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7. Die Taufe im Heiligen Geist

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Anfang 1963 wurde ich zum Flottenstützpunkt in Cochin abkommandiert. Ich hatte das Wort Gottes mehr als zwei Jahre lang ernsthaft studiert und hatte mir eine ziemlich gute Kenntnis davon erworben – gut genug, um bei den Versammlungen in der Gemeinde zu predigen. Aber ich stellte einen großen Mangel an Kraft in meinem Dienst fest. In der Gemeinde, die ich besuchte, studierten wir die Bibel, aber es war wie das Studium eines Geschichtsbuches – alles intellektuell! Auch die Botschaften, die ich in Gemeindeversammlungen hörte, waren schwer und langweilig, es fehlte ihnen die Frische und das Feuer des Heiligen Geistes.

Jesus sagte einmal zu den Sadduzäern, dass sie weder die Schrift noch die Kraft Gottes kannten (Mt 22,29). In meinem Falle kannte ich die Schrift – in einem bestimmten Ausmaß –, aber ich kannte sicherlich nicht die Kraft Gottes. Jesus sagte seinen Jüngern, dass sie nur dann Kraft erhielten, wenn sie mit dem Heiligen Geist getauft würden (Apg 1,5.8). Aber ich stellte fest, dass verschiedene christliche Kirchen zu diesem Thema Unterschiedliches lehrten. Einige lehrten, dass jeder wiedergeborene Christ bei der Neugeburt automatisch mit dem Heiligen Geist getauft wurde, ob er das nun erkannte oder nicht. Andere lehrten, dass man den Herrn nach der Wiedergeburt spezifisch suchen müsste, um mit dem Heiligen Geist getauft zu werden. Ich war verwirrt. Aber ich sah, dass Jesus selbst mit dem Geist getauft wurde, bevor er seinen Dienst begann (Apg 10,38). Wie viel mehr brauchte ich das dann! Jesus sagte auch, dass aus jedem, der an ihn glaubte, Ströme lebendigen Wassers fließen würden. Aber ich stellte fest, dass aus mir nur ein Rinnsal floss. Ich erkannte, dass mir etwas fehlte. Daher entschied ich mich, Gott zu suchen, um diese Kraft zu bekommen, ohne mich in einem theologischen Argument über den Heiligen Geist zu verzetteln. Ich wollte die Ströme haben.

Ich besuchte eine Reihe von charismatischen Gemeinden, die den Dienst des Heiligen Geistes betonten, um zu sehen, ob sie mir helfen könnten. Sie waren sehr eifrig, aber ich war von vielem, was ich in ihrer Mitte sah, enttäuscht. Es gab eine Menge Lärm und Gefühlsbetontheit, aber kaum irgendeine Betonung vom Sieg über die Sünde oder Christusähnlichkeit im Charakter (der Heilige Geist ist gekommen, um uns in erster Linie diese Dinge zu geben). Viele ihrer Pastoren schienen auch große Liebhaber von Geld zu sein! Ein Pastor forderte mich auf, das Wort „Halleluja“ immer wieder zu wiederholen, wenn ich mit dem Heiligen Geist getauft werden wollte! Ich weigerte mich, da ich wusste, dass dies nicht die Art und Weise war, wie die Apostel die Taufe im Heiligen Geist empfangen hatten. All das war sicherlich nicht die Fülle des Geistes, die ich suchte. Aber die Fälschung war für mich ein Beweis, dass der echte „Gegenstand“ wertvoll sein muss – denn die Menschen fälschen nur wertvolle Dinge! Ich sagte Gott, dass ich das, was ich in diesen Gruppen sah, NICHT wollte, sondern ich wollte die echte Taufe im Heiligen Geist, welche die Apostel zu Pfingsten erhielten. Und ich betete jeden Tag inbrünstig darum.

Ich sah in der Heiligen Schrift, dass Jesus mit dem Geist gesalbt wurde, als er die Entscheidung traf, sich im Wasser taufen zu lassen – was ein Symbol dafür war, dass er den Weg des Todes des selbstzentrierten Lebens wählte. Der Herr zeigte mir dann, dass das geisterfüllte Leben eng mit dem Weg des Kreuzes verbunden war. Er sagte mir, dass seine Kraft stets auf mir ruhen würde, wenn ich allezeit den Weg des Kreuzes wählte.

Gott erfüllte mich damals mit seinem Geist. Es gab keine physische Manifestation. Aber ich fand danach in meinem Dienst eine Frische, eine Freiheit und eine Kühnheit. Ich fing an, die Gabe des prophetischen Redens zu erfahren – andere zu erbauen, zu ermutigen und herauszufordern (1Kor 14,3). Ich liebte Jesus noch inbrünstiger und sehnte mich danach, ihm von ganzem Herzen zu dienen. Der Weg des Kreuzes wurde für mich kostbar. Und ich hatte eine brennende Leidenschaft, andere Menschen zu Christus zu führen. Zu diesem Zeitpunkt redete ich nicht in Zungen. Das kam 11 Jahre später.

Was ich erlebte, war nur ein Beginn. Seit damals musste ich immer wieder mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. (Wir lesen in der Apostelgeschichte von drei Anlässen, wo Petrus mit dem Geist erfüllt wurde). Ein Becher, eine Quelle und ein Strom können alle voll sein. Doch die Kapazität eines jeden ist unterschiedlich. Wenn unsere Kapazität wächst, müssen wir erneut gefüllt werden. Damals war meine Kapazität nur die eines Bechers – aber er war voll und lief über! Er würde in späteren Jahren zu einem Strom anschwellen.


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