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1.5 Abschluss: Fairer Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis

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Nun, wohin haben uns diese Überlegungen geführt? Klar ist, dass in der Pflege intensiv (auch unter Einbezug der Pflegetheoriedebatte) über das Verhältnis von Theorie und Praxis reflektiert werden muss. Meiner Überzeugung nach ist uns dies – nach 30 Jahren Professionalisierung, Akademisierung und Forschung in der Pflege in Deutschland – erst ansatzweise gelungen. Denn die in den späten 1970er Jahren von Donaldson & Crowley (1978) apostrophierte Dreiteilung einer professionellen Disziplin (und das ist die Pflege) haben wir immer noch nicht richtig berücksichtigt. Es geht um Forschung (in unserem Text auch in Verbindung gesetzt mit Theorie/Wissenschaft), klinische Praxis (mit den Verantwortlichen vor Ort) sowie um (Aus)-bildungs- und Professionalisierungsprozesse. Diese drei müssen in einen »fairen Dialog« (Rawls) miteinander gebracht werden, sie dürfen nicht auseinanderdividiert werden. Es ist wichtig, dass wir in Deutschland die bereits existierenden Formen des Austausches, z. B. über die Fachgesellschaften, die Berufsverbände und die Pflegekammern, intensivieren. Jede Institution hat ihre eigene Berechtigung, aber um das Verhältnis von Theorie und Praxis im Sinne einer guten Pflege voranzubringen, brauchen wir viel stärkere und öffentlichkeitswirksamere Foren des Dialogs, des Streits, der Kritik. Und hier sollten wir auch von anderen Disziplinen lernen, nicht nur von der Medizin. Ich denke hier vor allem an die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften. Wir haben in unserem Land in den letzten Jahrzehnten – nicht zuletzt auch durch die Pflegestudiengänge – erhebliche Fortschritte erzielt. Wir dürfen in diesem Kampf nicht nachlassen.

Praxisentwicklung und Akademisierung in der Pflege

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