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Haus in Brandgefahr

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Als Susanne über das Neujahr bei uns weilte, passierte fast ein Unglück. Sascha spielte mit einem „Sugus“ Papierchen und einer brennenden Kerze vor dem Christbaum, der schon zügig nadelte. Plötzlich sahen wir ihn an uns vorbeiflitzen und die Treppe hoch springen. Nicht in Eile, suchte Susanne meine Mutter auf und sagte ganz bedächtig, dass der Christbaum brenne. Wir rannten zum brennenden Baum. Ich schleifte ihn zum geöffneten Esszimmerfenster und warf ihn möglichst schnell hinaus. Draussen und unten im Schnee angekommen, brannte er weiter. Das war nicht das letzte Mal, wo unser Haus fast zum Brandopfer wurde. An einem Winterabend assen wir gemütlich Fondue. Vater war nicht zu Hause und Philip ebenfalls nicht. Ich machte mich an den beliebten, eingekochten Käseboden und schabte mit der Gabel. Bei dieser Tätigkeit verrutschte die Fonduepfanne und das Rechaud kippte. Der Brennsprit lief aus und der Tisch brannte lichterloh. Ich riss das Tischtuch zu Boden und versuchte mit Stampfen das Feuer zu löschen, doch es brannte weiter. Kurzerhand riss ich abermals das Esszimmerfenster auf und warf das Tischtuch hinaus. In demselben Raum brannte es irgendwann später nochmals, doch dieses Mal vom Cheminée aus. Als mein Vater wie üblich spät nach Hause kam, bemerkte er einen starken Rauch im zweiten Stock. Auf Knien suchte er den Weg zum Esszimmerfenster, um es zu öffnen. Er kümmerte sich um die Ursache des Rauches, rettete uns und das Haus somit vor Schlimmerem. Unser Cheminée hatte einen Holzbalken zur Verzierung, doch leider wurde das Kupferblech nicht richtig montiert oder fehlte gar, ich weiss das nicht genau. Zum vierten und ich glaube zum letzten Mal, als das Haus in Brandgefahr war, spielte ich in meinem Zimmer. Ich spielte wie mein kleiner Bruder mit Papierchen und Feuer. Ich sass dabei an meinem Schreibtisch. Plötzlich wurde es mir zu heiss an den Fingern und ich warf das brennende Papier in den daneben stehenden Abfalleimer. Dieser war mit Stroh gefüllt und brannte sehr schnell lichterloh. Ich, wie man mich nun mittlerweile kennt, öffne schnell mein Zimmerfenster und werfe den brennenden Kübel hinaus. Es gibt dazu noch eine Vorgeschichte, wie dummerweise das schnell brennende Stroh, in meinen Kübel kam. Ich bekam einst einen riesigen Hasen aus Plüschfell geschenkt. Diesem haben wir die Kleider von Sascha angezogen und ihn an einer Schnur um den Hals aus dem Zimmerfenster gehängt. Voller Spannung warteten wir auf die Reaktion der Kundin, die gleich kommen würde, eine alte Frau. Zu unserer Freude ist sie darauf hereingefallen und kam erschrocken die Haustüre herein und berichtete unserer Mutter die Schreckenstat, dass da jemand ein Kind aus dem Fenster hielte. Als dann eines Tages eine Katze auf meinen Plüschhasen schiss, wurde ich wütend und wie es so meine Art war, öffnete ich das Fenster und ich... nein, nicht den Hasen, sondern die Katze aus dem Fenster warf. Sie flog knapp am Balkongeländer vorbei und landete auf unserem Rasen. Sie sammelte sich kurz und wurde von uns nie mehr gesehen, verständlicherweise. Den Hasen zerlegte ich, weil er so bestialisch stank und sein Inhalt, das Stroh, gelangte so in meinen Kübel oder zumindest ein Teil davon.

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