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Kapitel 20

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»Sie ist eine Sklavin, Maksim.« Alaric drehte den Weinbecher in der Hand und runzelte die Stirn.

Die in dem marmornen Kamin lodernden Flammen hatten den kleinen Raum angenehm erwärmt und spendeten ein wenig Licht. Das hohe Regal mit den in Leder gebundenen Büchern, die mit dicken Kissen gepolsterte Bank unter dem Erkerfenster und die Gemälde an den Wänden lagen im Halbdunkel.

»Das weiß ich. Aber ich liebe sie.«

»Irgendwann wirst du eine Gefährtin brauchen, um die Erbfolge zu sichern.«

»Vater, wir sind unsterblich! Es kann hunderte von Wintern dauern, bis ich die Herrschaft von dir übernehmen muss. Und das auch nur, falls du getötet wirst.« Maksim verstummte kurz und fuhr leise fort: »Ich will nur eine Gefährtin. Rodica.«

»Ein Mensch? Ich bitte dich!«, erwiderte Alaric gereizt. »Wie willst du mit ihr die Erbfolge sichern? Falls ihr überhaupt ein Kind haben würdet, dann würde es getötet werden! Wie es das Gesetz vorsieht.« Er fuhr sich müde mit der Hand über die Augen. »Ich kann dich ja verstehen. Rodica ist ein hübsches und aufgewecktes Mädchen. Aber ihr katapultiert euch ins Unglück! Unsere Gesellschaft ist nicht reif für so etwas.«

»Dann müssen wir unsere Gesellschaft reifen lassen! Das ist doch genau das, was Zelinkan und ich wollen, die Gleichstellung der Menschen! In allen Bereichen!«

»Neue Gesetze zu erlassen ist das Eine. Die Akzeptanz dieser Gesetze etwas vollkommen Anderes.« Alaric hob abwehrend die Hand, als Maksim sprechen wollte. »Du weißt, ich halte nichts von Liebschaften mit Menschen. Wir sollten unter unseresgleichen bleiben. Aber es ist nicht verboten. Ich werde dir daher nicht befehlen, diese Beziehung zu beenden. Du bist ein Mann, ein Krieger, und musst selbst wissen, was du tust. Nur: Du wirst irgendwann in die Lage kommen, dir eine Gefährtin wählen zu müssen. Eine Vampirin. Eine Liebschaft mit einer Sklavin ist da nicht hilfreich.«

»Ich will nur Rodica«, entgegnete Maksim dickköpfig. »Falls ich mir wirklich eine vampirische Gefährtin nehmen müsste, dann muss sie Rodica akzeptieren. Meine Gefährtin wird wissen, dass wir nicht aus Liebe sondern aus politischer Notwendigkeit zusammenkommen.«

»Aha.« Alaric sah ihn scharf an. »Diese Sache, Inams Reaktion, hat dir nicht gezeigt, wie diese Dinge enden können?«

»Inam! Ich hoffe, du hast sie nicht wirklich als meine Gefährtin in Erwägung gezogen!«

»Bei den dunklen Göttern, nein! Mein Einverständnis hättest du nie bekommen. Ich sage nur, dass auch eine geeignete Frau ähnliche Gefühle gegenüber einer Geliebten haben wird.« Alaric leerte seinen Becher. »Und hast du dich schon einmal gefragt, was es für deine politischen Ambitionen bedeutet, in eine Liebschaft mit einer Sklavin verwickelt zu sein?«

Unvergängliches Blut - Sammelband

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