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Resümee

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Was können wir aus diesem historischen Rückblick über die Entwicklung des Begriffs »soziale Verantwortung« für uns heute mitnehmen? Was ist für einen Prozess der Verantwortungsübernahme im 21. Jahrhundert relevant?

1 Eigenverantwortung ist wichtig, muss sich allerdings in einem sozialen Kontext reflektieren.

2 Will man sich gegen Ungerechtigkeit bzw. für mehr Schutz von Mensch, Tier und Natur einsetzen, ist es sinnvoll, sich als zivilgesellschaftlicher Verband oder Verein, vielleicht sogar als politische Gruppe zu organisieren.

3 Verantwortung sollte ganzheitlich wahrgenommen werden – in ihren langfristigen, zukünftigen Auswirkungen auf Mensch, Tier und Natur gleichermaßen.

4 Politische Parteien laufen heute Gefahr, Eigen- bzw. Parteiinteressen (und nicht Gemeinwohlinteressen) zu verfolgen. Auch deshalb steigen diffuse Ängste und Politikverdrossenheit. Es ist wichtig, trotz allem weiterhin politisch zu denken und demokratische Beteiligungsmöglichkeiten zu nutzen.

5 Wir tragen durch unsere Handlungen und je nach unseren individuellen Wirkmöglichkeiten soziale Verantwortung für strukturelle Ungerechtigkeit und daraus resultierendes Leid. Eine Vielzahl neuer sozialer Bewegungen und NGOs versucht aktiv, durch Vernetzung und im Kollektiv Lösungsmodelle für verschiedenste Problemfelder zu erarbeiten. Es ist an jeder und jedem einzelnen von uns, zu erkennen, wo wir stehen und welche Aufgaben wir in diesem Kollektiv wahrnehmen können. Das Tieferdenken – lesen, schreiben und über die eigenen Werte und Ziele reflektieren – ist ein erster Schritt, um sich auf eine aktive Verantwortungsübernahme vorzubereiten.

Wir brauchen also insgesamt mehr Mut und Kreativität, und auch den Willen, die Begegnungen mit politischen Vertreter:innen nicht zu scheuen. Sehen wir es positiv und vertrauen wir darauf: Je mehr Menschen soziale Verantwortung übernehmen und sich für ihr Anliegen entsprechend vernetzen, desto vielfältiger, kreativer und nachhaltiger werden auch die Lösungen sein. Es braucht den Willen zur Eigenverantwortung, die Bereitschaft zur Kooperation und den Blick auf das (globale) Gemeinwohl. Dann können wir auch die bisherigen Errungenschaften und Statussymbole neu hinterfragen. Wohlstand misst sich nicht nur in Geldeinheiten, sondern auch in Selbstwirksamkeit und guten sozialen Kontakten. Ein funktionierender Zusammenhalt und die Möglichkeit zur Partizipation steigern insgesamt die Lebensqualität. So wird die Gesellschaft mündiger, kann politische PR-Spektakel als solche entlarven und wirklich wesentliche Lösungsansätze einfordern.

Yoga und soziale Verantwortung

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