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4.4 Die Unterschiedlichkeit der Menschen

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Viertens: Die Adressaten der Sendung sehen die neutestamentlichen Schriften in Menschen, die anders sind und anders sein dürfen. Schon Paulus setzt sich für diesen Aspekt besonders ein. Als Verkündiger unter den „Völkern“ weiß er sich besonders zu solchen Menschen gesandt, die von seiner eigenen kulturellen Prägung abweichen. Der Galaterbrief zeigt ungeschminkt, dass das Nachdenken über das Verhältnis von Christen aus dem Judentum und Christen aus den anderen Völkern für viel Zündstoff gesorgt und das frühe Christentum vor eine Zerreißprobe gestellt hat. Wie die Berufung des Paulus nach dem Galaterbrief, so beinhaltet auch der „Missionsbefehl“ des Matthäusevangeliums die explizite Sendung zu den „Völkern“. Und die Apostelgeschichte schließt nicht nur die ungeliebten Samaritaner in die Sendung der Jünger mit ein, sondern operiert sogar mit einem Denkhorizont, der sich bis an die „Enden der Erde“ erstreckt (vgl. Hengel 1971: 36–37). So kommen in der frühen Kirche Menschen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen zum Glauben an Jesus Christus. Dieser Glaube qualifiziert sie für die Mitgliedschaft in der christlichen Gemeinde. Das Ziel der Sendung besteht also nicht darin, dass alle gleich werden. Mit ihren unterschiedlichen Profilen können und sollen die verschiedenen Menschen dennoch Teil der großen christlichen Gemeinschaft sein. Es geht nicht darum, Uniformität herzustellen, sondern es geht darum, Menschen mit dem Evangelium zu erreichen (s. u.). Die neutestamentlichen Schriften stellen sich Christsein nicht individualistisch vor; im weiteren Kontext der besprochenen Stellen wird klar: Die Beauftragungen sind durch den Aspekt der Gemeinschaft geprägt (vgl. Wucherpfennig 2003: 445).

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