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14. Heiraten oder nicht heiraten?

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Eines Tages im Jahre 1963, als ich noch immer am Flottenstützpunkt in Cochin arbeitete, meditierte ich über Gottes Wort und stieß auf Jeremia 16,2, wo Folgendes steht: „Du sollst dir keine Frau nehmen und weder Söhne noch Töchter zeugen an diesem Ort.“ Bei meinem Bibelstudium fand ich manchmal einen Vers, der herausstach und einen tiefen Eindruck auf mich machte. Dies war ein solcher Vers. So begann ich mich zu fragen, ob das für mich ein persönliches Wort vom Herrn war. Als ich den Herrn im Gebet suchte, hatte ich das Gefühl, dass es in der Tat ein Wort für mich war. Daher entschied ich mich, für den Rest meines Lebens ledig zu bleiben, um dem Herrn zu dienen. Ich war bereits im Werk des Herrn aktiv und war hocherfreut, dass ich den Rest meines Lebens „ohne abgelenkte Hingabe zum Herrn“, ohne irgendeine der Ablenkungen, die das Eheleben mit sich bringen kann (wie in 1. Kor 7,32-35 erwähnt), verbringen konnte.

Als 24-jähriger junger Mann hatte ich die normalen Wünsche, die alle jungen Männer in diesem Alter haben. Aber nun, da ich dieses Wort vom Herrn empfangen hatte, hörte ich ganz damit auf, nach jungen Schwestern als potenzielle Ehepartner Ausschau zu halten. Ich begegnete vielen attraktiven Schwestern, als ich herumreiste. Aber ich habe nie auch nur eine für einen Augenblick in Betracht gezogen, weil ich Gottes Berufung für mein Leben treu sein wollte. Als ich bei Versammlungen predigte, schaute ich nur die Brüder und niemals die Schwestern an!

Weil ich als Marineoffizier ein großes Gehalt verdiente, erhielt ich schon in jungem Alter Heiratsanträge. Aber ich habe sie alle abgelehnt, ohne sie überhaupt in Betracht zu ziehen. Ich sagte allen, dass Gott mich berufen hatte, ledig zu bleiben. Ich machte diese Tatsache auch in unserer örtlichen Gemeinde bekannt, damit auch alle dortigen jungen Schwestern (und ihre Eltern) meine Berufung kannten. Ich war daraufhin in der Lage, freier mit ihnen zu sprechen und hatte keine Angst, dass ich irgendeiner von ihnen eine falsche Vorstellung vermittelte. Auf Grund dieses Wortes, das ich vom Herrn erhielt, wurde ich auch vor vielen Versuchungen bewahrt. Auf diese Weise erhielt Gott mich in meinen jungen Jahren in unbeirrbarer Hingabe zu ihm allein, und ich konnte meine ganze Freizeit mit Gebet und mit dem Studium des Wortes Gottes verbringen.

Im Mai 1966 verließ ich die Marine, um dem Herrn hauptberuflich zu dienen. Da ich nun KEIN Gehalt verdiente und unter den ganz armen Menschen in den Dörfern Indiens diente, war ich sicher, dass mich niemand mehr jemals für die Ehe in Betracht ziehen würde. Ich verlor auch mein Haar und bekam jeden Monat eine größere Glatze. Auch dies war ein Vorteil, denn ich glaubte, dass mich dies in den Augen der jungen Schwestern noch weiter disqualifizieren würde! Aber als ich während der nächsten 12 bis 15 Monate herumreiste und bei Versammlungen und Konferenzen sprach, stellte ich trotz der oben erwähnten Disqualifikationen fest, dass ich immer noch von einigen Eltern „beäugt“ wurde, die nach einem „begabten Diener des Herrn“ für ihre Tochter Ausschau hielten – sogar wenn er eine Glatze hatte! So musste ich erneut vorsichtig sein.

Ich hatte auch von Predigern gehört, die in Unmoral gefallen waren – und ich wusste, dass ich dasselbe Fleisch hatte wie sie. Ich stellte dann fest, dass es viele Gefahren gibt, denen ein alleinstehender junger Mann begegnet, wenn er dem Herrn hauptberuflich dient. Daher suchte ich den Herrn erneut, um herauszufinden, was ich tun sollte. Als ich weiter betete, spürte ich, dass der Herr mich drängte, die Ehe in Betracht zu ziehen. Aber dies schien dem zu widersprechen, was der Herr mir vier Jahre zuvor in Jeremia 16,2 gesagt hatte.

So las ich Jeremia 16,2 erneut – mehrmals. Plötzlich bemerkte ich etwas in diesem Vers, was ich nie zuvor bemerkt hatte. Ich sah jetzt, dass das Gebot des Herrn lautet, nicht „an diesem Ort“ zu heiraten – das heißt, während ich in der Marine war. Das befreite mich von der Angst, dass ich Gott ungehorsam wäre, wenn ich heiratete. Ich fragte mich dann, warum mir der Herr nicht erlaubt hatte, diesen letzten Teil des Verses vier lange Jahre lang zu verstehen. Ich sah dafür zwei Gründe:

1. Der Herr wollte, dass ich glaube, dass ich wirklich mein ganzes Leben lang ledig bleiben würde – damit ich während meiner gesamten Laufbahn bei der Marine niemals ein Mädchen für die Ehe in Betracht zog. Das sollte mich vor Ablenkungen bewahren, damit ich mich auf das Studium seines Wortes konzentrieren würde. Er hatte für mich einen Bibellehrdienst in der Zukunft geplant, von dem ich damals nichts wusste; und er wollte, dass ich während meiner Junggesellenzeit in seinem Wort fest gegründet war, weil er wusste, dass ich nicht mehr so viel freie Zeit haben würde, Gottes Wort zu studieren, wenn ich einmal verheiratet war.

2. Der Herr prüfte mich, um zu sehen, ob ich bereit war, seinetwillen die Ehe ganz aufzugeben – genauso wie er Abraham prüfte, um zu sehen, ob er Isaak aufopfern würde. Nachdem er mich vier Jahre lang geprüft hatte und als Gott sah, dass ich willig war, gab er diesen „Isaak“ an mich zurück, und sagte mir, die Ehe in Betracht zu ziehen.

Welch ein Privileg ist es, von Gott Schritt für Schritt geleitet zu werden, so wie er früher seine Propheten und Heiligen geleitet hat.

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