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Die ewige Sehnsucht nach Verschmelzung

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Die Seele sehnt sich nach Liebe und Geborgenheit, nach Verschmelzung, mit einem anderen Menschen, mit dem Kosmos oder jedenfalls mit etwas Größerem, Höherem. Sie sehnt sich danach, „nach Hause“ zu kommen, womit jedoch kein Ort gemeint ist, sondern ein Zustand, der Zustand des Einsseins. Diese starke Sehnsucht überwindet – meistens – die Angst vor Nähe und das angeborene Misstrauen unserer Instinkte anderen gegenüber, so dass wir uns trotzdem einlassen können.

Wir sehnen uns danach, geliebt und akzeptiert zu werden. Wir wollen irgendwo dazu gehören, zu jemandem, einer Gruppe, Familie, zu einem anderen Menschen und zu Gleichgesinnten. Dafür tun wir buchstäblich alles. Wir manipulieren, lügen, verstellen uns, tragen Masken, spielen Rollen, machen uns zu Opfern und vieles mehr. Und, wir müssen unbedingt gut dastehen, denn nichts ist schlimmer als missachtet, missverstanden, unbeliebt und ausgestoßen zu sein.

Der Mensch ist ein Herdentier. Die „Herde“, das bedeutet für uns die Familie oder eine Gruppe Gleichgesinnter, auch ein Volk oder eine Rasse, was immer uns mit anderen verbindet. Eine Herde bedeutet nach wie vor Schutz, Nahrung, Wärme und Geborgenheit, also Sicherheit und größere Überlebenschancen, obwohl wir heute vielleicht ganz gut alleine zurechtkämen. Kein Teil einer Herde in diesem Sinne zu sein, bedeutet mehr als nur den gesellschaftlichen Tod. Es bedeutet, nicht liebenswert zu sein, Einsamkeit und Isolation, und das ist absolut unerträglich.

Wir sind nicht dazu geschaffen, allein zu sein, wir brauchen den Austausch mit anderen, auf verschiedenen Intensitätsstufen. Wir müssen uns aneinander „reiben“ können, um uns als Person wahrzunehmen. Das ist zur Entfaltung unserer Persönlichkeit notwendig. Und nicht zuletzt brauchen wir die Nähe anderer, um uns geborgen zu fühlen.

Der Drang der Seele nach Verschmelzung mit anderen Seelen sorgt einerseits für Arterhaltung und Fortpflanzung. Dank ihm überwinden wir die Angst vor Nähe. Vor allem jedoch bringt sie uns zusammen, damit wir uns selbst bewusster werden können. Dieses instinktive Streben nach „Licht“ in allem, was lebt, treibt die Entwicklung des Bewusstseins unermüdlich voran.

Partnerschaft - Der Schleichweg zum ICH

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