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Vorstoß in die östliche Ostsee vom 9. bis 13. August.

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Nachdem aus der bisherigen Zurückhaltung der englischen Flotte geschlossen werden konnte, dass die Engländer, wenigstens in der nächsten Zeit keine größere Unternehmung in der Ostsee planten, schien es geboten, die Russen durch erneutes Auftreten deutscher Kreuzer vor ihrer Küste weiter einzuschüchtern.

Der Chef der Küstenschutzdivision, Konteradmiral Mischke, erhielt daher Befehl, am 9. August mit den Kreuzern „Augsburg“ (Flaggschiff), und „Magdeburg“, sowie den einzigen drei modernen Torpedobooten, die dem „OdO“ zur Verfügung standen, „V 25“, „V 26“ und „V 186“ einen Vorstoß in die russischen Gewässer zu unternehmen. Seine aus Kiel und Swinemünde kommenden Streitkräfte traten am 9. August abends den Vormarsch südlich der Insel Bornholm und Gotland auf tiefem Wasser von durchschnittlich 100 Meter Tiefe an.

Von einem Vormarsch unter der pommerschen Küste wurde Abstand genommen, weil man schon jetzt mit der Verseuchung dieser flachen Gewässer mit russischen Minen rechnete. Das russische Minenmaterial war das Beste aller Marinen.

Es hatte sich schon im Russisch-Japanischen Krieg (1904—1905) bewährt und war auf Grund der damals gemachten Erfahrungen noch wesentlich verbessert worden.

Tatsächlich haben die Russen den Minenkrieg, hauptsächlich vor der pommerschen Küste, aber erst von Mitte November 1914 an aufgenommen. Sie hatten erst die langen dunklen Winternächte für die Vorstöße ihrer Minenschiffe abgewartet.

Befehlsgemäß wurden an der russischen Küste mehrere Leuchttürme eingeschossen, und dann auch an der schwedischen Küste die Flagge gezeigt. Dort wurde aber nur noch geringer Handelsschiffsverkehr angetroffen.

Am 13. August stand der Verband wieder vor Memel. Hier bat der örtliche Armeekommandeur zum ersten Mal um Unterstützung durch Seestreitkräfte, da die Russen in den letzten Tagen verschiedentlich Vorstöße gegen unseren schwachen Grenzschutz unternommen hatten. Nachdem „Augsburg“ russische Grenzwachen und Kasernements in der Nähe von Polangen beschossen hatte, lief der Verband am 13. August in Neufahrwasser ein.

Diese viertägige Unternehmung hatte wegen der Zurückhaltung des Gegners, der unseren Schiffen keine Kreuzer oder Torpedoboote entgegengesandt hatte, die gewünschte Klarheit über den Feind nicht gebracht. Das passive Verhalten der Russen, die ohne jede Gegenwirkung ihre Leuchttürme einschießen ließen, schien aber der Beweis dafür zu sein, dass die russischen Seestreitkräfte keinen Befehl für ein offensives Vorgehen erhalten hätten.

Krieg in der Ostsee

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