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Bereitschaft in der Ostsee.

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Nach der Zusammenziehung aller modernen Schiffe in der Nordsee war es klar, dass diese als Haupt-Operationsgebiet betrachtet wurde. Die leitenden Stellen unserer Marine rechneten, im Gegensatz zu dem Reichskanzler v. Bethmann Hollweg, schon jetzt auch mit England als Gegner. Die Ostsee konnte somit nur noch Nebenkriegsschauplatz bleiben.

Am 30. Juli wurde der Bruder unseres Kaisers, Großadmiral Heinrich Prinz von Preußen, zum Oberbefehlshaber der Ostseestreitkräfte (OdO.) ernannt.

Der Flottenchef, Admiral v. Ingenohl, hatte noch am Morgen des 31. Juli vor dem Auslaufen seines Flaggschiffes „Friedrich der Große“ durch den „Kaiser-Wilhelm-Kanal“ dem Chef des II. Geschwaders, Konteradmiral Scheer, den Befehl erteilt, die Operationen in der Ostsee gegen die russische Flotte zu übernehmen. Konteradmiral Scheer sollte weitere Befehle vom Prinzen Heinrich einholen. Dieser befand sich noch auf der Rückreise von Berlin nach Kiel, als auch das II. Geschwader am Nachmittag des 31 Juli Befehl erhielt, in die Nordsee zu folgen.

Als Prinz Heinrich in Kiel ankam, war das Geschwader bereits ausgelaufen. Nur noch ganz geringe schwimmende Seestreitkräfte standen ihm zur Verfügung, fast durchweg schon veralteten Schiffsmaterial. Der größte Teil hiervon musste erst mit Reservisten bemannt und neu in Dienst gestellt werden. Die meisten dieser Schiffe hatten bereits mehrere Jahre außer Dienst auf den Werften gelegen.

Die gewaltige Übermacht der russischen Ostseeflotte gegenüber den dem Prinzen Heinrich verbliebenen schwimmenden Streitkräften ist aus der nachstehenden Übersicht ersichtlich:

Deutsche und russische Ostseestreitkräfte August 1914:

russisch deutsch
Großkampfschiffe 2 0
Linienschiffe 4 0
Panzerkreuzer 5 0
Geschützte Kreuzer 4 0
Kleine Kreuzer 0 7, hiervon aber 5 ältesten Typs
Zerstörer neuere 1 3
Zerstörer ältere 62 6
U-Boote 12 3, sämtlich ältester Bauart.

Der größte Teil dieser Schiffe bedurfte nach der Indienststellung wenigstens noch einige Tage für eine beschleunigte Gefechtsausbildung. Auch die beiden einzigen modernen Kreuzer „Augsburg“ und „Magdeburg“, die zu Versuchszwecken in Dienst standen, konnten keineswegs annähernd auf dem gleichen hohen Ausbildungsstand der Kreuzer der Hochseeflotte stehen.

Krieg in der Ostsee

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