Читать книгу Grüwig das Buch - Gabriela Beyeler - Страница 53

Überfordert

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Schon sehr früh brachte ich Jan das Velo fahren bei, so konnten wir ab und zu unsere Ausflüge machen. Liess ich Jan allein auf unserem Spielplatz im Innenhof spielen, ging es in der Regel nicht lange und ein anderes Kind fing an zu heulen. Es ging soweit, dass nur noch die wenigsten mit ihm spielen wollten. Ich fand das nicht gerade förderlich für seine Entwicklung, denn Spielmöglichkeiten brauchte er in diesem Fall ja um so mehr. Er schien mir ein „Grobian“ zu sein. Ich wusste oft nicht wie ich nun reagieren oder intervenieren sollte. Strafen, funktionierte bei Jan nicht, auf jeden Fall zeigte es nicht die gewünschte Wirkung, im Gegenteil, es verschlimmerte sogar die Lage. Er konnte sich in eine Sache hineinsteigern und kämpfen bis zum Äussersten, einfach unglaublich! Ich konnte beobachten, dass gängige Methoden bei anderen Kindern Wirkung zeigte, jedoch bei Jan überhaupt nicht. Es gab immer wieder Situationen in denen ich nicht mehr weiter wusste. Mit den gut gemeinten Ratschlägen anderer konnte ich nichts anfangen, denn diese fruchteten keineswegs. Ich hinterfragte ihn und natürlich mich selbst. Meine Nachbarin Jutta, hatte wie jede andere Mutter, auch ihre Probleme mit ihrem Sprössling und ich bekam das oft mit. Ihre Methode war es, den Kleinen dermassen anzuschreien und einzuschüchtern, zu beschimpfen, «dem Teufel ein Ohr ab». Ich sehe keinen grossen Unterschied, ob man ein Kind psychisch fertig macht oder körperlich quält, denn beides hat schwerwiegende Folgen. Wir hatten deswegen auch schon Streitdebatten, weil sie fand, dass Dieter zu rau mit Jan umging, wo ich ihr Recht gab und in diesem Punkt auch nicht widersprach. Doch sah sie nicht ein, dass man auf psychischer Ebene auch viel anrichten konnte, was auch keinesfalls in Ordnung ist.

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