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4. Schrittweiser Gehorsam

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Im Laufe der Jahre habe ich entdeckt, dass Gott uns Schritt für Schritt führt. Seine Verheißung lautet: „Während du Schritt für Schritt gehst, werde ich den Weg vor dir auftun“ (Spr 4,12; wörtlich übersetzt). Die Wolkensäule leitete die Israeliten Tag für Tag. Genauso leitet uns heute der Heilige Geist.

Gleich nachdem ich Heilsgewissheit erlangte, wurde mir gesagt, dass der nächste Schritt für mich darin bestand, im Wasser getauft zu werden. Ich war in der Syrisch-Orthodoxen Kirche als Baby getauft worden – eine Zeremonie, die man „Taufe“ nannte. Ich wusste, dass es auf beiden Seiten dieses theologischen Zauns wiedergeborene Christen gab – jene, die so wie ich nur als Babys „getauft“ wurden und jene, die sich als Gläubige der Taufe unterzogen. Ich entschied mich daher, das Wort Gottes zu diesem Thema zu studieren und herauszufinden, was es sagte.

Als ich das Wort Gottes studierte, entdeckte ich eine Reihe von Wahrheiten: Erstens, dass es im Neuen Testament keine einzige Erwähnung einer Kindestaufe gab. Es gab ein paar Fälle, wo ganze Familien getauft wurden, aber es gab keine Erwähnung, ob es in diesen Familien Babys gab – und wir können keine Doktrin durch das Schweigen der Heiligen Schrift beweisen. Johannes der Täufer taufte nur Erwachsene. Jesus selbst wurde erst getauft, als er erwachsen war. Jesus taufte Erwachsene und legte Kindern nur die Hände auf (segnete sie). Viele Kirchen praktizieren jedoch das genaue Gegenteil: Sie taufen Kinder und legen Erwachsenen die Hände auf (Konfirmation)! Als Gott meine Vergangenheit vollständig auslöschte, schloss das auch meine unbiblische Kindestaufe mit ein! Der erste Gehorsamsschritt, den jeder Gläubige in der Apostelgeschichte tat, war die Wassertaufe.

All das überzeugte mich, dass ich getauft werden musste. Aber einige Gläubige, die als Kinder getauft wurden, sagten zu mir, dass es ein weit größeres Bedürfnis gab, das Evangelium in den Orthodoxen Kirchen als in den Versammlungen von Gläubigen zu predigen; und wenn ich mich taufen ließe, würde ich aus der Orthodoxen Kirche ausgeschlossen werden und dann die Möglichkeit verlieren, den dortigen Ungläubigen das Evangelium zu verkündigen. Das schien ein sehr überzeugendes Argument zu sein – und daher entschied ich mich gegen die Taufe.

Ich verharrte 18 Monate lang in diesem Zustand. Aber jedes Mal, als ich mich zum Gebet hinkniete, hatte ich das Gefühl, als ob Gott zu mir sagen würde: „Warum sollte ich dir zuhören, wenn du nicht auf mich hörst?“ Und in all diesen 18 Monaten habe ich überhaupt KEINEN geistlichen Fortschritt gemacht. Das begann mich zu beunruhigen. Schließlich sagte ich dem Herrn, dass ich ihm gehorchen würde, auch wenn ich aus jeder Kirche auf der Welt hinausgeworfen würde. So wurde ich im Januar 1961 getauft.

Danach begann ich in meinem christlichen Leben sprunghaft zu wachsen. Ich erkannte dann, dass ich für andere kein Segen sein konnte, wenn ich selber Gottes Geboten nicht gehorchte. Ich traf daraufhin die Entscheidung, dem Wort Gottes in jeder Angelegenheit – ob klein oder groß – sofort zu gehorchen, egal was Menschen oder Kirchen sagen mögen. Wie viel geistlichen Schaden erleiden wir, wenn wir den Argumenten der menschlichen Vernunft folgen und Gottes Wort nicht gehorchen.

Seit diesem ersten Schritt des Gehorsams vor 43 Jahren hat Gott mir viele weitere Schritte des Gehorsams gezeigt. Aber jedes Mal zeigte er mir den nächsten Schritt erst, als ich den Schritt, den er mir bereits gezeigt hatte, getan hatte. Gottes Wort ist „unseres Fußes Leuchte“ (Ps 119,105), d.h. es zeigt uns nur den nächsten Schritt für unsere Füße und nicht den ganzen Weg, der vor uns liegt. Das ist damit vergleichbar, eine Fackel in Händen zu halten und auf einem dunklen Weg zu gehen. Wir können zu einem bestimmten Zeitpunkt nur ein kleines Stück vom Weg sehen – gerade genug für den nächsten Schritt. Um mehr von dem vor uns liegenden Weg zu sehen, müssen wir weitergehen.

Ohne diesen ersten Gehorsamsschritt hätte ich vielleicht nie einen weiteren Schritt im Willen Gottes für mein Leben gesehen – und ich hätte mein Leben auf Erden vergeudet, auch wenn ich in den Himmel kommen würde. Wenn Gott dir jetzt irgendeinen Gehorsamsschritt deutlich gezeigt hat, dann gehorche ihm sofort, sonst wirst du den Willen Gottes für dein Leben verfehlen.

Gehorsam ist eine schrittweise Angelegenheit.


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