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3.4 Fazit

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Manettis Position beruht letztlich auf dem Glauben an den christlichen Gott, dessen Gebote und Richtlinien man innerhalb der Bibel finden könne. Aus dem Glauben ergeben sich nach Manetti Weisheit, angemessenes Denken und Handeln und auch die Erkenntnis Gottes, der Würde des Menschen und des höchsten Gutes. Im Zentrum von Manettis Ethik steht, wie bei Cicero, das summum bonum, das höchste Gut, das jedoch bei Manetti primär in der jenseitigen Glückseligkeit besteht. Um dieses Ziel zu erreichen, muss man tugendhaft sein. Insbesondere die Tugenden der Frömmigkeit, Gerechtigkeit und der Liebe betont Manetti, wobei er weiterhin die Liebe zu Gott, zu sich selbst und zu den anderen Menschen unterscheidet. Jeder, der diese Pflichten erfüllt, erlange das höchste Gut. Die genaue Bedeutung des angemessenen Verständnisses der Tugenden bekomme man zwar durch den Glauben und die Kontemplation, jedoch sollte im Leben die Betonung stärker auf dem Handeln, der vita activa, liegen, da so die Verpflichtungen gegenüber Gott und den Menschen besser erfüllt werden. Erst in diesem Zusammenhang erlangt die Würde des Menschen ihre praktische Relevanz. Aufgrund der Tugend der Gerechtigkeit solle man alle Menschen wie den eigenen Bruder lieben und berücksichtigen.

Unabhängig von der Erfüllung der Pflichten sei der Besitz der notwendigen Würde. Würde sei an die Gottebenbildlichkeit geknüpft, die wiederum mit dem Vorhandensein der unsterblichen Seele begründet wird. Es sei aber so, dass alle Menschen eine unsterbliche Seele haben, weshalb alle Menschen die notwendige Würde besitzen. Um dieser Würde zu entsprechen, hätten Menschen jedoch die Aufgabe, sich an die Pflichten zu halten, die Gott allen Menschen aufgegeben hat und die mit dem höchsten Gut verbunden sind. Eine dieser Pflichten sei die Nächstenliebe. An dieser Pflicht wird die besondere Berücksichtigung der anderen Menschen, Träger der Würde, innerhalb von Manettis Ethik deutlich.

Menschenwürde nach Nietzsche

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