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Als Opa krank wurde

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Es verging kein halbes Jahr und dann ging es Opa gesundheitlich nicht gut. Er hatte Probleme mit seinem Magen und der Arzt sagte ihm nach einer Magendarmspiegelung, dass er Magenkrebs habe. Mein Opa war ein Mensch, der unter die Leute musste. Meine Mutter erzählte, dass er schon so manchen Beruf ausübte. Vom Vertreter von Limonade und Süssigkeiten, zum Bodenleger. Als er diesen Beruf wegen der Knie nicht mehr ausüben konnte, wechselte er zum Verkäufer. Als Nebenjob war er Hausabwart. Er war ein Typ der nicht „nein“ sagen konnte und so machte er oft zu vieles auf einmal. In jungen Jahren war er Geräteturner, später spielte er im Theaterverein, war im Kegelklub und im Jodlerklub war er Vorjodler. Zuletzt arbeitete er bei Globus im Verkauf. Er stand kurz vor seiner Pension und freute sich darauf. Nun lag er im Spital. Man hat ihm den Magen entfernt und ein Stück Darm eingesetzt. Mein Opa sah nicht mehr aus wie ich ihn kannte. Er war auf einmal so dünn! So dünn und schwach geworden, dass sogar die Uhr an seinem Handgelenk zu schwer für ihn wurde. Bald ging es wieder bergauf und erste Spaziergänge waren möglich. Kurze Zeit später wurde er nach Hause entlassen, was für mich ein sehr eigenartiges Gefühl war. Mein Opa war für mich nicht mehr derselbe und das machte mir Angst. In der ersten Nacht in seiner Wohnung gab es einen Zwischenfall. Mutter erzählte, dass die Wunde am Bauch aufgeplatzt sei und er wieder ins Spital musste. Opa kam nicht mehr nach Hause. Bei seiner Beerdigung durfte ich dabei sein und ich sah zum ersten Mal in meinem Leben eine Leiche. Wir gingen zum Sarg und ich sah sein Gesicht, ganz bleich und seine Nase stand so spitz hervor, dass war in meinen Augen nicht mein Opa der da lag. Weinen musste ich nicht, ich kann mich auf jeden Fall nicht daran erinnern auch nicht an die Predigt in der Kirche.

Grüwig das Buch

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