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12. Von Gott geleitet

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Ich verließ im Mai 1966 die Marine, um dem Herrn hauptberuflich zu dienen. Ich war ledig und entschied mich, in Vellore (Tamilnadu) zu leben, als Ausgangspunkt für meine Reisen, um dem Herrn zu dienen. Im Oktober 1967 wurde ich eingeladen, bei einem Ferienlager zu sprechen, das für Studenten und Absolventen der Evangelical Graduates Fellowship in Ahmedabad organisiert wurde. So nahm ich den Zug und kam nach einer zweitägigen Reise frühmorgens in Ahmedabad an. Sobald ich dort ankam, am ersten Tag des Lagers, erhielt ich ein dringliches Telegramm von meinem Vater (der auch in Vellore lebte), dass Ärzte am CMC Hospital in Vellore bei ihm Krebs diagnostiziert hatten und er dringend operiert werden musste. Da ich sein ältester Sohn war (und das einzige seiner drei Kinder, das in Indien lebte), bat er mich, sofort nach Hause zu kommen, um ihm bei seiner Operation beizustehen.

Ich fragte mich, was ich tun sollte. Da es am Camp einen weiteren Redner gab, hätten die Organisatoren des Ferienlagers meine Situation verstanden und mich nach Hause fahren lassen, wenn ich sie gebeten hätte, mich von meiner Verantwortung als Redner zu entbinden – obwohl dann die Last für den anderen Redner enorm gewesen wäre. Aber ich wollte wissen, ob dies ein listiger Plan Satans war, um mich davon abzuhalten, am Camp zu sprechen. Daher suchte ich den Herrn in dieser Angelegenheit.

Ich hatte die Gewohnheit, jeden Morgen kapitelweise in der Bibel zu lesen. Meine tägliche Bibellese an diesem Tag war 5. Mose, Kapitel 1. Ich las dort in den Versen 3 und 7: „Am ERSTEN TAG DES ELFTEN MONATS sagte Gott: Wendet euch und zieht hin …“ Ich fragte mich, ob Gott mir hier zeigte, wann ich meine Rückreise beginnen sollte. Ich hatte nicht die Gewohnheit, mich durch Bibelverse leiten zu lassen, die aus dem Kontext gerissen wurden, denn ich wusste, dass dies eine gefährliche Praxis war. Aber ich wusste auch, dass Gott seine Diener bei seltenen Anlässen durch solche Methoden leitet. Daher betete ich und suchte den Willen des Herrn. Während ich darüber betete, fühlte ich eine zunehmende Gewissheit und einen Frieden in meinem Herzen, dass dies in der Tat die Führung vom Herrn war. So ging ich zum Bahnhof und buchte meine Rückfahrt am ersten Tag des elften Monats (November) – welches der vorletzte Tag des Ferienlagers war. Dies bedeutete, dass ich die ganze Zeit des Ferienlagers in Ahmedabad bleiben und nur ein Treffen am letzten Morgen des Camps verpassen würde. So sandte ich ein Telegramm an meinen Vater, mit der Bitte, die Operation auf die erste Woche im November zu verschieben, da ich erst dann zurückkommen konnte. [Ich möchte hier eine Warnung aussprechen: Lege keine spektakuläre Leitung in jeden Vers hinein, den du in der Bibel liest. Gott hat mir in meinen 46 Jahren als Christ nur bei zwei oder drei Anlässen eine solche spektakuläre Führung gegeben.]

Ich sprach während der Woche bei den verschiedenen Sitzungen – und der Segen des Herrn floss in unserer Mitte. Dreißig Jahre später traf ich Menschen, die mir sagten, dass sie durch meinen Dienst bei diesem Ferienlager gesegnet und herausgefordert worden waren. Ich verließ schließlich Ahmedabad am ersten November und erreichte Vellore zwei Tage später.

Als mein Vater mein Telegramm erhielt und realisierte, dass ich erst nach einer Woche zurückkehren würde, traf er die Entscheidung, die Zeit zu nutzen, um die Meinung eines anderen Arztes einzuholen. Daher sandte er sein Röntgenbild an einen anderen Radiologen (einen besseren), um eine zweite Meinung zu erhalten. Dieser Arzt schaute sich das Röntgenbild an und sagte meinem Vater, dass er sicher war, dass kein Krebs vorlag und dass es keine Notwendigkeit für eine Operation gab. Auf diese Weise wurde mein Vater vor dem Operationstisch verschont. Er lebte danach weitere 15 Jahre und bekam nie Krebs.

Wäre ich gleich nachdem ich das Telegramm meines Vaters erhalten hatte nach Vellore zurückgekehrt, hätte sich mein Vater einer unnötigen Operation unterzogen. Und wer weiß, zu welchen Komplikationen das in seinem Alter geführt hätte. Und die Jugendlichen am Camp hätten niemals gehört, was der Herr ihnen durch mich sagen wollte.

Es ist gut, sogar in den kleinsten Dingen des Lebens den Willen Gottes zu suchen – denn es mag große Türen geben, die sich in diesen kleinen Angeln drehen.


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