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|20|Geografie der Seidenstraße

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Asien ist mit 44,6 Millionen km2 und ca. 35 % der Landmasse der größte Kontinent der Erde. In Asien leben mit ca. 4,2 Milliarden Einwohner etwa 60 % der Weltbevölkerung. Dabei sind in Asien viele globale Superlative zu finden:

• die beiden bevölkerungsreichsten Länder: China (1,37 Milliarden) und Indien (1,26 Milliarden);

• der größte Anteil am flächenmäßig größten Land: Russland (im sibirischen Teil 13,123 Millionen km2);

• die höchste Gebirgskette: Himalaya und darin alle Berge der Erde über 8000 Meter Gipfelhöhe;

• die tiefstgelegenen Stellen der Erde: das Tote Meer (–420 m unter NN), der See Gennesaret (–220 m), die Turpan-(Turfan-)Senke (–154 m).

Asien ist zudem der Erdteil mit der verschiedenartigsten Vegetation – es gibt dort im Norden den Permafrostboden Sibiriens, im Süden den Dschungel Südostasiens. Die extremen Vegetationszonen Wüste und Regenwald sind in Asien ebenso vertreten wie alle anderen auf der Erde anzutreffenden Zonen: von der Tundra bis zum Schwemmland der großen Flüsse, von der Grassteppe bis zu den vergletscherten Hochgebirgen.


Pamirgebirge

|21|Für die Routen der Seidenstraßen sind geografisch und klimatisch die enormen natürlichen Barrieren bedeutsam – deshalb konnte der gesamte Weg über diese Handelsroute (etwa von der Familie Polo, vgl. Seite 44f.) nur über meist zweijährige Reisen zurückgelegt werden. Es gibt als Hindernisse:

• Bergketten: Tian-Shan, Kunlun-Shan, Pamir, Hindukusch, Karakorum, Zagros, Kaukasus mit Gipfeln oft über 7000 m (etwa K 2.8611 m, Nanga Parbat 8125 m, Kongur-Shan 7719 m);

• Pässe: über Pamir und Hindukusch müssen höhe Pässe in menschenfeindlichem Gelände überwunden werden, der höchste Pass der Seidenstraße ist allerdings der Khunjerab-Pass (heute Grenze zwischen China und Pakistan) mit 4730 m;

• Wüsten und Steppen: Gobi und Taklamakan (China), Karakum und Kyzylkum (= »schwarzer und roter Sand«, Usbekistan), das gesamte Gebiet Turkmenistans, Kavir und Lot (Iran), die Wüste im Westen des Irak und im Osten Syriens.

Auf den Wegstrecken gibt es extreme Klimaschwankungen: In der Turpan-Senke wird es bis +50°, in der Kizilkum-Wüste und im Hochgebirge im Winter bis –40°. Überschwemmungen der Flüsse (im Frühjahr wegen Schmelzwassers und fehlender Brücken unpassierbar), Bergrutsche, Schneeverwehungen, Lawinen, Sandstürme und vieles mehr machten die Seidenstraßen zu gefährlichen Routen, die nur unter größten Mühen zu bewältigen waren.


Gelber Fluss, Qinghai, China

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