Читать книгу Grüwig das Buch - Gabriela Beyeler - Страница 52

Da kündigt sich was an

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Wir kauften Tickets für eine Musikgruppe, die ich schon lange einmal live sehen wollte und ich freute mich riesig darauf. Endlich durfte ich „Stranglers“ hören und sehen. Das war unser sechstes Konzert. Das allererste war „Tears For Fears“ in Winterthur in der Eulachhalle. Und darauf folgte „Midnight Oil“ im Hallenstadion, die mich am meisten beeindruckten. „Marillion“ sahen wir auch in der Eulachhalle. Mann oh Mann, der Sänger sah vielleicht gut aus! Dafür holte ich mir fast einen Gehörschaden! Mit Jan besuchten wir das Openair in Frauenfeld. Mit Miriam, der Frau von Luca besuchte ich ein Konzert der „Neville Brothers“ in der Eulachhalle. Doch nun standen die „Stranglers“ im Volkshaus in Zürich bevor. Philip war so nett und fuhr uns vor, denn wir wussten nicht, wo. Philip fuhr schnell und auch wenn die Ampeln auf Orange standen, fuhr er noch durch, gefolgt von uns. Mir wurde schlecht. Heil angekommen standen wir wie immer an vorderster Front und warteten. Zuerst kam eine Vorgruppe namens „Better World“, übrigens eine Schweizer Gruppe. Sie ahmten die Lieder von „Stranglers“ nach die gleich kommen würden, na ja. Endlich waren diese fertig, nicht das sie schlecht waren, ich wollte einfach nur meine ersehnte Musik hören. Die Bühne war nun leer von Musikern und wir warteten im halbdunkeln. Jeden Moment konnten sie auf die Bühne kommen. Es war dunkel und man hörte nur das Gemurmel der vielen Leute. Urplötzlich wurde mir schwindelig. Ich informierte Dieter und ginge so schnell wie möglich aus der Menschenmenge zur Seitenwand des Gebäudes. Mit dem Rücken zur Wand versuchte ich mich zu erholen. „Da…“, die Musiker sprangen auf die Bühne und fingen sogleich zu spielen an. Ein Blick zu Dieter liess mich erkennen, wie er durch die Menge, zu mir geeilt kam und nach seiner Aussage, mich gerade noch festhalten konnte, bevor ich umfiel. Scheinbar stand ich immer schräger an der Wand. Ich konnte nichts mehr sehen, alles war schwarz und ich konnte nicht mehr sprechen. Gehen und hören funktionierte noch. Ich hörte wie Dieter darum bat, dass ich vorne neben der Bühne Hilfe bekomme. Er sagte mir wäre schlecht und ich wollte ihn korrigieren und sagen, nein nur schwindelig, doch ich brachte kein Wort heraus. Er ging mit mir durch die Leute in Richtung Ausgang, zur Garderobe und so langsam kam das Augenlicht zurück und ich konnte wieder sprechen. Das war ja merkwürdig! Ich setzte mich draussen auf die Garderobenbank. Wir hörten die Musik und am liebsten wollte ich wieder hinein. Doch was, wenn mir wieder schwindlig würde? Ich war extrem hin und her gerissen. Die Vernunft siegte und wir fuhren frustriert nach Hause. Am nächsten Tag telefonierte ich mit Philip und erzählte ihm die Story. Er war nicht sonderlich beeindruckt und meinte, dass solch Schwindelanfälle bei ihnen in der «Uni» tagtäglich vorkamen und es bestimmt kein Anzeichen einer Schwangerschaft sein müsse. Ich war anderer Meinung und wie sich zeigte, hatte es sich auch bestätigt. Quintessenz war, dass sobald ich das Problem der Zeugungshemmung erkannt hatte, es plötzlich wieder funktionierte und die Blockade aufhob, interessant, nicht wahr?! Bei der ersten Untersuchung in Münsterlingen, nahmen sie mir Blut und machten einen Aids-Test. Sie versicherten mir, dass das zur Standarduntersuchung dazu gehöre. Mir wurde etwas mulmig, denn sogleich kam mir die Bluttransfusion nach Jans`s Geburt in den Sinn. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt nie darüber nachgedacht, dass das Blut hätte infiziert sein können. Wie der Fall von dem jungen Mann, der in allen Zeitungen abgedruckt wurde, der im Spital bei einer Bluttransfusion mit Aids angesteckt wurde. Es war wie erwartet alles in Ordnung und doch wurde mir wieder einmal bewusst, wie das Schicksal auch hier hätte zuschlagen können. In dieser Schwangerschaft hatte ich tatsächlich einen Kalender angefertigt und jeden Tag abgestrichen. Jahrelang quälten mich schon Einschlafprobleme und ich kann nicht genau sagen, wann sie begannen. Ich lag jede Nacht stundenlang wach und konnte meine Gedanken nicht abschalten. Es war schrecklich, denn tagsüber fühlte ich mich alles andere als fit. Ich habe einen Anhaltspunkt, und zwar muss das schon vor der Geburt von Joe begonnen haben, denn jene Frau, das Medium, erwähnte damals mein Einschlafproblem und dem war auch so. Also muss das nach oder gar vor Jan`s Geburt begonnen haben, ich vermute eher nach seiner Geburt. Ich habe dann nach etwa 5 gequälten langen Jahren einen Trick herausgefunden, wie ich mich selbst überlisten konnte. Das erzähle ich jedoch später.

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