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Der neben Leonardo da Vinci bedeutendste Repräsentant der italienischen Hochrenaissance war der Bildhauer, Maler und Architekt Michelangelo Buonarroti, der 1475 in Caprese (Italien) geboren wurde. Bereits im Alter von 13 Jahren arbeitete er als Assistent in der Werkstatt eines bekannten florentinischen Malers und konnte sich dort zunächst die Grundlagen der Freskenmalerei aneignen. Danach begann er unter dem Patronat des Patriziers Lorenzo de Medici eine Ausbildung in Bildhauerei.


Michelangelo: La Pietà (um 1499)

Stanislav Traykov CC BY-SA 3.0 (20)

Die nächsten Jahre verbrachte Michelangelo in Venedig, Bologna und schließlich in Rom, wo ihm sein Standbild ‚Trunkener Bacchus‘ und die Plastik ‚La Pietà‘ (Petersdom) erstes künstlerisches Ansehen verschafften.


David (1502)

Jörg Bittner Unna CC BY 3.0 (21)

Wieder nach Florenz zurückgekehrt, schuf er die von der florentinischen Wollweberzunft in Auftrag gegebene über 4 m große Monumentalskulptur ‚David‘. Für diese mittlerweile weltberühmte Statue stand ihm lediglich ein verhauener Carrara-Marmorblock zur Verfügung, an dem sich schon 40 Jahre zuvor zwei andere Künstler vergeblich versucht hatten.


Sixtinische Kapelle

Antoine Taveneaux CC BY-SA 3.0 (22)

Im Anschluss daran arbeitete Michelangelo im Auftrag von Papst Julius II. an der Deckenbemalung der unter Papst Sixtus IV. erbauten und nach ihm benannten ‚Sixtinischen Kapelle‘, wo er innerhalb von vier Jahren auf einer Fläche von 520 m2 die Schöpfungsgeschichte in Fresko-Technik darstellte. Diese äußerst anstrengende Arbeit, meist auf dem Rücken liegend und ständig durch herabfallende Mörtelteile beeinträchtigt, hat ihn körperlich enorm beansprucht. 1512 wurde die Sixtinische Kapelle, in der auch das Konklave abgehalten wird, eröffnet und das Meisterwerk enthüllt. Auf dem Deckenfresko sind nahezu 300 Figuren aus der griechischen und römischen Antike sowie Propheten des Alten Testaments abgebildet.


Die Erschaffung Adams

Jörg Bittner Unna CC BY 3.0 (23)

In einem Teilkomplex der Schöpfungsgeschichte ist die ‚Erschaffung Adams‘ zu finden, eines der am häufigsten kopierten Werke.

1534 beauftragte der päpstliche Nachfolger Paul III. den Künstler, als Ergänzungsarbeit zu den Fresken der Sixtinischen Kapelle in derselben Technik auf der Frontwand über dem Altar das 30 m2 große ‚Jüngste Gericht‘ zu malen. Nach siebenjähriger Arbeit wurde das Wandgemälde schließlich der Öffentlichkeit vorgestellt und stieß wegen der darin abgebildeten Akte z. T. auf herbe Kritik.

1547 wurde Michelangelo vom Papst zum leitenden Architekten des Petersdoms ernannt. Die von ihm entworfene, selbsttragende Domkuppel mit einem Durchmesser von 42 m konnte er zwar noch partiell realisieren, doch ihre Vollendung erlebte er nicht mehr.

Michelangelo Buonarroti starb mit 89 Jahren und ging als einer der prominentesten Renaissance-Künstler in die Geschichte ein.

Raffael, 1483 im italienischen Urbino unter dem Namen Raffaello Santi oder Sanzio geboren, erlangte als Maler wegen seiner harmonischen und ausgewogenen Kompositionen und lieblichen Madonnenbilder Berühmtheit. Neben seiner Laufbahn als Maler in Florenz und am päpstlichen Hof in Rom, wo er die Papstgemächer mit Wandgemälden ausschmückte, wurde er noch vor Michelangelo zum Bauleiter des Petersdoms ernannt.


Raffaello de Urbino: Sixtinische Madonna (24)

Eines seiner bedeutendsten Gemälde ist die ‚Sixtinische Madonna‘ von 1512, in dem er neben der Maria mit dem Kind u. a. auch Papst Sixtus II. abbildete. Bekannt geworden ist es vor allem wegen der beiden Puttenfiguren am unteren Bildrand, die als eigenständiges Motiv millionenfach als ‚Raffaels Engel‘ anzutreffen sind.

Albrecht Dürer wurde 1471 in Nürnberg geboren. Nachdem ihm sein Vater das Goldschmiedehandwerk beigebracht hatte, ging er bei einem bekannten Maler in die Lehre. Mit 34 Jahren reiste er nach Italien und erlernte in Bologna das perspektivische Zeichnen.


A. Dürer: Selbstporträt (1500), (26)

Die Detailgenauigkeit seiner Tier- und Menschenbilder, die er auf Papier, Leinwand, Holz und Metall festhielt, wird heute fast nur noch mit fotografischen Mitteln erreicht.


Betende Hände, Tintenzeichnung (1508), (29)

Großes Ansehen erlangte Dürer nicht nur als Maler, sondern auch als Wegbereiter neuer Techniken wie dem Holzschnitt, dem Kupferstich und der Radierung.

Tizian (eigentlich Tiziano Vecellio), um 1489 als Sohn einer wohlhabenden Familie in Venedig geboren, gilt als der führende Vertreter der venezianischen Malerei und einer der Hauptmeister der italienischen Hochrenaissance. Nachdem er sich aufgrund seiner außerordentlichen Begabung schon früh zu einem der gefragtesten Künstler entwickelt hatte, erhielt er mit 25 Jahren seinen ersten staatlichen Auftrag, im großen Ratssaal des Dogenpalastes ein Schlachtenbild anzufertigen. Dieses Gemälde war der Grundstein für seinen zukünftigen Erfolg. Als Karl V., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, auf ihn aufmerksam geworden war, ernannte er Tizian 1533 zum Hofmaler und erhob ihn bald darauf in den Adelsstand. In dieser Zeit porträtierte er hochrangige Persönlichkeiten und stieg auf diese Weise zum gefeierten und hochbezahlten Star auf. Tizian, der im Alter von rund 87 Jahren an der Pest starb, war der erfolgreichste Maler der venezianischen Geschichte.


Tizian: Aktaion und Diana (ca. 1558), (31)

Sein Gemälde ‚Aktaion überrascht Diana beim Bade‘ wechselte 2009 bei einer Versteigerung für über 60 Mio. Euro den Besitzer.

Die Geschichte der Kunst – kurz und bündig

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