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Gestern Abend waren ihre Gespräche gestelzt und abblockend gewesen, jeder Satz eine Landmine, die drohte, bei der geringsten Berührung zu explodieren. Craig war erleichtert, als sich die beiden in ihre Suite zurückzogen und er sich an der Bar einen Whiskey genehmigen konnte, ohne dass ihn jemand scheel ansah.

»Wunderschönen guten Abend, Herr Morrison«, begrüßte ihn gestern der Barkeeper. »Heute solo?«

»Hi Gerard. Ja, bin alleine.« Er kletterte auf den Barhocker, spreizte die Beine und stützte den Kopf auf die Faust. »Mein Sohn ist mit seiner Frau auf das Zimmer gegangen.«

»Schön zu hören, dass Sie von Ihrer Familie begleitet werden.«

Craig nickte seufzend, und ließ seinen Blick an den aufgereihten Flaschen hinter der Theke entlang gleiten.

»Bourbon?«, fragte Gerard.

Morrison schob die Unterlippe vor und drehte die Handfläche nach oben.

»On the Rocks? – Wie immer?«

Der Amerikaner nickte.

Routiniert angelte sich der Bartender ein Whiskeyglas aus dem Regal und ließ die Eiswürfel polternd hineinfallen. »Jack-Daniel’s oder Four-Roses?«

Morrison zeigte auf die viereckige Flasche. Gerard goss den sämigen Whiskey mit einer theatralischen Armbewegung ins Glas, weit mehr als die Markierung vorsah.

»Cheers«, wünschte der Barkeeper und schob ihm das Getränk auf einem Untersetzer zu.

»Thanks.« Craig schaute auf den Whiskey und schenkte Gerard ein breites Lächeln.

»Steht morgen ein anstrengender Tag bevor?«

Morrison zuckte mit den Achseln.

»Ah, verstehe ... Familie …«

Diesmal drehte Craig beide Handflächen nach oben und presste die Lippen zusammen.

»Dann wünsche ich Ihnen einen erquicklichen Aufenthalt.«

Gestern war Gerard eindeutig der angenehmere Gesprächspartner.

COLLEGIUM.

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