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9. Erhörtes Gebet
ОглавлениеAls ich am Flottenstützpunkt in Cochin arbeitete, war ich eifrig darauf bedacht, die Spiritual Life Conference, genannt Holy Convocation, im Oktober 1963 in der Hebron-Gemeinde in Hyderabad, dem Hauptquartier der Gemeinden von Bruder Bakht Singh, zu besuchen. So beantragte ich ab dem 1. Oktober Urlaub, der mir für die Dauer der Konferenz genehmigt wurde. Aber eine Woche später sandte das Marinehauptquartier eine Aufforderung, in der es hieß, dass die Marine im Oktober an einer Leistungsschau in Mysore teilnehmen musste. Ein anderer Offizier meiner Dienststelle musste an der Leistungsschau teilnehmen und ich musste für ihn einspringen, sodass mein Urlaub gestrichen wurde. Daher gab ich jede Hoffnung auf, die Konferenz in Hebron zu besuchen.
Am 12. Oktober las ich in meiner morgendlichen stillen Zeit meinen täglichen Abschnitt in 2. Samuel 2. Der erste Vers lautete: „David befragte den Herrn und sprach: Soll ich hinauf in eine der Städte Judas ziehen? Und der Herr sprach zu ihm: Zieh hinauf!“ Ich fragte mich, ob es der Herr war, der mir sagte, dass ich zur Konferenz gehen sollte oder ob es bloß mein Verstand war, der einen Vers suchte, um meine eigenen Wünsche zu befriedigen (wie es bei mir manchmal in der Vergangenheit der Fall gewesen war). Daher betete ich darüber und las weiter. Der Vers fuhr mit den Worten fort: „Und David sprach: Wohin? Er sprach: Nach Hebron.“ Die Erwähnung von Hebron an dieser Stelle erstaunte mich. Vielleicht wollte der Herr tatsächlich, dass ich zur Konferenz in der „Hebron-Gemeinde“ ging. Daher betete ich mit den Worten: „Herr, wenn mein Urlaub gemäß deinem Willen gestrichen wurde, dann nehme ich das freudig an. Aber wenn das Satans Versuch ist, mich daran zu hindern, nach Hebron zu fahren, dann widerstehe ich ihm in deinem Namen.“ Ich wusste, dass der Herr uns angehalten hatte, mit anderen Gläubigen gemeinsam zu beten, wenn wir schwierigen Situationen begegnen (Mt 18,19). Daher tat ich das auch.
Erstaunlicherweise kam zwei Tage später aus Neu Delhi ein Befehl, dass die Marine nicht an der Leistungsschau in Mysore teilnehmen würde. Somit erhielt ich meinen Urlaub, um zur Konferenz zu fahren. Ich war erstaunt, was Gott auf der höchsten Ebene tun würde, um einem seiner jungen, unbedeutenden Kinder zu helfen!
Bei dieser Konferenz brach Bruder Bakht Singh mit einer Praxis, der er bei jeder Konferenz, die er in den vergangenen 15 Jahren abgehalten hatte, gefolgt war. Bei jeder Konferenz war er immer der Redner bei den Abendversammlungen (wo am meisten Menschen anwesend waren und wo die Not am größten war). Er übertrug diesen wichtigen Dienst nicht einmal seinen dienstältesten Mitarbeitern. Aber bei dieser Konferenz bat er mich, an einer der Abendversammlungen zu sprechen. Ich war erst 23 Jahre alt und es war das erste Mal, dass ich vor einer solch großen Menschenmenge von mehr als 5000 Menschen sprach. Gott salbte mich und gab mir große Freiheit, sein Wort zu verkündigen.
Die Botschaft „Ein neues Gefäß voller Salz“, die ich dort gab, kann man im Internet unter http://www.cfcindia.com/deutsch nachlesen.
Die ungewöhnliche Freiheit und Salbung, die ich auf dieser Konferenz hatte und die Reaktion der Menschen ermutigten mich sehr. Auch Bakht Singh erkannte das und bat mich danach, mit ihm bei öffentlichen Konferenzen an vielen anderen Orten zu sprechen. Ich wusste jetzt, dass Gott mich gesalbt hatte, um ein Diener seines Wortes zu sein. Ich war jung und brauchte eine solche Bestätigung von Gott selbst – indem er das Wort, das ich sprach, bestätigte. Diese Gewissheit half mir sehr, um im Hinblick auf den Ruf des Herrn sieben Monate später Klarheit zu haben, als er mich rief, die Marine zu verlassen und ihm hauptberuflich zu dienen. Ich lernte durch diese Erfahrung auch etwas über die enorme Kraft, die im Gebet des Glaubens und im gemeinsamen Gebet mit anderen liegt. Die ganze Autorität Christi kommt herab, um seine Kinder zu unterstützen, wenn sie miteinander in Einheit und im Glauben beten.
Dies war ein bedeutsames Ereignis in meinem Leben. Wäre die Beteiligung der Marine an dieser Leistungsschau im Oktober 1963 nicht abgesagt worden, wäre ich nicht in der Lage gewesen, zu dieser Konferenz zu gehen. Und dann hätte ich womöglich nicht die Gewissheit erhalten, dass Gott für mich einen umfangreicheren Dienst vorgesehen hatte. Ferner, hätte ich nicht die Gewohnheit gehabt, jeden Tag auf Gott zu hören und auf Grundlage seines Wortes an mich zu beten, hätte ich vermutlich nie darum gebetet, dass Gott meine Umstände ändern möge. Folglich hätte ich zu dieser Zeit immer noch Gottes Plan für mich verpassen können. Hätte Gott diese Tür der Gelegenheit für mich, ihm zu dieser Zeit zu dienen, nicht auf wunderbare Weise aufgetan, hätte ich schließlich bloß als Admiral in der Marine statt als Diener des allmächtigen Gottes enden können. Große Türen drehen sich in kleinen Angeln.