Читать книгу COLLEGIUM. - Wolfgang Priedl - Страница 9

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Auf der Autobahn ignorierte er so manche Geschwindigkeitsbegrenzung. Beschwingt trällerte er das Lied aus dem Autoradio mit.

Das kaum merkbare Vibrieren, das er seit dem Morgen im Lenkrad vernahm, verstärkte sich mit jedem Kilometer.

›Die Kiste gehört zum Service‹, dachte er und ignorierte das Flattern. Die Silhouette, die er auf der Brücke erspähte, half ihm dabei. Sie rief Vorfälle in sein Gedächtnis, bei denen Pflastersteine auf Fahrzeuge geworfen wurden.

Er beugte seinen Oberkörper vor, den Blick so lange wie möglich auf die Gestalt gerichtet, während er unter der Brücke hindurchraste.

›Du wirst paranoid‹, dachte er und schüttelte indigniert den Kopf.

Unbewusst suchte er die folgenden Brücken nach Personen ab, erspähte jedoch niemanden.

Mit zwei Fingern steuerte er der Überholspur entlang. Die Vibrationen des Volants massierten seine Hand.

Plötzlich verdrehte sich das Lenkrad.

Adrenalin jagte seinen Puls in astronomische Höhen.

Er benötigte zwei Fahrspuren, um das Auto in der Spur zu halten. Klug drehte wie verrückt am Volant, aber sein Gegenlenken verstärkte das Schleudern, anstatt es zu mindern. Die Musik im Inneren überdeckte das Wimmern der Reifen.

Sein Wagen prallte gegen die Mittelleitplanke, hob ab und rollte um die Längsachse.

Alles schien ab diesem Moment in Zeitlupe abzulaufen.

Hatte seine letzte Stunde geschlagen?

Wenn ja, dann müsste doch sein ganzes Leben im Geiste vorüberziehen.

Im Gegenteil: Mit schreckgeweiteten Augen sah er die Leitschiene über ihm vorüberjagen.

Kopfüber flog er auf den Brückenpfeiler zu.

Plötzlich umgab ihn unendliche Stille.

COLLEGIUM.

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