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Scheitern in der Unendlichkeit

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Bei den rund 200 Büchern Wolfgang Hohlbeins stellt sich immer wieder die Frage nach der schwankenden Qualität. Nicht jedes Buch kann so begeistern wie die Hohlbein-Highlights. Daher musste er sich oft den Ratschlag anhören, sich doch einmal für das kommende Buch mehr Zeit zu nehmen. Er hat es versucht. Ernsthaft und mehrfach. Doch das Ergebnis ist ernüchternd. Lässt sich Wolfgang Hohlbein für seine Bücher mehr Zeit, so werden sie nicht besser, sondern länger, nicht literarischer, sondern wuchtiger. Und gerade der gelegentliche Kontrollverlust über die zahllosen Roman-Figuren verstärkt sich und ausufernde Kampf- und Verfolgungsszenen driften noch weiter ab in die Finsternis fremder Welten. Durch aufgezwungene Geduld und Muße werden also bestehende Schwächen des Erzählers Wolfgang Hohlbein gravierender. Statt konzentrierter, dichter, knapper zu schreiben, lässt es Wolfgang Hohlbein noch mehr laufen – nicht immer zur Freude der Leser. Daher lässt er die Finger von solchen vergeblichen Versuchen der Qualitätssteigerung und macht immer wieder das, was er am besten kann. Aber auch hier kann es zu Fehlschlägen kommen, wie sein aktuelles und gescheitertes Großprojekt von 2011 „Infinity – Der Turm“ zeigt. „Ich hatte den Eindruck, dass hier wahllos Fragmente zusammengeschustert worden sind, die hinterher irgendwie eine zusammenhängende Story ergeben sollten. Im Gegensatz zu ‚Der Greif‘ konnte ‚Infinity‘ nichts mehr herausreißen. Vieles wirkte auf mich unschlüssig und mehr als einmal blieben beim Lesen der Passagen offene Fragen“, schreibt eine amzon-Kritikerin treffend.

Wolfgang Hohlbein: Leben und Werk

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