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Gedanken über Preisgabe der östlichen Ostsee.

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Die Russen glaubten, dass wir bei Kriegsbeginn als erstes Kriegsziel die Besetzung ihrer dem Rigaischen und Finnischen Meerbusen vorgelagerten Inseln Oesel und Moon planten. Ein solcher Plan ist unsererseits zunächst aber keineswegs erwogen worden. Eine Besetzung dieser Inseln hätte für uns auch erst nach einem entsprechend weiten Vordringen unserer Truppen in Russland Sinn haben können, wenn die Armee dann vielleicht den Schutz ihrer linken Flanke vom Rigaischen Meerbusen aus durch die Flotte gefordert hätte. Als dieses der Fall wurde, erfolgte im Oktober 1917 in gemeinsamem Vorgehen von Heeres- und Flottenteilen die Besetzung der Inseln.

In Erwartung eines sofortigen offensiven Vorgehens unsererseits hielten die russischen Seestreitkräfte sich hinter starken Minensperren im Finnischen Meerbusen zurück, an dem ihre Hauptstützpunkte lagen.

So lange auf unserer Seite mit der Möglichkeit des Vorgehens starker russischer Flottenteile gegen unsere Küste gerechnet wurde, war schon erwogen worden, die ganze östliche Ostsee von den schwachen schwimmenden Streitkräften zu entblößen, und sich darauf zu beschränken, etwa die Linie bei der Insel Rügen, nördlich Arkona, zu halten. Dieses zeitweise Zurückverlegen der äußersten Kampflinie nach Westen entsprach den unserer Landkriegsführung im Osten angewiesenen Operationsplänen. Auch hier war bekanntlich ein langsames Zurückweichen unserer Truppen vor etwa nachdrängenden Russen auf die Weichsel-Linie vorgesehen, bis die Entscheidung im Westen gefallen war.

Der alte Feldmarschall Graf v. Moltke hatte auf die Frage, ob wir einen Zweifrontenkrieg gegen Russland und Frankreich gewinnen könnten, immer nur die typische kurze Antwort gegeben: „Ja, aber nur, wenn wir die Nerven behalten, Ostpreußen und Westpreußen in Flammen aufgehen sehen zu können.“

Leider behielten wir diese Nerven nicht. So kam es auf Hilferufe aus Ostpreußen zur frühzeitigen Beorderung zweier Armeekorps von dem wichtigen rechten Flügel im Westen zum Osten. Diese beiden Armeekorps fehlten dann in den entscheidenden Tagen im Westen. Zum Eingreifen in die Schlacht bei Tannenberg kamen sie aber doch zu spät, da sie noch auf der Bahn lagen.

Krieg in der Ostsee

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