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Wie ein Wächter ragt über dem Kirchdorf Tüchersfeld diese imposante Felsenburg auf, Überreste eines Riffs aus der Jurazeit. Das Dorf schmücken viele Fachwerkhäuser.

APRIL


Fränkische Schweiz

Zwischen Nürnberg, Bamberg und Bayreuth liegt einer der gesegnetsten Landstriche Deutschlands. In der Altstadt von Forchheim erwartet den Reisenden gar eine waschechte Kaiserpfalz mit Wandmalereien aus dem 14. und 16. Jh. Im tausendjährigen Ebermannstadt erreicht die Burgenstraße das Herz der Fränkischen Schweiz und spaltet sich vor lauter Begeisterung kurzzeitig in zwei Routen.


Zarte Frühlingsbande, wohin man blickt. Das Gebiet um die Walburgiskapelle, übrigens die Namensgeberin des Tafelbergs Walberla, lädt zum Wandern, Radfahren und Entschleunigen ein.

Hier lässt sich die »Entschleunigung« des Reisens so richtig genießen. Auf idyllischen Wanderwegen durch Kirschbaumhaine und schattige Wälder, an vielen kühlen »Bächla« entlang, die glasklares Wasser für zahlreiche Naturbiersorten liefern, wandert man von Burg zu Burg, Brauerei zu Brauerei und von einem malerischen Felsen zum nächsten. Die Kletterer reichen sich die besten Tipps per Mundpropaganda weiter. Sie kennen die Schwierigkeitsgrade, jeden »gorregd« gesetzten Haken und natürlich auch die aktuelle Liste der gerade zum Schutz brütender Greifvögel gesperrten Felsen.

WARUM JETZT?

Weil Mitte April rund um das Walberla, wie die 514 m hohe Nordkuppe der Ehrenbürg heißt, die Kirschblüte den Frühling einläutet und die Landschaft in ein duftendes Blütenmeer in Weiß und Zartrosa verwandelt. Allein an den Hängen des Walberla gibt es an die tausend Kirschbäume. Grund dafür sind die gut durchlüfteten Gesteinsschichten. Das lieben die Kirschbäume ebenso wie die intensive Sonneneinstrahlung und die trocknenden Hangwinde.

Die schönsten Fotomotive am Walberla findet man entlang der Feldwege etwa auf halber Höhe des Aufstiegs zwischen Schlaifhausen und Kirchehrenbach. Ganz oben genießt man einen Panoramablick auf die Kirschdörfer mit ihren weißen Blütenkränzen. Auf dem gut 9 km langen Pretzfelder Kirschenweg informieren 15 Schautafeln über den Anbau der Kirsche, der in der Fränkischen Schweiz auf das 11. Jh. zurückgeht. Reif sind die süßen Früchte allerdings erst im Juni, aber rund um das Walberla bieten viele Brennereien Kirschen in ihrer »vergeistigten« Form an. Anfang Mai findet dann zu Ehren der hl. Walpurgis das Walberlafest auf dem Hochplateau südlich von Kirchehrenbach statt.


Die Kirschblüte verwandelt Teile der Fränkischen Schweiz in ein zart duftendes Blütenmeer. Am Walberla macht die Süßkirsche übrigens 75 Prozent des gesamten Obstanbaus aus.

Auch ohne blühende Kirschbäume gibt es viel zu fotografieren. Die hoch über den Fachwerkhäusern aufragenden Felstürme von Tüchersfeld zieren fast jedes Titelfoto zur Fränkischen Schweiz. Man besucht sie am besten auf einer gemütlichen Wanderung oder auf einer ebenfalls nicht anstrengenden Radtour auf weitgehend autofreien Wegen. Ausgangspunkt ist Pottenstein. Hoch über dem Städtchen thront die über tausend Jahre alte gleichnamige Burg. 1228 war hier die hl. Elisabeth zu Gast, an die noch heute das Elisabethzimmer erinnert. Doch unter Tage ist es in Pottenstein noch spannender: Die Teufelshöhle gilt als die größte und schönste »Unterwelt« der Fränkischen Schweiz.

Von Pottenstein ist es nicht weit in den Luftkurort Gößweinstein. In der gleichnamigen Burg glaubte Richard Wagner die Gralsburg seines »Parsifal« zu erkennen. Hauptattraktion ist aber die berühmte Gößweinsteiner Basilika Vierzehnheiligen, die Baltasar Neumann zwischen 1730 und 1739 als Wallfahrtskirche neu errichtete. Der prächtige Barockbau aus hellem Sandstein mit machtvoller Zweiturmfassade und feinen Stuckarbeiten birgt bedeutende Kunstschätze, darunter einen imposanten Hochaltar, dessen prunkvoller Aufbau das geschnitzte spätgotische Gnadenbild der Madonna umrahmt.

FESTE UND EVENTS

»Walberlafest« auf dem Hochplateau südlich von Kirchehrenbach (Anf. Mai)

Zahlreiche Kirchweihfeste, darunter etliche in einigen Dörfern rund um Gößweinstein wie Türkelstein, Kleingesee, Hungenberg, Wichsenstein und Leutzdorf (Mai)

HOTELS

Burg Rabenstein

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Dieses Burghotel, in dem gerne geheiratet wird, bietet besonders romantische und komfortable Zimmer. Auf den Tisch kommt die herzhafte Küche der Fränkischen Schweiz, und natürlich darf das Ritteressen dabei nicht fehlen.

Rabenstein 33, Ahorntal, Tel. 092 02/970 04 40, www.burg-rabenstein.de, €€€

Gasthof Schüpferling

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Am Fuß des Walberla erwartet Kirschblütenfans ein echter fränkischer Gasthof mit sieben gemütlichen Doppelzimmern, vorzüglicher Küche und idyllischem Biergarten.

Schlaifhausen 30, Wiesenthau, Tel. 091 99/421, www.gasthof-schuepferling.de,

HOLIDAY Reisebuch: OFF SEASON

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