des Jahres 1979 hatten wir beschlossen, nicht immer nur in heimischen Besenwirtschaften verkehren zu wollen, sondern über den schwäbischen Weinglasrand hinauszuschauen. Außerdem waren wir geneigt, ein wenig sportlichen Ehrgeiz an den Tag zu legen.

Die Geburtsstunde unserer Weinwanderung ist in einer Festschrift festgehalten, die Hans und ich aus Anlass unseres 25. Jubiläums erstellten:

»Warum machen wir nicht mal eine Wanderung in einem anderen Weinbaugebiet und testen die Tropfen vor Ort?« Gesagt, getan. So entstand die Idee zur ersten Weintour, initiiert von den Weinspechten Hans, Georg, Jörg und Werner. Letzterer hatte keine große Mühe, seinen Spezi Hermann zu überreden, mitzumachen. Der brachte dann gleich seinen Schwager Heinz mit ins Spiel. Was keine schlechte Idee war, denn unsere erste Weinwanderung führte uns in ein Weinbaugebiet, wo Heinz zu Hause war, in die Ortenau. Dieses beliebte badische Anbaugebiet erstreckt sich von Baden-Baden nach Süden bis Offenburg, zwischen Rhein und Schwarzwald. Und so begannen wir unsere allererste Weinwanderung in Varnhalt, südlich von Baden-Baden bei strahlendem Septemberwetter. Mit vollgepackten Rucksäcken wanderten wir los durch das wunderschöne Ortenauer Rebland. Ob der heißen Temperaturen kamen wir mächtig ins Schwitzen. Wie froh waren wir, als wir, dem Verdursten nahe, eine kleine Wirtschaft vorfanden, die hatten herrliches Pils. Beinahe wäre aus unserer Weinwanderung dann eine Bierwanderung geworden. Doch wir besannen uns gerade noch rechtzeitig auf unsere hehren Absichten. Unsere Gastwirtin in Neusatz war so glücklich über unser Kommen, dass sie uns gleich die Schlüssel zum Keller gab, auf dass wir uns selbst mit edlem Rebensaft versorgen konnten. Offenbar sahen wir doch einigermaßen vertrauenswürdig aus, und sie war müde.

Über Waldulm kamen wir nach schöner, aber anstrengender Wanderung nach Oberkirch, und dort haben wir auf vornehm gemacht und im ersten Haus am Platz, in der Oberen Linde, genächtigt. Krönender Abschluss auf dieser Tour war das Grillfest bei Heinz zu Hause in Urloffen bei Offenburg, wo seine Mutter köstliche Salate vorbereitet hatte. Zu den Steaks war dann wieder Bier vom Fass angesagt.«

Doch zurück in die Siebzigerjahre. Sie waren geprägt vom Terror der RAF mit den heimtückischen Morden an prominenten Menschen. Eine fürchterliche Zeit für unsere Gesellschaft. Als in Stuttgart-Stammheim der Baader-Meinhof-Bande der Prozess gemacht wurde, war ich als Zuschauer einmal dabei. Ich erinnere mich noch sehr gut an die umfangreichen Kontrollen am Eingang, vor allem aber an das freche Benehmen der Angeklagten, die unablässig die biegsamen Mikrofone vor ihnen zu zerstören versuchten. Die Richter hatten einen schweren Stand, wurden ständig unterbrochen und beschimpft.

Zufälligerweise lernte ich einen der Richter, Dr. Foth, später persönlich kennen, er wohnt als Pensionär im gleichen Dorf wie ich. Bei passenden – und sicher auch unpassenden – Gelegenheiten löcherte ich ihn mit Fragen zu diesem Prozess. Er erzählte gern darüber. Noch lieber erwähnte Dr. Foth mit einem Schmunzeln, welch diebische Freude es ihm bereitete, wenn er seine ständigen Personenschützer einmal abschütteln konnte. Zum Beispiel im Skiurlaub in den Dolomiten, wenn er als geübter Skifahrer den armen Polizisten auf den Pisten davonfuhr.

Die neue Familie

Unsere zwei Wonneproppen wurden von der Mama nach allen Regeln der Kunst verwöhnt. Sie entwickelten sich gut und machten uns viel Freude. Weil ihre Eltern reiselustig waren (und sind), hatten die Kleinen keine Chance. Sie mussten mit, ob sie wollten oder nicht. Den ersten gemeinsamen Urlaub verbrachten wir in Oberreute im schönen Allgäu. Dort, bei Kühen, Ziegen und Hühnern, fühlten sich auch unsere Söhne recht wohl. Im Jahr darauf fuhren wir schon ein Stück weiter, zum Neusiedlersee im Burgenland. Dort konnten wir schöne Tretboot- und Paddelboot-Fahrten durch das Schilf unternehmen. Im Winter 1981 ging es zum ersten Mal in den Schnee. Zusammen mit Georg, Hannelore und ihrer kleinen Tochter Friederike fuhren wir bis nach Flachau in Österreich. Wir bewohnten jeweils eine schöne Ferienwohnung auf dem Bauernhof. Die Kleinen bekamen kleine Skier unter die Füße geschnallt und ab ging’s zur Kinder-Ski-Schule. In Flachau gefiel es uns gut, und deshalb blieb dieses Skigebiet für die darauffolgenden Jahre unsere bevorzugte Destination, obwohl es eine lange Autofahrt zu den Radstädter Tauern war. Manchmal begleitete uns Oma Helene, was den Vorteil hatte, dass sie auf unsere Buben aufpassen konnte, während die Eltern sich auf den schönen Pisten vergnügten.


Skifahren wird unser gemeinsames Hobby. Diese Aufnahme stammt aus dem Jahr 1989.

Daheim lernte Margret durch den Kindergarten andere Mütter kennen, so dass sie bald einen netten Bekanntenkreis aufbauen konnte. Ich sah das gern, denn meine berufliche Tätigkeit führte mich immer häufiger in die Länder Asiens, für die mir die Verantwortung für Umsatz und Ertrag übertragen wurde. Sie genoss die Zeit mit ihren zwei Lausbuben, während ich sie vielleicht etwas zu selten in den Arm nehmen konnte. Doch an den Wochenenden waren wir oft mit Kinderwagen unterwegs zu Wanderungen mit unseren guten Freunden Hans und Anita, Georg und Hannelore, Werner Ludwig und Heidi. Auch mit Mechthild, auf die ich einst ein Auge geworfen hatte, und ihrem Eckhart hatten wir regelmäßig Kontakt. Bei ihnen hatte der Storch ebenfalls schon vorbeigeschaut.

Der Umzug nach Baden

Unser Geschäftsbereich war auf zwei Standorte verteilt. Der Vertriebs- und Marketingbereich hatte sein Domizil in der Bosch-Zentrale Gerlingen-Schillerhöhe, während der Logistikbereich mit Auftragsplanung, Lieferabteilung und Rechnungswesen zusammen mit dem Zentrallager seinen Sitz in Stuttgart-Feuerbach hatte. Das Lager war schon lange an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen.

In Karlsruhe, auf einem weitläufigen Gelände nahe der Autobahn A5, welches bereits im Besitz der Firma war, hatte KH ein neues Vertriebszentrum mit einem großen, höchst modernen Hochregallager gebaut. Für die Verwaltung waren zwei Gebäude mit Großraumbüros entstanden. Anfang der Achtzigerjahre begann der Umzug in die neuen Räumlichkeiten. Damit stand die Suche nach einem neuen Zuhause im Raum Karlsruhe für alle die Mitarbeiter an, die sich entschlossen hatten, künftig in Karlsruhe zu arbeiten.

Margret und ich ließen uns Zeit mit der Entscheidung, zumal mir eine nicht uninteressante Stelle als Verkaufskoordinator für die verschiedenen Geschäftsbereiche in der Zentrale angeboten wurde. Der bisherige Stelleninhaber trat in den Ruhestand. Ich ging eine ganze Weile mit dem Gedanken schwanger, diese Stelle zu übernehmen. Schließlich entschied ich mich aber, meinen Job zu behalten, weil ich ihn gerne machte.

Wir schauten uns verschiedene neue Bauprojekte in Karlsruhe und Umgebung an. Margret wollte nicht in die Rheinebene ziehen, weil es dort im Sommer recht schwül werden kann. Sie bevorzugte einen Ort in Höhenlage mit frischer Luft. Sie wollte auch kein Haus mit Treppen, viel lieber war ihr eine Erdgeschosswohnung mit Garten. Im Waldbronner Ortsteil Etzenrot wurden wir schließlich fündig. Anfang 1983 zogen wir ins neue Domizil.

Neben dem Kauf der Wohnung standen auch Möbel für Küche, Wohnzimmer und Kinderzimmer auf unserer Einkaufsliste. Die Firma zeigte sich bei der Finanzierung des Immobilienkaufs durch ein verbilligtes Darlehen großzügig. Außerdem besaßen Margret und ich jeweils einen Bausparvertrag.

Oliver kam in die kuschelige Waldschule mit einer Klasse pro Jahrgang, in der sich die Kinder wohlfühlen konnten. Tobias folgte ihm im nächsten Jahr. In dem Neubaugebiet, in dem wir nun wohnten, waren die meisten Leute Zugezogene, zu denen die Einheimischen offensichtlich eine gewisse Distanz aufbauten. Daher hatten wir zu Beginn nur Kontakt zu den »Neubürgern«, von denen viele, so wie wir, Kinder im Grundschulalter hatten. Daraus entwickelten sich neue Freundschaften, die teilweise bis heute anhalten.

Erst als ich dem Gesangverein Constantia Etzenrot als neuer Sänger beitrat, kam ich mit den »Altbürgern« in näheren Kontakt. Als wir uns etwas besser kennengelernt hatten, wurde ich zum Schriftführer gewählt. Da unser gemischter Chor aber sehr klein und überaltert war, gab es öfter Dispute unter den Sängern und Sängerinnen, wenn es um Auftritte bei anderen Gesangvereinen ging. Es wurde immer schwieriger, in ausreichender Stärke aufzutreten. Beim alljährlichen Kurparkfest und unserem Dorffest, das alle zwei Jahre stattfand, hatten wir traditionell einen Stand, auf dem wir erfolgreich unser »Etzenroter Zwiebelsteak« verkauften, um damit die Vereinskasse etwas aufzufüllen.

Waldbronn liegt am Nordrand des Schwarzwalds in landschaftlich ansprechender Umgebung. Um sie zu erkunden, unternahmen wir ausgedehnte Fahrradtouren. Die Pfalz, die gleich hinter Karlsruhe über dem Rhein beginnt, »erfuhren« wir meistens mit dem Auto. Dem Wein nicht abgeneigt, war ich dort genau richtig. Weinfeste und Straußwirtschaften gibt es dort das ganze Jahr über. Margret trank lieber Traubensaft oder Sprudel. Mit dieser Lösung war ich mehr als zufrieden, konnte ich doch das eine oder andere Gläschen mehr trinken, ohne mir um die Heimfahrt Sorgen machen zu müssen. In Margret hatte ich eine zuverlässige Fahrerin.

Da unsere Jungs ihre Bretter inzwischen gut beherrschten, fuhren wir in den Winterferien regelmäßig in die Berge. Tobias und Oliver wedelten uns bald schon davon. Vor allem Tobias konnte es nicht schnell genug den Hang hinuntergehen. Einmal wäre es fast schiefgelaufen. Wir waren bei Grindelwald im Skigebiet Männlichen mit der Gondel unterwegs zur Bergstation. Oben angekommen, konnte Tobias einmal mehr nicht warten, bis wir anderen bereit waren, und fuhr allein los. Als wir unten an der Talstation ankamen, war kein Tobias weit und breit zu sehen. Wir warteten, er kam nicht. Schließlich fuhren wir wieder hinauf. Unterwegs konnten wir ihn von der Gondel aus neben der Piste erkennen. Als wir schließlich bei ihm ankamen, hatte er nur noch einen Ski. Bei einem Sturz war die Bindung des anderen aufgegangen. Er war verschwunden. Wir stocherten und stocherten im Schnee mit unseren Stöcken, bis ich ihn tatsächlich wiederfand. Er lag in einem kleinen Bachlauf neben der Piste. So konnten wir auch diese Abfahrt glücklich zu Ende bringen.

Darum in die Ferne schweifen

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