Читать книгу Die Pueblo-Kulturen - Werner-Wolf Turski - Страница 12
2.2.1. Das Verbreitungsgebiet
ОглавлениеDie Mimbres-Menschen, grundsätzlich ein Zweig der Mogollon-Kultur, lebten von etwa 200 bis 1130/50 u.Z. relativ isoliert im südwestlichen New Mexico und östlichen Arizona und erreichten ihren kulturellen Höhepunkt um 1050 u.Z. im Flusstal des Mimbres River im südwestlichen New Mexico (ca. 32 km östlich von Silver City). Das ist topographisch ein Becken- und Gebirgsland (Basin and Range), aber ein höher gelegenes Trockengebiet als das von den Hohokam bewohnte. Während der Zeit von 200 bis 1000 u.Z. (Frühe und Späte Grubenhaus-Periode) entsprach die Mimbres Kultur im Wesentlichen dem Standardbild der Mogollon-Kultur. Erst ab 1000 u.Z. herum wichen sie merklich vom allgemeinen Mogollon-„Standard“ ab und erlangten ihre spezielle Mimbres-Ausprägung. Diese Abweichung dokumentiert sich speziell in der Gestaltung der an den Totenkult gebundenen Keramik und der u.a. damit verbundenen Spiritualität der Mimbres. Für die Zeit bis ca. 1000 u.Z. gelten im Wesentlichen die Aussagen im Abschnitt „Die Mogollon-Kultur“ und werden deshalb bei der Entwicklungsdarstellung der Mimbres-Kultur nur kurz wiederholt.
Der Rio Mimbres, auf spanisch "Fluss der Weiden" im südlichen New Mexico ist ein gewöhnlicher Fluss in der Chihuahua-Wüste, der durch den Winterschnee hoch in den Bergen und die Niederschläge der Sommergewitter sowie deren Abfluss in die offene Wüste entstanden ist. Wie die meisten Flüsse der Chihuahua-Wüste verschwindet auch der Rio Mimbres, nachdem er die Berge verlassen hat. Sein im Allgemeinen seichter Flusslauf versickert einfach im Wüstenboden und hinterlässt über viele Kilometer nur sein leeres Flussbett in der Landschaft, das sich wie ein Geisterfluss dahinwindet.
Die Täler und Niederungen dieses Gebietes sind durch temporäre Wasserläufe charakterisiert, in denen nach der Schneeschmelze und nach heftigen Niederschlägen wie den Sommergewittern über einen kürzeren oder längeren Zeitraum Wasser steht oder auch fließt, bevor die Versickerung und Verdunstung den Wasserstand wieder verschwinden lässt. Auf jeden Fall sind die angegebenen Flussläufe wenigstens temporär vegetative und faunistische Gunsträume und günstige Wanderrouten mit eventuell mittels Grabung erreichbarem Grundwasser.