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erster Teil

Gabriela Allenspach

Geboren im Jahre 1967 am ersten Frühlingstag.

Geboren am selben Tag wie ihr Vater, einfach 23 Jahre später. Kurt, so der Name des stolzen Vaters, brüstete sich so ein hübsches Töchterchen zum Feiertag bekommen zu haben.

Die Mutter, damals im zarten Alter von 21 Jahren, gebar mit mir ihr zweites Kind. Mein 4 Jahre älterer Bruder Philip, brachte mir beim ersten Besuch in der Blumenau Klinik in St.Gallen-Neudorf, ein paar „Sugus“ mit. Ich weiss bis heute nicht, wer sie gegessen hat! Ich kam in einer Privatklinik auf die Welt, weil mein Vater unbedingt dabei sein wollte, was derzeit ungewöhnlich war. Er unterstützte meine Mutter mit aufmunternden Worten und massierte ihren schmerzenden Rücken. Meines Wissens hat er ihre Lachgasdosis auf eigenes Ermessen erhöht und natürlich alle Geräte in diesem Raum auf das Genauste untersucht. Nach Aussage meiner Mutter, empfand sie meine Geburt als sehr angenehm, im Vergleich zur ersten, was mich nun selbst als Mutter sehr erfreut. Der Name dieser jungen und nun zweifachen Mutter ist Ester Allenspach, geborene Nobel. Ihr Vater betonte immer, wenn es um die Herkunft des Namens Nobel ging, dass seine Abstammung nicht von dem Fahrenden Zweig herrühre.

Dieser Gedanke amüsiert mich, weil ich eine so scheint mir doch etwas unruhige Seele besitze, woher auch immer.

Ester und Kurt haben zeitig geheiratet, als sie erkannten, dass da ein Kind heranwächst. Doch vor der Entscheidung zu heiraten, haderte die junge Frau mit ihrer zweiten ungewollten Schwangerschaft, denn man kann sich vorstellen, dass es damals einer Katastrophe gleichkam, wenn man gleich zwei uneheliche Kinder geboren hätte. Darum verwendete sie verschiedenste Mittel um mich loszuwerden. Als die damaligen „Geheimmittelchen“ nichts halfen, jedoch vorgängig ihren Freundinnen schon, war sie der Verzweiflung nahe und griff zum unüblichen Pulver „Weisser Wirbelwind“. Das ist ein Reinigungsmittel, wie du richtig vermutest und wurde über längere Zeit zu meinem Kosenamen. Es hat, wie man sich denken kann, nicht die erhoffte Wirkung gezeigt, dafür musste sie dann körperlich etwas leiden, was ich als ausgleichende Gerechtigkeit empfinde.

Heute lachen wir darüber, über so viel Unwissenheit und Mut. Ich behaupte, dass das der konträrste Punkt zwischen uns ist, wie wir umgehen mit unserem eigenen Körper und unseren Gefühlen.

Geliebt und mit nach Hause genommen, lag ich als Kindlein in meinem süssen weiss-rosa Stubenwagen. Nachts, aus welchen Gründen auch immer, nicht schlafend, sondern brüllend, trieb ich den Erfindergeist meines Vaters an. Er entwickelte ein batteriebetriebenes Motörchen, das den Stubenwagen vor und zurückschob. Doch so genial die Erfindung auch sein mochte, es ruckte dem kleinen Geschöpf zu arg. Wie James Bond zu sagen pflegt: “..gerührt und nicht geschüttelt“.

Meine Mutter wollte mich Gabi taufen, doch das war nicht möglich, weil früher Kosenamen nicht anerkannt wurden. Mit diesem Wissen tauften sie mich Gabriela und nannten mich Gabi. Ich wuchs die ersten 5 Jahre in Goldach auf, wobei wir die ersten Monate noch in St. Gallen wohnten.

Grüwig das Buch

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