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Ernährungs-Booster für mehr Gesundheit
ОглавлениеÜbergewicht, erhöhte Blutzucker-, Blutfett- und Blutdruckwerte sind Risikofaktoren, die Herz-Kreislauf- und andere schwere Erkrankungen nach sich ziehen können. Treten mindestens drei dieser Risikofaktoren gleichzeitig bei einem Menschen auf, leidet er am sogenannten Metabolischen Syndrom.
DAS METABOLISCHE SYNDROM
Dieses Krankheitsbild kommt doch bestimmt nicht so oft vor, wenn da gleich drei Faktoren auf einmal zusammentreffen müssen, werden Sie jetzt denken. Falsch gedacht. Bei etwa 30 Prozent der Bevölkerung in den Industrienationen ist das so. Und beileibe bekommen diese Diagnose nicht nur ältere Menschen vom Arzt gestellt. Auch immer mehr junge Leute sind zu dick, bekommen ihren Blutzuckerspiegel nicht in geregelte Bahnen, kämpfen mit zu hohen LDL-Cholesterinwerten und werden durch einen zu hohen Blutdruck ausgeknockt. Jedes einzelne Problem für sich ist schon schlimm genug, aber mit der Zeit führt dieser gefährliche Mix zu einer krankhaften Veränderung der Blutgefäße, Arteriosklerose genannt.
RISIKOFAKTOR ÜBERGEWICHT
Zu viele Kilos auf die Waage zu bringen, ist das eine, wie sich diese am Körper verteilen, ist aber noch viel entscheidender. Fettpolster an Hüften und Po stellen lange kein so großes gesundheitliches Risiko dar wie ein Reservedepot am Bauch. Wer als Frau einen Taillenumfang größer als 88 cm und als Mann einen Taillenumfang größer als 102 cm misst, der trägt den Risikofaktor Übergewicht auf den Rippen. Dieses sogenannte viszerale Fettgewebe produziert Hormone – bei starkem Übergewicht, in der Fachsprache auch Adipositas genannt, leider die falschen: Die den Zucker- und Fettstoffwechsel positiv beeinflussende Adipokin-Produktion geht zurück, dafür steigt die Leptin-Ausschüttung. Leptin ist eigentlich ein Sättigungshormon, das vermittelt: „Du hast genug, Essen einstellen!“ Wird es jedoch in Dauerschleife produziert, wird der Körper resistent gegen dieses Signal – die Folge: ein dauerhaftes Hungergefühl.
Obendrein produziert das zu üppige Bauchfett Botenstoffe, die Entzündungen im Körper entfachen. Und diese wiederum erhöhen das Risiko, an einer Insulinresistenz oder Gefäßverkalkung zu erkranken. Das Immunsystem ist im Dauereinsatz, um diese Brandherde im Körper in Zaum zu halten. Harte Arbeit!
Sie sehen, alles greift irgendwie ineinander, und wer vom Metabolischen Syndrom betroffen ist, der erleidet mit einer Wahrscheinlichkeit von 10 bis 20 Prozent innerhalb von zehn Jahren schwere Herz- und Blutgefäßschäden. Neben Arteriosklerose, Herzschwäche, Herzinfarkt oder Schlaganfall können auch noch Diabetes Typ 2 oder Nierenschäden die Folge dieser Mixtur aus Risikofaktoren sein.
DAS GUTE: ES IST DER LEBENSSTIL
Dieses Horrorszenario, das Sie gerade gelesen haben, beinhaltet auch eine positive Botschaft: Der Grund für die gesundheitlichen Beschwerden liegt im eigenen Lebensstil. Die Betroffenen können die Situation ändern, haben es also selbst in der Hand! Zählen Sie vielleicht auch zu dieser (Hoch-)Risikogruppe? Klar ist es gut, wenn Ihr Arzt Sie begleitet und regelmäßig Ihre Blutwerte checkt. Aber im Großen und Ganzen haben Sie sich ja auch selbst da rein manövriert. Jetzt heißt es eben, den Weg wieder zurückzugehen. Überlegen Sie, wie es dazu kam, dass Sie übermäßig an Gewicht zugelegt haben: Hatten Sie aufgrund eines stressigen Alltags keine Zeit zu kochen? Der Griff zum Fertigprodukt und zu Knabbereien war dann einfacher als der zu Messer und Topf? Sie waren in letzter Zeit oft traurig und haben sich mit Süßigkeiten getröstet? Vielleicht hatten Sie in Ihrem Kummer auch keine Lust mehr auf Sport. Oder durch all das ist auch noch Ihre Verdauung komplett aus den Fugen geraten – Verstopfung oder Durchfall, Bauch- oder Magenschmerzen plagen Sie in letzter Zeit immer häufiger? Wenn Sie die Gründe gefunden haben, dann setzen Sie genau da an. Meist ist dafür eine Ernährungsumstellung notwendig. Dazu starten Sie am besten mit festen Essenszeiten: Zwei bis drei Hauptmahlzeiten (Zwischenmahlzeiten möglichst weglassen) am Tag sind ideal. Diese Regelmäßigkeit hilft Ihrem Körper, sich wieder einzunorden.
KÖSTLICHE STARTHILFE: DIE REZEPTE IN DIESEM BUCH
Im Rezeptteil ab Seite 14 finden Sie Gerichte, die so bunt sind, wie das Leben sein sollte. Sie sind nicht alle Low Carb, Low Fat oder extrem kalorienarm. Vielmehr ist es eine ausgewogene Mischung, die Genuss und Gesundheit zugleich bedient. Denn in allen Rezepten stecken Mitglieder unserer zehn Superhelden, die Sie im Kampf gegen besagte Risikofaktoren unterstützen. Sie alle wirken an unterschiedlichen Stellen, aber wer sich kreuz und quer durchs Buch isst, tut seinem Körper schon viel Gutes. Wenn die ersten Pfunde purzeln, werden sich auch bald die Blutwerte verbessern. Und dann kommt die Motivation, dranzubleiben. Irgendwann nutzen Sie die Rezepte aus diesem Buch oder eigene Superheldenkreationen nur noch, um sich Ihre Gesundheit zu erhalten.
Gut zu wissen
Bewegung unterstützt Ihr Vorhaben
Eine Ernährungsumstellung anzupacken ist top! Wenn Sie zusätzlich auch noch Bewegung einbauen, ist das doppelt spitze. Sie müssen keine sportlichen Höchstleistungen bringen, es gilt schon, wenn Sie sich im Alltag mehr bewegen. Eine kleine Erledigung mal mit dem Fahrrad oder zu Fuß bewerkstelligen statt mit dem Auto. Sich mit einer Freundin und deren Hund zum Spaziergang verabreden. Im Büro Treppen steigen statt Aufzug fahren … Jeder Schritt verbraucht Energie, die der Körper nicht als Reserve für schlechte Zeiten am Bauch einlagern kann.