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Wilde Eifersucht, die oft ans Edle grenzt

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In Was ihr wollt ist Orsino, der Herzog von Illyrien, in Olivia verliebt. Doch sie liebt Orsinos Pagen Cesario, der in Wirklichkeit die als Mann verkleidete Viola ist. Aus Verzweiflung über seine verschmähte Liebe und seine Eifersucht auf Cesario, droht Orsino, wenn auch nicht in vollem Ernst, Olivia oder Cesario zu töten. Da Viola ihrerseits Orsino liebt, erklärt sie sich schnell bereit, für ihn zu sterben.

ORSINO

Weswegen sollt’ ich nicht, litt’ es mein Herz,

Wie der ägypt’sche Dieb in Todesnot,

Mein Liebstes töten! Wilde Eifersucht,

Die oft ans Edle grenzt. Doch höret dies:

Weil ihr denn meine Treue gar nichts achtet,

Und ich so ziemlich doch das Werkzeug kenne,

Das meinen Platz in eurer Gunst mir sperrt,

So lebt nur, marmorbusige Tyrannin,

Doch diesen euren Günstling, den ihr liebt,

Den ich, beim Himmel, lieb und teuer halte,

Ihn will ich aus dem stolzen Auge reißen,

Wo hoch er thronet, seinem Herrn zum Trotz.

Komm, Junge! Mein Entschluß ist reif zum Unheil:

Ich will mein zartgeliebtes Lamm entseelen,

Um einer Taube Rabenherz zu quälen.

VIOLA

Und ich, bereit, mit frohem, will’gen Sinn,

Gäb’ euch zum Trost mich tausend Toden hin.

OLIVIA

Wo will Cesario hin?

VIOLA

Ihm folg ich nach, dem ich mich ganz ergeben,

Der mehr mir ist als Augenlicht, als Leben;

Ja mehr, um alles, was man mehr nur nennt,

Als dieses Herz je für ein Weib entbrennt.

Und red’ ich falsch, ihr hohen Himmelsmächte,

An meinem Leben rächt der Liebe Rechte!

(V, 1)

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