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Der Mensch ist ein Beziehungswesen und ist „gottbegabt“

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religiöse Begabung

Menschen sind nicht Einzel- sondern „Beziehungswesen“. Sie können nur in ihren vielfältigen Beziehungen verstanden werden: ihren Beziehungen zu sich selbst, zu anderen, zur Welt, zur Zeit und in all diesen Beziehungen in ihrer Gottesbeziehung. Das Vertrauen darauf, dass Menschen auch in der heutigen Welt noch Zugangswege zum Religiösen haben, ja, dass der Glaube an Gott auch und gerade in der fragmentarischen, flüchtigen Zeit noch lebensbedeutsame Relevanz haben kann, resultiert aus dem christlichen Menschenbild, wonach der Mensch als Mensch von Grund auf zur Gottesbeziehung fähig ist, die Kompetenz hat, Fragen nach Sinn und Zweck des Daseins, der Bedeutung von Leid und Tod, einem Leben nach dem Tod und schließlich und nicht zuletzt nach Gott zu stellen. Christlich formuliert kann man sagen, der Mensch wird als „gottfähig“ bzw. „gottbegabt“ gedeutet (Metz 2006, S. 93–122, in Anlehnung an die anthropologische Theologie, insbesondere Karl Rahners). Diese Offenheit für Gott bedeutet keine Zwangsläufigkeit oder Notwendigkeit. Doch kann der Glaube als Lebenshilfe, als Identitätspol, als Orientierungsmarke im Meer unendlicher Möglichkeiten dienen. Die Rede von der Beziehungsoffenheit und Gottesbegabung der Menschen zielt auf die menschliche Sehnsucht nach „mehr“ als dem empirisch Feststellbaren, nach dem, was unser Leben jenseits von Konsum, Markt und alltäglichen Sorgen ausmacht. Sie ist eine Hoffnungssprache, die die Menschen in ihrer Suche nach Hoffnung, in ihrer Sehnsucht nach erfüllter Beziehung, letztlich nach Anerkennung und Liebe anspricht.

Einführung in die religiöse Erwachsenenbildung

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