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3.2. Der rettende Glaube

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In Heilungsgeschichten der Evangelien begegnet des Öfteren die Formel: Dein Glaube hat dich gerettet (Mk 5,34 par. Mt 9,22; Lk 8,48; Mk |44|10,52 par. Lk 18,42; außerdem Lk 7,50; 17,19; vgl. auch Mt 9,27–31). Es ist höchst bedeutsam, dass der Glaube in diesen Geschichten nicht durch das Wunder und ein performatives Heilungswort ausgelöst wird, sondern dem Vertrauen in den Wundertäter Jesus und dem Wunder vorangeht. Dieser rettende Glaube wird als unbedingtes Vertrauen in die Macht und in die Person Jesu dargestellt. Annette Merz spricht von einem thaumaturgischen Synergismus, da Wundertäter und Empfänger des Wunders wechselseitig aufeinander angewiesen sind (Merz 2013: 122). In nachösterlicher Zeit bleibt dieser Zusammenhang von Glaube und Rettung, auch in dieser sprachlichen Form, präsent: Apg 14,9f.; 15,11; 16,31f.; Röm 10,9; 1Kor 15,2; Eph 2,8 u.a. Daher ist die Überlegung, dass sich vorösterlicher und nachösterlicher Sprachgebrauch in den Texten gegenseitig beeinflusst haben, gut möglich. Jedoch ist es nicht überzeugend, ›dein Glaube hat dich gerettet‹ als eine ausschließlich christlich exorzistische Formel zu verstehen, die nachträglich in die Jesusüberlieferung eingetragen worden sei. Vielmehr haben die synoptischen Evangelien ein Vertrauen, dass »es Änderungen unveränderlich erscheinender Gegebenheiten der Welt geben kann, als ›Glaube‹ bezeichnet« (Lührmann 1976: 30; Söding 21987), und sie haben darin wohl eine Erinnerung an die Verkündigung Jesu weitergegeben. Damit ist aber nicht gesagt, dass die Grundlage der Glaubensthematik im frühen Christentum ausschließlich aus der Verkündigng Jesu abzuleiten ist.

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