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Einführung

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Dies ist keine Geschichte des Exodus, der Auswanderung von Christen aus dem Nahen Osten. Dies ist die Geschichte ihrer Gegenwart. Aber diese Gegenwart ist im ganzen 20. und im beginnenden 21. Jahrhundert geprägt von Ermordung, Vertreibung und Flucht. In anderen Fällen von Abgrenzung, innerer Emigration und Isolation. Beides lässt sich als Exodus beschreiben. Aber dies ist bei weitem nicht alles. Im Positiven geht es in diesem Buch um Integration, politische Teilhabe und Kooperation der Christen des Nahen Ostens mit ihren Nachbarn. Es geht um ihr Zeugnis, griechisch: martyrion. Ihr Zeugnis dafür, dass sie sich am Aufbau des Gemeinwesens in den Ländern des Orients beteiligen wollen. Als Christen in Gemeinschaft mit ihren muslimischen und – im Falle Israels – jüdischen Mitbürgern. Oft standen Christen nicht vor der Wahl. Sie wurden ermordet oder vertrieben. In anderen Fällen, wenn etwas Neues entstand – so bei der Entstehung der arabischen Staaten nach dem Ersten Weltkrieg, beim Aufbau eines neuartigen Gemeinwesens in Israel, beim Friedensschluss nach dem libanesischen Bürgerkrieg, bei der Revolution gegen autokratische Herrscher während des Arabischen Frühlings, ja auch beim Sturz Saddam Husseins – standen Christen vor der Wahl: Teilhabe und Mitgestaltung der Entwicklungen oder Abgrenzung und Schutz der eigenen Identität?

Aus diesen wenigen einführenden Worten sollte bereits deutlich geworden sein, dass es sich bei diesem Buch nicht um eine Kirchen- oder Konfessionsgeschichte handelt. Zwar wird die Positionierung der Kirchen immer wieder dargestellt, aber es geht nicht primär um innerkirchliche Entwicklungen. Es geht um gesamtgesellschaftliche Fragen und die Rolle, die Christen, oft angeleitet von den Kirchenführern, darin gespielt haben. Die Geschichte der einzelnen Kirchen der fünf im Nahen Osten vertretenen Familien ist an anderer Stelle bereits ausreichend beschrieben worden. Dennoch muss hier kurz auf die Vielfalt der Kirchen im Nahen Osten verwiesen werden. Historisch bedingt ist sie durch die christologischen Streitigkeiten des 5. Jahrhunderts, die Union von Teilen der orientalischen Kirchen mit der römisch-katholischen Kirche seit dem 16. Jahrhundert und das Wirken protestantischer Missionare im Nahen Osten seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Heute bestimmen fünf Kirchenfamilien das Leben der Christen in der Region: die orthodoxen Kirchen byzantinischer Tradition (in den Patriarchaten Alexandrien, Antiochien, Konstantinopel und Jerusalem), die altorientalischen Kirchen (Kopten, Syrer, Armenier), die Kirche des Ostens (in den rivalisierenden Patriarchaten von Chicago/seit 2016 Erbil und Bagdad), die katholischen Kirchen (die Maroniten; die unierten Ostkirchen der Melkiten, Syrer, Armenier, Kopten und Chaldäer; die römisch-katholische Kirche im lateinischen Patriarchat von Jerusalem sowie den Apostolischen Vikariaten und Diözesen) und die evangelischen Kirchen und Gemeinschaften (Anglikaner/Episkopalkirche, Lutheraner, Kongregationalisten und Presbyterianer sowie zahlreiche evangelikale und freikirchliche Gruppen). Sie verfügen – mit Ausnahme der beiden Zweige der Kirche des Ostens – im Middle East Council of Churches (MECC) über eine Plattform für die ökumenische Zusammenarbeit.

Gegenstand dieses Buches sind die Länder des Nahen und Mittleren Ostens, die alteingesessene christliche Gemeinden haben: Türkei, Iran, Irak, Libanon, Syrien, Palästina und Israel, Jordanien und Ägypten. In den Ländern der arabischen Halbinsel (Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain, Qatar, Vereinigte Arabische Emirate, Oman und Jemen) gibt es zwar auch teilweise bedeutende christliche Gemeinden, diese setzen sich aber zum allergrößten Teil aus Gastarbeitern zusammen, die nur temporär dort leben und von der Beteiligung an politischen Prozessen weitestgehend ausgeschlossen sind. Wegen ihres vorübergehenden Aufenthalts haben viele Christen dort auch von sich aus kein Interesse an politischer oder gesellschaftlicher Beteiligung. Ihr Engagement beschränkt sich in der Regel auf die Kirchengemeinden. Die Zahl der einheimischen Konvertiten zum Christentum ist verschwindend gering. Aus gesellschaftlichen und rechtlichen Gründen müssen sie – wenn sie überhaupt in ihren Heimatländern bleiben können – ein äußerst diskretes Leben führen. Ähnliches gilt für die christlichen Gemeinden in den Maghreb-Ländern Libyen, Tunesien, Algerien und Marokko. Auch hier bestehen die christlichen Gemeinden zum allergrößten Teil aus Ausländern (Arbeitsmigranten, Studenten oder Flüchtlingen), denen eine Teilhabe am politischen Leben weitgehend versagt ist. Aus diesen Gründen wurde auf die Darstellung dieser Länder im vorliegenden Werk verzichtet.

Der Anteil der Christen an der Bevölkerung der Länder des Nahen und Mittleren Osten hat im 20. Jahrhundert dramatisch abgenommen. Verlässliche Zahlen sind allerdings für kaum eines der Länder zu ermitteln. Die Zahlen staatlicher Statistiken, sofern solche überhaupt vorliegen, werden von Kirchenvertretern grundsätzlich als zu niedrig eingeschätzt. Kirchliche Angaben liegen demgegenüber weit höher, meist jedoch ohne die Grundlagen der Erhebung offenzulegen. Sie sind in der Regel politisch motiviert: Zur Durchsetzung von Forderungen oder Inanspruchnahme von Rechten empfiehlt sich eine größere Zahl. Außerdem beruhen sie meist auf Schätzungen der Anzahl der Familien in den einzelnen Kirchengemeinden. Dabei ist nicht nur die Größe der Familien pauschalisiert, es kommt auch zu doppelter Zählung bei Wechsel des Wohnorts oder Auswanderung (Ursprungsort und aktueller Wohnort der Familie), bei gemischt-konfessionellen Ehen (Berücksichtigung der gesamten Familie in beiden Kirchen der Ehepartner) sowie zeitweiligem Besuch einer anderen Kirche (besonders häufig bei Personen, die zeitweilig evangelische Gottesdienste oder Gemeindeveranstaltungen besuchen, ohne jedoch ihre Konfession offiziell zu wechseln). Egal welche Zahlen man zugrunde legt – die in den einzelnen Kapiteln dieses Werks genannten Zahlen resultieren aus der eigenen Bewertung des Verfassers, der aus unterschiedlichen Quellen hervorgehende Zahlen berücksichtigt – es ist deutlich, dass der Anteil der Christen an der Gesamtbevölkerung in den vergangenen hundert Jahren deutlich abgenommen hat. Gründe dafür sind die Auswanderung, von der Christen im Vergleich zu Muslimen (und im Falle Israels: Juden) in ungleich höherem Maß betroffen sind, und die Geburtenrate, die bei Christen in fast allen Ländern deutlich niedriger ist als die der Muslime. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts war Auswanderung aus wirtschaftlichen Gründen üblich. Im Ersten Weltkrieg kamen Ermordung, Vertreibung und Zwangsumsiedlung in Anatolien hinzu, bei der Gründung des Staats Israel Flucht und Vertreibung von Palästinensern gleich ob christlichen oder muslimischen Glaubens, im libanesischen Bürgerkrieg Emigration aus Gründen der Kriegswirren, im Irak seit 2003 Auswanderung aufgrund von Terror und Gewalt und in den letzten Jahren Vertreibung durch islamistische Gruppen in Syrien und im Irak. Der Exodus von Christen hat in jüngster Zeit ein solches Ausmaß angenommen, dass sich Beobachter und Kirchenvertreter Sorgen um den Fortbestand des Christentums in der Region, in der es entstanden ist, machen. Papst Franziskus brachte dies im Juli 2018 so zum Ausdruck: „Der Nahe Osten ist zu einem Land von Menschen geworden, die ihre Heimat verlassen. Und es besteht die Gefahr, dass die Präsenz unserer Brüder und Schwestern im Glauben ausgelöscht wird. Dies würde das Gesicht der Region selbst entstellen, denn ein Naher Osten ohne Christen wäre nicht mehr der Nahe Osten.“1

Dass Christen selbstverständlich zu den Gesellschaften des Nahen und Mittleren Ostens dazugehören, wird nicht nur von Kirchenführern betont. Auch führende Vertreter der Muslime wiederholen dies regelmäßig. So schrieb der (damalige) Kronprinz von Jordanien, Hassan ibn Talal, 1994 in seinem in mehreren Sprachen erschienen Buch über das Christentum in der arabischen Welt: „Zur Zeit wird in internationalen Kreisen und in der internationalen Presse viel Besorgnis um die Zukunft der christlichen Araber zum Ausdruck gebracht. Auch unter den Christen der arabischen Welt äußert sich viel Angst, insbesondere im Zusammenhang mit den Wellen von islamischem Fundamentalismus, die einige arabische Länder im letzten Jahrzehnt überrollt haben. […] Bestehen aber bleibt die Tatsache, daß christliche Araber in der islamisch-arabischen Gesellschaft keinesfalls Fremde sind. Die islamisch-arabische Gesellschaft ist eine Gesellschaft, deren Geschichte und Kultur sie bis zum heutigen Tag seit vierzehn Jahrhunderten ohne Unterbrechung geteilt haben und zu deren materieller und kultureller Zivilisation sie unaufhörlich in hohem Maße beigetragen haben, und zwar ebenso auf eigene Initiative hin wie als Antwort auf vertrauensvolles Ersuchen. Mit einem solchen Erbe von Vertrauen und Wohlwollen zu ihren Gunsten haben christliche Araber keine Veranlassung, sich mehr als andere Araber um ihre Zukunft zu sorgen.“2

In späteren Jahren wurde allerdings die Bedrohung der Präsenz von Christen im Nahen Osten auch von muslimischen Beobachtern immer deutlicher gesehen. Bei der Sondersynode der Bischöfe für den Mittleren Osten, die im Oktober 2010 auf Einladung von Papst Benedikt XVI. in Rom stattfand, äußerte sich Muhammad al-Sammak, der Berater des Muftis der Republik Libanon, sehr besorgt: „Die christliche Präsenz im Orient, die zusammen mit den Muslimen wirkt und handelt, ist genauso eine christliche wie eine islamische Notwendigkeit. Sie ist eine Notwendigkeit nicht nur für den Orient, sondern auch für die ganze Welt. Die Gefahr, die die Erosion dieser Präsenz auf quantitativer und qualitativer Ebene darstellt, ist Gegenstand der christlichen wie der islamischen Sorge, nicht nur für die Muslime des Orients, sondern für alle Muslime der ganzen Welt. Außerdem: Ich kann meinen Islam mit jedem Muslim jeglichen Stands und jeglicher Volkszugehörigkeit leben, aber als Araber des Mittleren Ostens kann ich mein Arabisch-Sein nicht ohne den arabischen Christen des Mittleren Ostens leben. Die Auswanderung der Christen ist eine Verarmung der arabischen Identität, ihrer Kultur und ihrer Authentizität.“3

In den Kapiteln dieses Buches wollen wir den Beitrag, den Christen zum Aufbau ihrer Länder und Gesellschaften im Nahen Osten geleistet haben, nachzeichnen. Dabei müssen angesichts der geschichtlichen Ereignisse aber auch immer wieder die Leiden beschrieben werden, denen sie durch Ermordung, Verfolgung und Vertreibung ausgesetzt waren. Die Entwicklungen des 19. Jahrhunderts im Osmanischen Reich, im davon weitgehend unabhängigen Ägypten und in Persien bilden den Hintergrund für die Ereignisse des Ersten Weltkriegs und die Rolle der Christen in den neu entstehenden oder sich reformierenden Staaten. In verschiedenen Ländern wurden oder werden sie durch Diskriminierung oder Ausgrenzung von gesellschaftlicher und politischer Beteiligung ausgeschlossen. Mancherorts haben sich Christen in eine Identität zurückgezogen, die sie glauben, bewahren zu müssen, die ihnen aber verbietet, ihre Mission für die Gesellschaft – aus christlichem Glauben oder der allgemeinen Menschlichkeit heraus – zu erfüllen. Die Anzahl der Christen ist klein geworden, aber ihr Auftrag besteht fort. Der Middle East Council of Churches beschreibt dies in einem Überblickswerk über das Christentum in der Region so: „Es ist heute kein Geheimnis mehr, dass die demographische Präsenz der nahöstlichen Christen ziemlich schwach ist. Aber wenn wir die historischen Gegebenheiten sorgfältig analysieren, werden wir entdecken, dass dieser Zustand nicht endgültig ist. Denn die Mission und das Zeugnis der ersten Christen in Antiochien und Jerusalem hing niemals an ihrer numerischen Existenz, sondern an der Qualität ihres Zeugnisses, das sie gegenüber ihren Zeitgenossen abgelegt haben.“4

Ich schreibe diese abschließenden Zeilen der Einführung am Rande einer Tagung in Rom, zu der das vatikanische Dikasterium für die ganzheitliche menschliche Entwicklung eingeladen hat, um über die humanitäre Krise in Syrien und im Irak zu beraten. Diese Konferenz sowie die jährlich stattfindenden Versammlungen der ROACO (Riunione Opere Aiuto Chiese Orientali), einer Vereinigung der Hilfswerke für die Ostkirchen, die der Kongregation für die orientalischen Kirchen untersteht, sind ein Zeichen dafür, welche Aufmerksamkeit die Lage der Christen, aber auch der geflüchteten und hilfsbedürftigen Muslime und anderer Gruppen im Nahen Osten seit Jahren auf höchster Ebene der katholischen Kirche findet. Derartige Konferenzen, zahlreiche Reisen in die Region sowie unzählige Gespräche mit Kirchenvertretern und Christen aus dem Nahen Osten, die ich im Rahmen meiner Tätigkeit als Nahostreferent für das Internationale katholische Missionswerk missio mit Sitz in Aachen in den vergangenen Jahren führen konnte, haben mir einen tiefen Einblick in das Denken und die Situation von Christen der Region vermittelt. Dafür bin ich sehr dankbar. Dieses Buch ist auch die Frucht dieser Begegnungen. Eine besondere Ehre ist es für mich, dass sich Patriarch Louis Raphaël I. Sako bereiterklärt hat, diesem Buch ein Vorwort voranzustellen. Es ist für mich von großer Bedeutung, dass dieses Werk auch die Aufmerksamkeit der Christen des Nahen Ostens findet. Danken möchte ich an dieser Stelle auch der Missionsbibliothek und katholischen Dokumentationsstelle von missio in Aachen (mikado), deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit großem Einsatz Literatur für meine Arbeiten beschafft haben und mir bei der Suche nach Fotos behilflich waren. Auch den Verantwortlichen der Ostkirchenkongregation sei für den unkomplizierten Zugang zu ihrem Archiv und der Bereitstellung von Dokumenten gedankt. Otmar Oehring (Berlin/ Aachen), Yann Richard (Paris), Herman Teule (Leuven/Nimwegen), Harald Suermann (Aachen/Bonn), Rudolf Solzbacher (Köln) und Bernd Mussinghoff (Wien) haben Teile dieses Werks mit großer Aufmerksamkeit gelesen und wertvolle Hinweise gegeben. Dafür gilt ihnen mein herzlicher Dank. Shaghik Manjikian (Yerewan) war mir bei der Transliteration armenischer Namen behilflich und sei dafür vielmals bedankt. Mein Vater hat schließlich mit großer Sorgfalt die Korrekturen der letzten Version übernommen und ist das Werk aus der Sicht eines Fachfremden auf Verständlichkeit durchgegangen. Als Dank für diese Mühe, vor allem aber für seine Liebe und Fürsorge, sei ihm dieses Buch gewidmet. Zugeschrieben sei es aber auch all denjenigen, die sich für ein friedliches und vertrauensvolles Zusammenleben von Menschen aller Religionen und Kulturen im Nahen Osten einsetzen. μακάριख़ι ख़ἱ ॉἰρηνख़πख़ιख़ί, ὅτι αὐτख़ὶ υἱख़ὶ θॉख़ũ κληθήσख़νται.

Der Abschluss dieser Einführung gilt noch einmal den Christen des Nahen Ostens. Kardinal Leonardo Sandri, Präfekt der Ostkirchenkongregation, hielt auf der oben genannten Tagung einen Vortrag unter dem Titel „Bereitet dem Herrn den Weg in der Wüste“.5 Er will damit den geflüchteten Christen des Nahen Ostens Hoffnung auf eine Rückkehr in ihre Heimat machen. Er beschreibt aber auch den Auftrag, den die Kirche im Nahen Osten hat: Nicht die eigenen Strukturen erhalten und Konflikten ausweichen, sondern mit der Logik des Evangeliums zu einer Lösung beitragen. Im Nahen Osten zu bleiben sei nicht einfach ein Recht, auf dem man bestehen könne, sondern „Berufung und Wahl“ und, ein Wort des verstorbenen griechisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochien, Ignatios IV. Hazim, zitierend: „Die Mission aller Kirchen ist es, lebendiges und prophetisches Gewissen des Dramas unserer Zeit zu sein.“

Rom

am Fest der Kreuzerhöhung

14. September 2018

1 Beim Treffen des Papstes mit den Patriarchen des Nahen Ostens und anderen Vertretern der Ostkirchen in Bari, Einführende Worte des Heiligen Vaters zum Gebetstreffen in Bari, 7. Juli 2018, http://w2.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2018/july/documents/papa-francesco_20180707_visita-bari-pace.html (abgerufen am 03.09.2018).

2 El Hassan bin Talal, Christianity in the Arab World, Amman 1994:97–98. Zitiert nach der deutschen Ausgabe Das Christentum in der arabischen Welt, Köln, Weimar: Böhlau, 2003:92–93

3La présence chrétienne en Orient, qui oeuvre et qui agit avec les musulmans, est une nécessité autant chrétienne qu’islamique. C’est une nécessité non seulement pour l’Orient, mais aussi pour le monde entier. Le danger que représente l’érosion de cette présence au niveau quantitatif et qualitatif est une préoccupation autant chrétienne qu’islamique, non seulement pour les musulmans d’Orient, mais aussi pour tous les musulmans du monde entier. De plus, je peux vivre mon Islam avec tout autre musulman de tout état et de toute ethnie, mais en tant qu’arabe du Moyen-Orient, je ne peux pas vivre mon arabité sans le chrétien arabe du Moyen-Orient. L’émigration du chrétien est un appauvrissement de l’identité arabe, de sa culture et de son authenticité.“ Muhammad al-Sammak, 14. Oktober 2010, http://www.vatican.va/news_services/press/sinodo/documents/bollettino_24_speciale-mediooriente-2010/xx_plurilingue/b12_xx.html (abgerufen am 03.09.2018).

4Today, it is no longer a secret that the demographic presence of Middle Eastern Christians has become quite weak. But if we analyze thoroughly the historical givens we shall discover that this matter is not final, for the mission and witness of the first Christians in Antioch and Jerusalem never depended on their numerical existence but rather on the quality of the witness rendered to their contemporaries.“ Middle East Council of Churches, Christianity: A history in the Middle East, Beirut, 2005:38.

5 Leonardo Cardinal Sandri, „Nel deserto preparate la via al Signore“: percorsi per il ritorno, pellegrinaggio alle sorgenti. Rede des Präfekten der Kongregation für die orientalischen Kirchen bei der Tagung über die humanitären Maßnahmen in Syrien und dem Irak, organisiert vom Dikasterium für die ganzheitliche menschliche Entwicklung, Rom, 14. September 2018.

Christen im Nahen Osten

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