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Die Zeit, in der wir leben, ist die der „flüchtigen Moderne“

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flüchtige Zeiten

Das individuelle Empfinden der Menschen ebenso wie soziologische Analysen der gegenwärtigen gesellschaftlichen Prozesse lassen das Phänomen der „Beschleunigung“, der immer schneller rasenden Abläufe von biografischen, sozialen und beruflichen Handlungsmustern, erkennen (Rosa 2012). Die Zeit scheint uns durch die Finger zu gleiten. Wir haben keine Zeit mehr, obwohl wir ständig Zeit sparen und gewinnen. In unserer Alltagswelt scheint nichts mehr auf Dauer angelegt zu sein, alles soll rasch durch etwas Neues, Besseres, Effizienteres ersetzt werden. Produkte, Arbeit, sogar die menschlichen Beziehungen unterliegen einer gezielten Kurzfristigkeit, die Welt scheint beherrscht von einer Mentalität der kurzen Dauer. „Flüchtigkeit“ wird zur Schlüsselmetapher der Spät- oder Postmoderne, in der wir leben (Bauman 2011, 2008, 2003). Immer öfter und immer länger bewegen wir uns in digitalen, virtuellen Räumen, die sich jedoch stets neu konstruieren und im Nu verändern. Der Mensch ist gezwungen, den rasanten Entwicklungen hinterher zu laufen, seine Flexibilität, Mobilität werden beschworen und gefordert. Er soll sich stets alle Optionen offen halten, in alle Richtungen denken und leben. In einer unruhigen Zeit wird der Mensch mehr und mehr zum unruhigen Pilger, ein Pilger jedoch, der sein Ziel nicht genau kennt, es immer wieder aus den Augen verliert und stets neu definieren muss.

Einführung in die religiöse Erwachsenenbildung

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