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Von Augustus bis Aurelian. Neue Forschungen zum römischen Frankfurt

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Wenn man sich mit dem römischen Frankfurt beschäftigt10, dann sollte dies innerhalb der Stadtgrenzen geschehen, die nach den Eingemeindungen des 19. und 20. Jahrhunderts um die bäuerlich strukturierten Gemeinden insbesondere nördlich des Mains gezogen wurden. Das Gelände, auf dem die heutige Altstadt errichtet wurde, das eigentliche Zentrum der alten Bürger- und Messestadt, spielte für die römische Militärstrategie und Logistik nur eine untergeordnete Rolle. Rom konnte bei seinen expansiven Bestrebungen dieses Areal auch ignorieren, da sich die spätkeltischen Zentren des Rhein-Main-Gebietes wie das „Heidetränk-Oppidum“ im Taunus oder die Solequellen von Bad Nauheim weiter nördlich entwickelt hatten.

Die wenigen nachgewiesenen Baubefunde auf dem Domhügel und dem Römerberg lassen erst ab vespasianischer Zeit (um 75 n. Chr.) eine nicht näher zu definierende Militärstation und nach dem Abzug des Militärs unter Traian (105/110 n. Chr.) eine Straßenstation vermuten – beide dem Zwecke dienend, die seit alter Zeit genutzte Mainfurt zu kontrollieren. Hier überquerte eine wichtige Nord-Süd-Verbindung den Fluss, die das Limesgebiet, das die Wetterau umschloss, mit dem nächstgelegenen Civitas-Hauptort MED… unter dem heutigen Dieburg verband. Nach dem Abzug Roms aus den rechtsrheinischen Gebieten gegen Ende des 3. Jahrhunderts nutzen dann zuerst Alamannen den Frankfurter Domhügel, der ab jetzt auch kontinuierlich besiedelt wird. Spätestens 794 tritt Franconofurd, als Karl der Große hier eine Synode und Reichsversammlung abhält, endgültig ins Licht der Geschichte und wird fortan mit der Errichtung einer Pfalz unter Ludwig dem Frommen zu einem politischen und wirtschaftlichen Machtzentrum in Mitteleuropa ausgebaut. Anders als in Mainz, Trier oder Speyer entwickelte sich das mittelalterliche Frankfurt somit nicht aus einem zentralen römischen Platz überregionaler militärischer oder ziviler Wirkkraft. Die geplante Überbauung des vor dem Dom gelegenen „Archäologischen Gartens“ mit einem „Stadthaus“ soll der historischen Situation demnächst auch im Frankfurter Stadtbild Rechnung tragen.

Die Römer im Rhein-Main-Gebiet

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