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Es stimmt: Ich bin ein Schwein. Ein echtes, lebendiges Schwein.

Mein Name ist Leonardo.

Ich bin aber kein gewöhnliches Schwein, wie es in den Ställen der Bauernhöfe zu finden ist oder in den Schulbüchern der Erstklässler, eines mit putzigem rosa Schnäuzchen, putzigem Ringelschwänzchen und putzigem Grunzen. Am liebsten möchte ich es in die Welt hinausrufen: Der Letzte unserer Familie, unserer Dynastie, bin ich. Doch davon haben Menschen, diese Banausen, die sich für erhabene Geschöpfe halten, keine Ahnung. Ich wundere mich wirklich, wie wenig die über uns Schweine wissen. Die Wahrheit über mich sieht so aus: Ich entstamme einer Kreuzung aus Wildschwein und Cinta Senese, einer Rasse, die in früheren Jahrhunderten in der Toskana ihre Heimat hatte. Meine Ahnentafel reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück – alle meine Vorfahren waren begnadete Trifolai. Meine Ururgroßmutter Lucrezia beispielsweise arbeitete am Hofe bei Cosimo de’ Medici in Florenz, bis sie an einem vergifteten Pilz starb. Großvater Januarius wurde vom obersten Magistrat Sienas als der Große Friedensstifter gefeiert, weil er durch seine Entdeckung ergiebiger Trüffelfelder den Grundstock für den späteren Wohlstand der Stadt gelegt hatte. Im Rathaus, im Saal des Friedens, ist seitdem im Mittelpunkt des Gemäldes »Die Auswirkungen der guten Regierung auf die Stadt« mein Onkel zu sehen. Seine Wahl zum zweiten Bürgermeister verhinderten jedoch neidische Bürger, die einen Präzedenzfall fürchteten, wenn ein Schwein an die Macht käme. Cousin Tiberius ging in die Geschichtsbücher als Held der Seeschlacht von Lepanto ein, er war persönlicher Begleiter des Befehlshabers Don Juan d’Austria an Bord des Kommandoschiffs, wo er wegen seiner Kurzsichtigkeit versehentlich an eine Kanone stieß. Dadurch löste sich ein Schuss und versenkte die Admiralsgaleere des türkischen Befehlshabers Ali Pascha. Mein Cousin Catull II. war Chefsucher in der Familie des Malers Tizian und stand Modell für dessen berühmtes Fresco »Tanz der Schweine um das Goldene Kalb« an der Außenmauer des Handelshofes Fondaco dei Tedeschi am Canal Grande in Venedig. Tante Arelia lebte bei den Capulets in Verona, bis sie eine heimliche Affäre mit einem Wildschwein namens Dante begann und mit ihm nach Turin durchbrannte. So landeten meine Vorfahren im Piemont.

Aber was weiß der Commissario schon davon. Der hält Lepanto wahrscheinlich für einen mexikanischen Kanincheneintopf. Seine Vorfahren in der Steinzeit lebten noch von der Jagd, bis wir Schweine ihnen mit unserem Graben in der Erde zeigten, wie man Furchen zieht. Immer und immer wieder haben wir es ihnen vorgemacht, dieser himmelstürmenden Spezies, von der damals wahrlich niemand gedacht hätte, dass sie mal so hoch hinaus käme. Geschlagene hundert Jahre hat’s gedauert, bis diese Träumer endlich das Prinzip kapiert hatten und nach dem Vorbild unserer Wühlschnauzen einen Pflug bauten. Das war der Anfang des Ackerbaus für die Menschenrasse, zugleich der Beginn ihrer Entwicklung hin zum Homo sapiens. Aber Dank? Wenigstens eine Erwähnung der Schweine in den Geschichtsbüchern? Nichts! Ohne uns würden Typen wie dieser Grifone noch mit Steinschleuder und Lendenschurz herumlaufen. Immerhin haben wir über Jahrhunderte als diskrete Helfer der Menschen gearbeitet. Genug geklagt, mit Matteo hatte ich doch eine gute Zeit.

Der Regen hatte aufgehört. Ich machte mich auf den Weg zurück in meine Heimat, zum Hof der Gobetti. Vom Unfall hatte ich genug gesehen. Meine Hufe sanken beim Gehen ein, das Wasser am Boden verdampfte zu Nebelwatte, auf der Zunge lag eine leicht saure Melange von Gras, Moos und Erde. Ich nahm den Umweg über das Maisfeld, um Cleopatra Bericht zu erstatten. Meiner lieben Cleopatra. Welchen Duft sie wohl heute trug, la bella donna? Als Trüffelschwein bei unseren Nachbarn Delvecchio verfügte sie über ein weitläufiges Revier mit den herrlichsten Aromen. Die Ländereien des Weinbauern grenzten an die unseren.

Armer Matteo, auf diese Weise den Tod zu finden. Seltsam war nur, dass er seinen Wanderstock und die Taschenlampe nicht dabeihatte. Nun ja, der Alkohol. Immer wieder drängte sich das Bild von seinem Leichnam in mein Gedächtnis. Nicht, dass mir der Anblick von Toten fremd wäre. Nur zu gut erinnerte ich mich an die vielen Artgenossen, die als Mastschweine ein erbärmliches Schicksal erfuhren, zuerst eingepfercht in dreckige Ställe und schließlich beim Schlachter endend. Arme Seelen. Für immer verloren – die Menschen haben ihnen längst das Hirn weggezüchtet. Wer von den Zweibeinern denkt bei Cotoletta alla valdostana oder Grillhaxe schon an das Martyrium der Tiere? Matteo rührte nie Schweinernes an. Zugegeben, ich bin stolz darauf, dass sich in unserer Familie nie jemand zu Sklavendiensten erniedrigte, eingesperrt war oder sich als Speiselieferant hergegeben hat. Lieber sterben, als die Freiheit verlieren.

Aber ein toter Artgenosse ist eine andere Erfahrung als ein toter Menschenfreund. Ich erinnere mich noch, wie mich Matteo zur ersten Trüffeljagd mitnahm. Er hatte einen Hanfstrick um meinen Hals geknotet, gab fünf Meter Leine zu. »Los geht’s.« Mit einem Ruck zog Matteo in die Richtung, die er einschlagen wollte. Das Seil spannte sich. Ich blieb stehen. Er riss nochmals am Strick. Ich blieb stehen. »Verfluchtes Schwein, bewegst du dich endlich?« Mein sogenannter Gebieter stemmte sich mit beiden Beinen gegen den Boden und legte sein ganzes Körpergewicht nach hinten. Genauso gut hätte er versuchen können, einen Traktor wegzuschieben – ein Schwein wie ich ist nun mal wesentlich schwerer als ein Mensch. Ich schüttelte mich, der Strick verlor Spannung, der Padrone reagierte zu langsam, bekam Übergewicht und fiel hin. Ziemlich verdutzt richtete er sich wieder auf, klopfte sich den Staub von der Hose und kam auf mich zu. »Nun gut, ich hab’s kapiert.« Er tätschelte meinen Rücken. »Du willst keine Leine? Dann kriegst du auch keine. Ist mir recht.«

Er holte sein Pilzmesser aus der Tasche, klappte es auf und schnitt das Seil durch. Es versteht sich von selbst, dass ich Matteo am selben Tag zu einer besonders üppigen Trüffelfundstelle führte. Seit jener Stunde laufe ich frei herum. Hatte nie einen Stall, und es gab auch keinen eingezäunten Bereich.

Es war der Beginn einer wunderbaren Beziehung. Matteo wusste wohl, was er von mir erwarten durfte. Hatte er doch früher bereits mit meiner Mutter Penelope zusammengearbeitet, so wie sein Vater mit meinem Großvater ein Duo gebildet hatte. Die weißen Trüffel waren es gewesen, die den Grundstock für den Reichtum der Gobetti gelegt hatten. Matteo wollte nicht wie alle anderen in der Gegend Wein auf seinen Hügeln anbauen. Ein paar Maisfelder, einen Gemüsegarten, eine Wiese, das war alles, was er nach dem Tod seiner Frau Isabella bewirtschaftete. Warum sollte er auch mehr beackern? Er konnte es sich leisten: Meine Funde machten uns im Laufe der Jahre zu den besten Trifolai des Piemonts und ihn zum Millionär. Ich entdeckte nicht nur besonders aromatische, sondern auch außergewöhnlich große Trüffel – und vor allem: viele. Gobettis Ware erzielte Spitzenpreise, bis zu zehntausend Euro fürs Kilo des besten Tartufo bianco d’Alba. Mein privater Rekord ist übrigens ein einskommazwei Kilogramm schwerer Tuber magnatum pico, die Rarität erzielte auf einer Auktion in Grinzane Cavour den Liebhaberpreis von fünfundneunzigtausend Euro. Besondere Stücke wie dieses wurden schon immer gehandelt wie Rauschgift. Nicht umsonst sind die weißen Trüffel das teuerste Lebensmittel der Welt. Vielleicht weil viele glauben, Tartufi enthielten verborgene Inhaltsstoffe, die Frauen liebeshungrig und Männer ausdauernd machten. Schon die Babylonier lutschten vor der Hochzeitsnacht einen rohen Trüffel. Der ägyptische Pharao Cheops konnte ohne die erotisierende Speise nicht mehr leben und ließ die Schlauchpilze von überall her importieren, eine Handvoll im Tausch gegen fünf Sklaven. Der Arzt Galenus verschrieb im zweiten Jahrhundert seinen Patienten den Pilz der Gattung Tuber magnatum, weil er »der Wollust zuträglich« sei. Ich persönlich habe davon noch nichts gemerkt. Aber die Dinger schmecken saugut.

Fairerweise muss ich hinzufügen, dass unser Erfolg nicht meinen Künsten allein zuzuschreiben ist. Was die wenigsten wussten: Matteo hatte eine Trüffelkarte. Ein abgegriffenes Stück Pergament, seit zweihundert Jahren in Familienbesitz. Ich kenne sonst keinen, der über einen solchen Schatz verfügt – verewigtes Wissen um die besten Fundstellen. Das Geheimnis des Erfolgs ist nämlich, systematisch die guten Plätze abzuernten, aber natürlich in Begleitung eines fähigen Suchgefährten. Nicht mit einem der jetzt in Mode gekommenen Trüffelhunde. Die bringen nur Zufallsfunde zustande, und was sie dann zutage fördern, sind mickrige Pilzchen, Erdmurmeln, kaum der Rede wert, die höchstens noch für Saucen taugen. Aber was will man von den Kötern mehr erwarten? Leider versuchen die Behörden, die Trüffelschweine mit Verboten arbeitslos zu machen – ein Erfolg der Hundemafia. Aber Matteo besaß eine jahrhundertealte Erlaubnis, die den Gobetti das »ewige Recht« einräumte, mit Schweinen auf die Suche zu gehen. Und ich mit meinem unbeirrbaren Gespür geleitete Matteo zu allen ertragreichen Plätzen in der näheren Umgebung, die wir zu Fuß ablaufen konnten. Dafür brauchte ich keinen Plan. Waren die Jagdgründe weiter entfernt, leistete die Karte unschätzbare Dienste. Sie führte direkt zu den unterirdischen Diamantgruben.

Unsere Touren liefen immer nach dem gleichen Schema ab. Vorher studierte Matteo die Karte und legte ein Ziel fest. Dann ging’s los. Er hatte extra für mich einen Motorroller umgebaut. Die Vespa hatte bereits sein Vater benutzt. Früher muss die Farbe cremeweiß gewesen sein. Inzwischen war der Lack grau geworden und an vielen Stellen abgeblättert, dort breiteten sich Rostnester aus. Unzählige Dellen und Kratzer kündeten von Begegnungen der Karosserie mit Pfosten, Steinen und Sträuchern. Der Motor hatte notorisch Asthma und stieß aus Protest immer erst eine Rauchwolke aus, bevor er warm lief. Die Vespa verfügte über einen Seitenwagen. Eine Art Minicabrio in Eiform für eine Person, mit eigenem Reifen und fest mit dem Roller verschraubt. Um mir mehr Platz zu verschaffen, hatte Matteo die Windschutzscheibe abmontiert und oben und an der Seite das Blech weggeschnitten. Jetzt konnte ich allein in den Wagen hüpfen und mich setzen. So dürfte sich Kaiser Augustus gefühlt haben, wenn er in seinem Triumphwagen durch Rom rollte. Ich muss es wissen: Einer meiner Ahnen, Lukullus Quintus, war als Sparschwein in Diensten des römischen Kaisers gewesen und hatte durch seine genauen Prognosen zu erwartender Staatseinnahmen hohes Ansehen gewonnen. Um mich vor dem Fahrtwind zu schützen, setzte mir Matteo eine alte Fliegerbrille auf, die er auf dem Speicher gefunden hatte. Und dann Vollgas. Was bei der Klappermühle allenfalls siebzig Stundenkilometer bedeutete.

Am liebsten fuhr Matteo frühmorgens, vor Sonnenaufgang. Manchmal knatterten wir eine Stunde über abgelegene Straßen, bogen in Feldwege ein, suchten uns eine Spur zwischen den Bäumen. Den Rest bewältigten wir zu Fuß. Mein Partner leuchtete mit der Taschenlampe den Boden vor uns ab. Die Karte zeigte die Fundstelle auf hundert oder zweihundert Meter genau an, der Rest war mein Job. Ich hob den Kopf und sog die Luft ein. Der Geruch der Eichen und Buchen streifte die Sensoren in meiner Nase. Dazwischen nahm ich Aromen wahr, die der Wind zu mir hertrug. Den beizenden Schweiß eines Hirsches. Die leicht muffigen Ausdünstungen einer Eule. Tannennadeln. Fichtennadeln. Die Fäulnis eines umgestürzten Baumes. Die Reste von Pommes frites mit Ketchup, die jemand im Wald weggeworfen hatte. So sensibilisiert, marschierte ich voran, meinem Instinkt folgend, den Rüssel wenige Zentimeter über dem Boden. Wie ein Minensucher registrierte ich jedes Detail unter der Oberfläche. Das Höhlensystem einer Maus. Den getrockneten Kot eines Fuchses. Regenwürmer. Eicheln, die zu faulen begonnen hatten. Die Wurzeln eines Heidelbeerstrauchs. Dazwischen die Zusammensetzung des Humus, Feuchtigkeitsgrad, Kalkboden, Lehmboden, saures Milieu, Phosphate, Feldspat, Bakterien.

Und dann, auf etwa fünf Meter Entfernung, registrierte ich einen ganz andersartigen Duft. Schwach zuerst. Mehr Ahnung als Gewissheit. Ich näherte mich der Quelle der Aromen. Noch fünf Schritte. Etwas schlug in meiner Nase an. Unter mir die Wirbel einer einzigartigen Witterung: Trüffel. Weiße Trüffel. Jeder, der riechen kann, weiß: zu Recht die teuersten der Welt. Besser als die schwarze Konkurrenz aus Umbrien oder dem französischen Périgord. Wissenschaftler können in Genlabors Babys im Reagenzglas erzeugen, aber noch immer ist es ihnen nicht gelungen, diese Pilze zu züchten. Raffinierterweise verbergen sich die Trüffel auch noch tief in der Erde. Nichts am Boden weist darauf hin, dass hier eine Kostbarkeit schlummert. Das ist für mich die schönste Befriedigung: Die Natur versteckt ihr größtes Geheimnis vor dem Menschen. Der schafft es trotz Computer und modernster Technik nicht, die Natur zu besiegen und ihr das Kostbarste zu entreißen. Deshalb braucht man Experten wie mich – das tut gut zu wissen. Auch wenn die Arbeit immer schwieriger wird, da die Funde in der Gegend Jahr für Jahr zurückgehen – das Abholzen der Wälder, Kunstdünger, der Dreck in der Luft sorgen zuverlässig dafür.

Zuletzt waren Matteo und ich vorgestern losgefahren, zu einer Stelle südlich von Novello. Wir durchsuchten ein Waldstück am Rande eines Hügels, bis wir auf eine Gruppe Linden stießen. Ich ortete eine Stelle beim Wurzelwerk, scharrte mit den Hufen die oberste Erdschicht beiseite. Ein Gefühl, wie wenn sich nach der Ouvertüre der Vorhang hebt und das Orchester mit voller Lautstärke loslegt – eine Symphonie der Eindrücke. Sinnlichkeit. Erotik. Verzauberung. Harmonie. Drama. Süße. Das Leben. Ein Versprechen von Paradies, duftend und eindringlich.

»Hast du was entdeckt, Partner?«

Matteo kam näher, nahm sein Sapet in die Hand. Zur Bestätigung gab ich ein warmes Grunzen von mir.

»Lass mal sehen!«

Vorsichtig trug er den Boden mit der Breithacke Zentimeter um Zentimeter ab. Nach dreißig Zentimetern blieb das Sapet an etwas hängen. Matteo legte das Werkzeug beiseite, arbeitete nun mit seinem Klappmesser. Zehn Minuten später hatte er eine Gruppe weißer Trüffel freigelegt. Mit einem Pinsel reinigte er die bräunliche Oberfläche der Pilze, als staubte er ein Gemälde von Rembrandt ab. Er setzte die Messerklinge, die sich an der Spitze verjüngte, an der Unterseite der Tartufi an und trennte sie mit einer kurzen Bewegung aus dem Handgelenk vom Untergrund. Matteo wog die Pilze in seiner Hand.

»Guter Fang, Partner. Etwa vierhundertfunfzig Gramm, würde ich sagen. Das hat sich gelohnt.« Er bettete die Trüffel in einen Weidenkorb, der mit Baumwolltüchern ausgelegt war. »Ich glaube, das ist genug für heute. Fahren wir heim.«

Zu Hause gab es für mich die übliche Belohnung: ein Fläschchen Barolo. Matteo bezog seine Vorräte von einem Weinbauern, bei dem er Wein gegen Trüffel tauschte. Er und ich zogen den samtigen Rotwein aus dem gleichnamigen Ort südwestlich von Alba der regionalen Konkurrenz aus Barbaresco vor. Dazu kochte Matteo immer ein Menü, das er selbstverständlich mit mir, seinem Partner, teilte. Mal eine Minestrone mit Tomaten, Karotten und einer Prise Parmesan. Mal Agnolotti, gefüllte Teigtaschen mit Salbeibutter. Oder Spaghetti mit Zucchinisahnesauce, bestreut mit frisch gezupftem Basilikum. Als Nachtisch nahm ich gern Amarettinikekse. Oder Zabaione.

Beim Gedanken an solche Leckereien lief mir das Wasser im Mund zusammen. Matteo, ich vermisse dich. Ich ging am Rand des Feldes entlang und bog nach rechts ab, wo sich ein Stück Wildnis aus kniehohem Gras, Steinen und Disteln ausbreitete. Dahinter kündigte sich schon der Geruch von reifen Weintrauben an. Ein Hügel tat sich vor mir auf. In exakten Linien wie eine Armee beim Appell reihten sich die Rebstöcke der Delvecchio, die Abstände dazwischen bildeten einen natürlichen Hohlweg. Ein Geräusch, ein Schmatzen, wies mir die Richtung. Ich bewegte mich auf die Senke am Fuße des Hügels zu.

»Hallo, chéri. Rieche ich da einen ungewaschenen Eber?«

Tartufo

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