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Teil Eins: Vom Heftroman zum Schmöker

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Wolfgang Hohlbeins Schreibkarriere begann lange vor der inzwischen schon berühmten Anekdote seiner Rastlosigkeit als Nachtwächter, denn er schrieb schon als Kind. Es handelte sich um kurze Geschichten, die er damals nicht sonderlich gut fand. Aber das schmälerte nicht seinen Wunsch, Schriftsteller zu werden. Im Gegenteil: Wenn er mit einer Geschichte unzufrieden war, dann schrieb er sie um oder verfasste gleich die nächste. So wie andere Kinder Lokomotivführer werden wollten, so träumte der kleine Wolfgang davon, Autor zu werden. Die schöpferische Ader war also von Anfang an da. Ob sie sich in den Genen befand? Ob besondere Kindheitserlebnisse dazu geführt haben? Ob vielleicht gar die für ihre Schriftsteller bekannte Heimatstadt Weimar dazu beigetragen hat?

Wolfgang Hohlbein lacht und schüttelt den Kopf. Er war noch ein Baby, als seine Eltern mit ihm die DDR verließen. Stillstände und Rückschläge auf dem Weg zu “Märchenmond” gab es dann zahlreiche. Als er seine ersten Versuche im Kreis der Familie vorlas, kam das nicht sonderlich gut an. So ließ sich Wolfgang Hohlbein zeitweilig demotivieren. Aber seine Liebe für Bücher und sein Wunsch, irgendwann selbst welche zu schreiben, das alles blieb bestehen.

Manchmal begann Wolfgang Hohlbein heimlich an großen Projekten zu schreiben. Gemeinsam mit seinem Freund Dieter Winkler, der auch schon als Kind Schriftsteller werden wollte, plante er die Enwor-Saga. Aber umfangreichere Texte stellte er damals nie fertig. Es blieb bei kurzen Geschichten und der erste eigene Schmöker ein Wunschtraum. Parallel dazu fanden intensive Lese-Erlebnisse statt: “Das Lesen habe ich mit Karl May gelernt”, sagt Wolfgang Hohlbein. Wenig später kam Perry Rhodan hinzu. Wolfgang Hohlbein verschlang danach alles, was ihm in die Finger kam. Bei so hungrigen Bücherwürmern gesellt sich oft die Lust hinzu, den umgekehrten Weg auch einmal intensiv auszuprobieren: also den Zauber, den man beim Eintauchen in fremde Fantasiewelten erlebt, selbst auch einmal zu erzeugen.

Wolfgang Hohlbein: Leben und Werk

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